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156 - Auf dem roten Planeten

156 - Auf dem roten Planeten

Titel: 156 - Auf dem roten Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Erdmond zurückkehrte. Nomi wuchs schnell; für eine Fünfjährige war sie schon ziemlich groß. Schlug sie nach ihrem Vater? Lorres Rauld Gonzales war ein hoch gewachsener Mann gewesen.
    Drinnen erhob Vera Akinora sich aus dem Schaum und stieg aus dem Bassin. Ihr Körper war runzlig und gebeugt. Der Gedanke, dass ihre Mutter bald sterben könnte, schoss Maya Joy durch den Kopf. Was sollte dann aus Nomi werden? Sie würde ihre Aufgabe als Raumschiffkommandantin aufgeben müssen…
    Nicht daran denken, nicht jetzt…
    Vera Akinora hüllte sich in eine Badetoga und ging ins Foyer der Suite. Dort nahm sie ihren PAC von einer Kommode und huschte in einen Schlafraum. Wie anmutig sie sich noch bewegte, wie schnell sie noch war… Die Tür zog sie hinter sich zu. Ein Anruf?
    »Ist das der Berg?« Wieder war Nomi auf den Tisch geklettert. Sie deutete nach Nordosten. Dort konnte jetzt man die unregelmäßigen Konturen eines Kegels mehr ahnen als sehen. Der Vulkan, von dem die Hauptstadt ihren Namen hatte.
    Der Gipfel war relativ weit entfernt, und nur wenn die Luft sehr klar und der Himmel wolkenlos war, konnte man seine Spitze erkennen.
    »Ja, mein Schatz, das ist der Elysium Mons…«
    Die Schlafzimmertür rollte auf, ihre Mutter stand im Rahmen und winkte. Auf eine Art, die Maya Joy erschreckte, hastig und knapp. »Ich komme gleich wieder…« Maya zwang sich zu einem Lächeln, doch ihre Tochter nahm es gar nicht wahr – die Aussicht auf die Stadt, den Wald und den Horizont fesselte ihre Aufmerksamkeit.
    Maya Joy lief durch den Salon zur Schlafzimmertür. »Was ist denn?«
    Ihre Mutter fasste nach dem Ärmel ihrer Freizeittoga und zog sie ins Schlafzimmer und aus Nomis Blickfeld. »Fedor hat angerufen. Du musst fliehen. Sofort…«
    ***
    Matt kannte die Objekte, die da seitlich des Eingangs hingen!
    Er kannte sie – aber er wollte es nicht glauben. Mehr noch: Ihm wurde angst und bange. Wer war der Mann, der dort in seiner Höhle hockte und mit ihm sprechen wollte? Welches Geheimnis umgab ihn?
    Windtänzer blieb an der Baumtreppe zurück, Aquarius hielt sich an Drax' Seite. »Tritt schon näher, Maddrax!«, tönte es aus dem Baumhaus. »Komm nur, hab keine Angst.«
    »Angst?«, entrüstete sich Matt – und fragte sich, ob man es ihm schon an der Nasenspitze ansah. »Wer redet hier von Angst?« Verdammt – wie waren die Mercedes-Sterne, die dort hingen, hierher auf den Mars gekommen? Doch sicher nicht an Bord der BRADBURY vor über fünfhundert Jahren!
    Ein zweites Rätsel nach der Lampe der USS RANGER. Und es gab nur einen Weg, es zu ergründen…
    Drax machte zwei energische Schritte, und schon stand er vor dem Eingang zum Baumhaus. »Was wollen Sie von mir, alter Mann? Sie…«
    Ihm stockte die Stimme, als sein Blick auf ein Gewehr fiel, das über der Schwelle hing. Nicht irgendein Gewehr, sondern ein Harpers-Ferry-Steinschlossgewehr, Baujahr 1803. Das musste man nicht wissen, das war im Silberbeschlag über dem Abzugsbügel und vor dem Schloss eingraviert. So nahe stand Drax, dass er die Gravur lesen konnte.
    Die US Army hatte diese Waffe in den Zeiten des Präsidenten Jefferson benutzt, als die Vereinigten Staaten noch an den Appalachen endeten und eine Expedition an die Westküste als tollkühne Pioniertat galt.
    »So habe ich mir einen Erdmann vorgestellt«, krächzte es aus dem Baumhaus. »Unfreundlich, überheblich und ohne Gefühl für Mächte, die stärker sind als ein Mensch. Hast du ihn nicht auf die Begegnung mit mir vorbereitet, Windtänzer?«
    »Was reden Sie da?« Drax hatte jedes Wort verstanden, aber begriff überhaupt nichts.
    »Du sprichst mit dem Weltenwanderer, Maddrax!«, schaltete Windtänzer sich ein. »Mit dem Obersten der Baumsprecher! Das ist nicht irgendein alter Mann, hast du verstanden?«
    Windtänzer war irgendwo hinter ihm, und der Junge mit dem blauen Haar, der Meister der Unauffälligkeit, stand jetzt neben Matt am Eingang zum Baumhaus. Warum fixierte er ihn unentwegt? Sein bohrender Blick war mehr ein Röntgenstrahl und berührte Drax irgendwo zwischen Zwerchfell und Kehle.
    »Also gut«, knurrte der Mann aus der Vergangenheit.
    »Versuchen wir es mit Höflichkeit – wie kann ich Ihnen behilflich sein, Weltenwanderer?«
    »Kanntest du einen der Gründer?«, fragte die Stimme aus dem Baumhaus.
    »Einen der Gründer?« Matthew Drax verstand nicht sofort.
    »Ich spreche von den Voreltern, die wir mit den Städtern gemeinsam haben. Du hast doch gewiss von der Marsexpedition gehört? Du

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