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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beruhigte Suko ihn. »ich habe mit Dr. Dillard vereinbart, dass Sie ein Einzelzimmer bekommen.«
    Das passte ihm auch nicht. »Da bin ich ja ganz allein. Haben Sie das gewollt?«
    Auch da nahm Suko ihm einen Teil seiner Sorgen. »Zunächst mal bin ich bei Ihnen. Alles Weitere wird sich später ergeben.«
    »Aha. Sie glauben noch immer, dass ich heil aus dieser Sache herauskomme?«
    »Ja.«
    »Sie sind ein Optimist.«
    »Klar. In derartigen Situationen hilft einem nur Optimismus. Sonst kann man sich gleich in die Kiste legen.«
    »Das sagen Sie so.«
    »Das hat mich die Erfahrung gelehrt.«
    Dr. Dillard zog eine Taschenuhr aus seiner linken Kitteltasche. Nach einem knappen Blick darauf meinte er: »Können wir jetzt gehen? Ich habe in ein paar Minuten einen wichtigen Termin.«
    »Gern.« Suko reichte dem Regisseur erneut die Hand. »Kommen Sie, ich helfe Ihnen hoch.«
    »Danke, es geht schon.«
    Cosmo stand auf. Beim Hochdrücken verzog er sein Gesicht, weil Schmerzen durch seinen Rücken zucken. »Ich brauche ein Mittel gegen die Schmerzen, Doc.«
    »Bekommen Sie«, versprach der Arzt.
    »Und wo geht es hin?«
    »In das Sterbe… ahm - in ein Einzelzimmer.«
    Die Korrektur war zu spät erfolgt. Cosmo hatte bereits zu viel gehört.
    »Ach ja, da bin ich richtig. Im Sterbezimmer werde ich landen. Nomen est omen. Ihr habt mich schon abgeschrieben.«
    »Das ist nicht so«, sagte Suko. »Es gibt sonst keinen freien Raum hier.«
    »Ja, ja, schon gut. Ich komme ja mit.«
    Ari Cosmo konnte sicherlich allein gehen, doch er hatte auch nichts dagegen, dass Suko ihn stützte.
    Der Arzt ging vor ihnen her.
    »Wo soll das noch enden, Suko?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wissen Sie eigentlich, wie beschissen man sich in einer solchen Lage fühlt?«
    »Ich kann es mir vorstellen, denn ich habe ebenfalls schon in Situationen gesteckt, die ich meinem schlimmsten Feind nicht gönne.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar. Wer sich gegen solche Typen stemmen kann wie diesen komischen Engel, der steht auch bei anderen Ding en seinen Mann.«
    Cosmo stöhnte wieder, weil er sich falsch bewegt hatte, aber er ging weiter.
    Sie mussten die gesamte Länge des Gangs hinter sich lassen, um ihr Ziel zu erreichen. Es war die letzte Tür, und sie lag noch in einer kleinen Nische versteckt.
    Es gab keine Nummer, es gab keinen Namen, es war einfach nur das hellbraune Holz und nicht weiß lackiert wie bei den anderen Zimmertüren.
    Der Arzt öffnete.
    Der Raum dahinter war länger als breit. Helle Wände, ein Fenster, vor dem Vorhänge hingen, damit das Licht gefiltert wurde, ein Bett und zwei Stühle, die aufgeklappt werden mussten.
    Es gab auch eine Lampe, aber sie sah schon aus wie ein ausgeschaltetes Totenlicht.
    Viel Helligkeit würde sie nicht verströmen.
    »Da sind wir«, sagte der Arzt. Seiner Haltung war anzusehen, dass er sich alles andere als wohl fühlte.
    Ari Cosmo stand neben dem Bett und starrte das Laken an. In seinem langen Krankenhausnachthemd wirkte er wie jemand, der bereit für seine letzte Stunde war.
    »Und da soll ich liegen?«
    »Sitzen können Sie ja nicht so lange«, sagte der Arzt.
    »Sie haben Humor.«
    »Bitte, machen Sie das unter sich aus. Ich muss wirklich zu einem Termin.«
    »Eine Frage noch«, sagte Suko.
    Der Arzt war schon im Begriff zu gehen. Er drehte sich noch mal um. »Ja…?«
    »Kann ich hier mit dem Handy telefonieren?«
    Dr. Dillard verzog das Gesicht. »Das ist hier eigentlich verboten und nur in Notfällen erlaubt.«
    »Glauben Sie mir, das ist ein Notfall.«
    Der Mann im weißen Kittel wand sich. Schließlich stimmte er zu. »In Anbetracht der Vorgänge kann ich es Ihnen erlauben. Ja, telefonieren Sie, wenn Sie wollen, aber bitte nur kurz.«
    »Danke, Doktor.«
    Als Dr. Dillard die Tür von außen geschlossen hatte, setzte sich Ari Cosmo auf das Bett und schüttelte den Kopf. Dabei sagte er: »Das ist alles bescheuert. Wenn ich geahnt hätte, dass die Dinge so laufen würden, dann hätte ich den Auftrag niemals angenommen, das können Sie mir glauben, Inspektor.«
    »Bestimmt.«
    »Und wie geht es weiter? Wollen Sie jetzt bei mir so etwas wie einen Leibwächter spielen?«
    »Im Moment schon.«
    »Und dann?«
    Suko holte sein Handy hervor und hielt es Cosmo vor die Nase.
    »Nach dem Gespräch wird sich entscheiden, wie es weitergeht. Geben Sie mir noch die Zeit.«
    »Klar. Was kann ich auch anderes machen? Ich komme mir vor wie auf einem Hochseil und kann mir die Seite aussuchen, zu der ich abstürzen

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