1560 - Agenten des Bewahrers
daß er alles getan hatte, was die Situation erforderte.
Er stieg über die Baumkronen auf und verharrte noch einige Zeit über dem Wald, der für die Putam-Anhänger ein Tempel war. Dann flog er in südlicher Richtung davon. Er bemerkte vier Kampfgleiter der Theok, die sich dem Wald näherten.
Es wird Zeit! erkannte er. Unsere Frist läuft ab. Ler-O-San muß sich beeilen, oder alles ist zu spät.
Der Kraqueker erreichte eine steil abfallende Felskante, und er ließ sich allmählich absinken. Seine Blicke suchten die Felswand ab, und dann plötzlich entdeckte er eine winzige Quelle infraroten Lichts. Sie flackerte für einige Sekunden auf, erlosch und erschien nach etwa einer Minute wiederum.
Kreq wußte, daß er Ler-O-San gefunden hatte. Er flog direkt auf die Lichtquelle zu, drehte sich jedoch hin und wieder um sich selbst, um sich davon zu überzeugen, daß er nicht verfolgt wurde. Er entdeckte einige Kontiden hoch oben an der Abbruchkante der Felswand. Sie lagen unter den Bäumen, und er maß ihnen kein Gewicht bei. Es waren Putam-Mönche, die meditierten oder gar auf dem warmen Waldboden schliefen.
Etwa zwanzig Meter vor Ler-O-San landete er auf einem Felsvorsprung, der sich etwa zweihundert Meter über dem Boden in der Steilwand befand. Er konnte den Oberbefehlshaber der keliaponischen Topar sehen. Ler-O-San schmiegte sich so eng an einen Felsbrocken, daß es aussah, als sei er mit ihm verwachsen.
Kreq erkannte ihn sofort. Für ihn als Kraqueker war es nicht schwer, die Kontiden voneinander zu unterscheiden. In seinen Augen gab es genügend Merkmale, anhand deren er jeden von ihnen identifizieren konnte, dem er jemals begegnet war.
Ler-O-San hob zwei Tentakel und winkte ihn zu sich heran. „Sie sind mir auf den Fersen", berichtete er, nachdem Kreq neben ihm gelandet war. „Wahrscheinlich haben sie meinen Stützpunkt entdeckt und mittlerweile ausgehoben. Jetzt bleibt nur noch der Rückzug."
„Die Fremden warten auf dich", erwiderte Kreq. „Und die Zeit wird knapp. Du mußt dich beeilen."
Er schilderte ihm, wo Rhodan, Ambush, der tote Goyd und Belobor waren.
Ler-O-San streckte einen seiner beiden Tentakel aus und wies auf die Ebene hinaus, die sich unter ihnen erstreckte. Sie war dicht bewaldet. Etwa zehn Kilometer von ihnen entfernt erhoben sich drei Felsformationen aus, dem Wald. Sie waren annähernd vierhundert Meter hoch und nicht zu übersehen. „Auf dem mittleren der drei Hügel werde ich sein", erklärte der Kontide. „Dort warte ich auf sie.
Ihr Raumschiff soll dorthin kommen."
„Ich werde es Belobor sagen", erwiderte das insektoide Wesen, wobei es seine Saugrüssel aneinander rieb und damit ein Geräusch erzeugte, das Ler-O-San aufstöhnen ließ, weil es sehr unangenehm für ihn war. Der Anführer der Topar protestierte jedoch nicht dagegen, weil er wußte, daß Kreq sie auf diese Weise äußerst wirksam gegen eventuelle Lauscher schützte, die sich mit Richtmikrophonen auf sie eingepeilt hatten. „Wenn es soweit ist, muß es schnell gehen", betonte Ler-O-San. „Ich gehe davon aus, daß wir nur etwa zwei bis drei Minuten haben."
„Ziemlich wenig", konstatierte Kreq, „aber es muß reichen."
Rhodan schaltete die Gravo-Paks schnell genug hoch, nachdem sie durch den Boden und die Wurzeln des Baumes gebrochen waren. Als sie etwa zehn Meter tief gesunken waren, berührten seine Füße festen Boden, und er regulierte sein Gravo-Pak darauf ein, während er den toten Goyd im Schwebezustand beließ, in dem er ihn leichter transportieren konnte.
Sato Ambush schaltete die winzigen Scheinwerfer seines SERUNS ein und begann damit, die wespenähnlichen Insekten abzustreifen, die ihn nach wie vor umgaben. Belobor hüpfte auf dem Boden hin und her und schüttelte sich dabei immer wieder kräftig, so daß die Insekten von ihm abflogen. Sie schienen ihm keinen Schaden zugefügt zu haben.
Rhodan sah sich um, während auch er sich von den Insekten befreite. Sie befanden sich in einem etwa acht Meter hohen Gang, der mit leichtem Gefälle in die Tiefe führte. Der Boden war mit einer Schicht aus grünlichen Fasern überzogen. Sie sahen aus, als ob sie vertrocknet seien. Rhodan vermutete, daß es Ausscheidungen eines großen Tieres waren. „Wo sind wir hier?" fragte der Pararealist. „Im Bau eines Raubwurms", erklärte der Ulupho gelassen. „Er wird uns wohl bald angreifen. Aber das ist nicht so wichtig. Wir müssen von hier verschwinden. Die Theok hat uns bestimmt schon geortet."
Er hielt sich
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