1560 - Agenten des Bewahrers
zu Ende gesprochen, als ein dunkler Körper aus der Höhe herabfiel und sich auf Goodman Goyd stürzte, der sich nahezu hundert Meter von Rhodan und Ambush entfernt hatte. Der Techniker schrie gepeinigt auf und wehrte sich verzweifelt gegen das Wesen auf seinem Kopf. Mit der linken Hand versuchte er, es zurückzustoßen, während er mit der rechten in die Waffentasche seines SERUNS griff. „Verdammt", schrie er in Todesangst „auf dem Markt haben sie mir die Waffe geklaut!"
Das waren die letzten Worte, die Rhodan und der Pararealist von ihm hörten. Sie rasten mit Hilfe ihrer Gravo-Paks zu ihm, kamen aber dennoch zu spät. Der Kampf war bereits zu Ende. Als sie Goyd erreichten und den Angreifer zur Seite rissen - ein Wesen, das an einen mit Beißzangen versehenen Seeigel erinnert -, war schon alles vorbei. Goodman Goyds Anblick ließ keinen Zweifel zu. Er war tot.
Rhodan schloß den Helm des Technikers und schaltete das Überlebenssystem des SERUNS ein, obwohl er wußte, daß er auch damit nichts mehr ausrichten konnte.
Sato Ambush schloß seinen Helm, während Rhodan aus Rücksicht auf Belobor darauf verzichtete. Er wollte den engen Kontakt mit dem Ulupho, um sich jederzeit mit ihm verständigen und auf seine Ratschläge reagieren zu können.
Er griff nach Goodman Goyd und zog ihn hinter sich her. Er war entschlossen, ihn nicht auf Keliapo zu lassen, sondern ihn im Weltraum zu bestatten. Das war das wenigste, was er für ihn tun konnte.
Er war entsetzt über den Verlust. Er hatte den jungen Mann gemocht, der sich durch seine Liebe zur Literatur von so vielen anderen unterschieden hatte. „Ich warne dich, falls uns jemand angreifen sollte", versprach Belobor. „Uns werden sie nicht so überraschen wie deinen Freund."
Rhodan setzte ein Signal an die BAS-3 AW-8 ab, und Toshan meldete sich augenblicklich. „Ich brauche noch etwa fünfzehn Minuten", teilte er mit. „Ich mußte einem Suchkommando ausweichen, das mich beim Anflug auf Keliapo entdeckt hat, aber wenn ihr nicht mehr so lange durchhalten könnt, komme ich sofort. Damit würde ich lediglich ein wenig mehr Aufsehen erregen."
Er wußte, was Toshan meinte. Der kampferprobte Arkonide war bereit, sich in die Atmosphäre des Planeten zu stürzen und sich dabei mit Wachraumern auseinanderzusetzen. Er würde sie herausholen, aber eine solche Aktion war nur möglich, wenn sie blitzschnell und ohne Verzögerung ablief. „Wir warten", antwortete Rhodan. „Noch ist unser Verbindungsmann nicht bei uns. Ich gebe dir ein entsprechendes Signal, wenn es soweit ist."
Toshan antwortete nicht. Es war nicht nötig. „Wo bleibt Ler-O-San?" fragte der Terraner den Ulupho. „Er ist auf dem Weg hierher", erklärte Belobor. „Wir sind schon ganz nah bei dem vereinbarten Treffpunkt."
Er schrie auf und zerrte Rhodan am Ohr, und der Terraner reagierte blitzartig. Er warf sich zur Seite. Damit wich er nur knapp einem Angreifer aus, der unmittelbar neben ihm auf den Boden schlug. Es war ein pilzförmiges Wesen. Es hatte sich offenbar verschätzt und war aus zu großer Höhe gesprungen. Der Aufprall war zu heftig. Es knickte unterhalb seines Pilzdachs ein und blieb stöhnend liegen. „Kümmere dich nicht um ihn!" rief Belobor, während sie weiterflogen. „Er versucht es mit einem Trick. Wenn du ihn berührst, bist du tot."
„Du solltest deinen Helm schließen", sagte Sato Ambush.
Rhodan schloß zu ihm auf und hob warnend die Hand. „Keinen Funkverkehr!" befahl er. „Wir wollen ihnen nicht auch noch helfen, sich auf uns einzupeilen."
Es war nun so dunkel geworden, daß sie kaum noch etwas sehen konnten. Der Pararealist orientierte sich mit Hilfe der Infraroteinrichtung seines SERUNS. Rhodan hatte diese Möglichkeit nicht, doch der Ulupho gab ihm immer wieder Hinweise, wohin er sich wenden sollte. Er schien keinerlei Mühe zu haben, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. „Die Theok scheint uns verloren zu haben", sagte er nach einer Weile. „Ich kann keinen mehr von diesen Bluthunden sehen."
„Wo bleibt unser Kontaktmann?" fragte Sato Ambush. Er hatte seinen Helm geöffnet, um nicht das Funkgerät verwenden zu müssen. „Warum ist er noch nicht da?"
Hinter ihnen ertönte der schreckliche Schrei eines sterbenden Wesens, und gleich darauf flog etwas mit schwirrenden Flügeln über sie hinweg. Belobor brauchte nichts zu sagen. Sie wußten, daß Kreq einen weiteren ihrer Verfolger getötet hatte und nun das Gelände vor ihnen sondierte. Einige Minuten vergingen,
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