1560 - Agenten des Bewahrers
schrie der Ulupho, „oder er tötet uns!"
Gleichzeitig senkte er die Seitenscheiben des Gleiters ab. Sato Ambush drehte sich um, zielte kurz und schoß. „Treffer!" jubelte Goodman Goyd, als der Energiestrahl die Antigravplattform streifte und dabei offenbar so beschädigte, daß der Strill die Verfolgung aufgeben mußte. Die Plattform schwebte sanft zum Boden hinab und verschwand zwischen den Bäumen. „Ich hatte keine Ahnung, daß du ein so guter Schütze bist", sagte Goyd. „Ich glaube nicht, daß ich auf diese Entfernung getroffen hätte."
„Es war nur eine Frage der Konzentration", erwiderte der Pararealist. „Du wirst auch noch Gelegenheit haben, so einen Schuß abzugeben."
„Ganz sicher sogar", bemerkte Belobor. „Der Strill war nur einer von vielen, die uns folgen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir es mit den Kampfgleitern der Theok zu tun haben, der Putam-Polizei, die unnachsichtig jeden Verstoß gegen die Pilgerordnung ahndet. Sie wird schon deshalb zuschlagen, weil ihr nicht über die Treppe gegangen, sondern daran vorbeigeflogen seid."
Rhodan sah sich um, und er entdeckte vier große Gleiter, die weit von ihnen entfernt aufstiegen. Waren es Maschinen der Theok? Er machte den Ulupho darauf aufmerksam. „Jetzt wird es ernst" sagte Belobor.„Unter diesen Umständen hat es keinen Sinn, wenn wir weiterfliegen."
„Was hast du vor?" fragte Goyd, als der Gleiter an Fahrt verlor und sich den Baumkronen näherte. „Wir verstecken uns im Tempel", erwiderte das Pelzwesen, Es bemerkte eine Lücke im Dickicht der Baumkronen und lenkte die Maschine hinein. Dann ließ es den Gleiter in die Tiefe sinken. „Trennen wir uns?" fragte Sato Ambush. „Vorerst noch nicht", erwiderte Rhodan. „Wenn die Space-Jet auftaucht, sollten wir nicht zu weit voneinander entfernt sein."
Als sie gelandet waren, nahm der Ulupho wieder einige Schaltungen am Funkgerät vor, dann rief er Ler-O-San. Das Streifenmuster erschien auf dem Monitor, und Belobor teilte mit, daß sie von Kampfgleitern verfolgt wurden. „Du mußt dich beeilen, Ler-O-San", schloß er. „Niemand kann sagen, wie lange wir uns halten können."
„Ich werde bald da sein", antwortete eine helle Stimme. „Aussteigen!" drängte Belobor, nachdem er abgeschaltet hatte. „Wir können den Gleiter nicht mehr länger benutzen."
Sie stiegen aus, aber Goodman Goyd konnte sich nicht dazu entschließen, sich von dem Antigravgleiter zu entfernen. „Wir können doch nicht zu Fuß fliehen", protestierte er, wohl wissend, daß sie in den SERUNS ebenso gute Fluchtmöglichkeiten wie in einem Antigravgleiter hatten. „Keine Angst", versuchte Belobor ihn zu beruhigen. Er war wieder auf die Schulter Rhodans gestiegen. „Hier im Wald wird die Theok nicht schießen. Niemand darf im Wald schießen, denn es ist ein Tempel des Putami Auch ihr dürft nicht schießen. Ihr würdet alle Putam-Pilger gegen euch aufbringen."
„Dich eingeschlossen?" fragte Goyd. „Ich bin kein Putam-Pilger", erwiderte der Ulupho stolz. „Ich bin nicht hier, um diesem Kult zu huldigen, sondern um gegen den Bewahrer zu kämpfen."
Es war dunkel unter den Bäumen. Die Sonne ging unter, und das Blätterdach über ihnen schirmte das verbleibende Licht weitgehend ab. Unterholz gab es nicht, so daß nur die Stämme der Bäume Deckung boten. Sie waren bis zu zehn Meter dick und erreichten eine Höhe von mehr als siebzig Meter. Unterhalb der Baumkronen hatten sich nur wenige Äste ausgebildet, doch wenn es sie gab, so erreichten sie gewaltige Dimensionen. Einige von ihnen waren mehrere Meter dick und an die fünfzig Meter lang. Sie wanden sich wie gewaltige Schlangen zu den Stämmen anderer Bäume hinüber und waren teilweise mit ihnen verwachsen. Sie bildeten Brücken, auf denen vereinzelt einfache Hütten errichtet waren. Rhodan bemerkte, daß vor einigen Hütten truillausche Wesen unterschiedlichster Art kauerten. Sie machten den Eindruck, als seien sie in tiefer Meditation versunken. Für sie war der Wald in der Tat ein Tempel, in dem sie dem Putam-Kult huldigten. Er fühlte sich an die Bilder erinnert, die sie in ihrer Unterkunft gesehen hatten. Sie waren in diesem Wald gemacht worden. „Tempo!" drängte er.
Sie nutzten die Gravo-Paks ihrer SERUNS. Dicht über dem von Blättern übersäten Waldboden schwebten sie dahin, um schnell einen möglichst großen Abstand zwischen sich und die Verfolger zu bringen
7.
Kreq landete mit schwirrenden Flügeln im Geäst eines der großen
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