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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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will.«
    »So schlimm wird es nicht kommen.«
    »Klar, Sie sind ja Optimist.« Für Suko war das Gespräch erst mal unterbrochen. Für ihn war es jetzt vorrangig, mit seinem Freund und Kollegen John Sinclair zu sprechen…
    ***
    »Wollen Sie wirklich auf den Friedhof und dann zum Grab meiner Mutter, Mr. Sinclair?«
    »Ja, dabei bleibt es.«
    »Aber was hat sie mit dem Engel zu tun?«
    »Das möchte ich herausfinden.«
    »Auf dem Friedhof?«
    Judy war noch immer nicht überzeugt.
    Ich hob nur die Schultern und erwiderte nichts.
    »Ist das denn der richtige Weg?«
    »Irgendwo müssen wir anfangen.«
    »Ja, schon, aber…« Sie sah mich aus geweiteten Augen an. »Der Engel und meine Mutter sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe.«
    »So sieht es im Moment aus. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass beide miteinander zu tun haben könnten.«
    »Das wünschen Sie sich - oder?«
    »Auch«, sagte ich und half ihr in den Mantel. Bevor wir die Wohnung verließen, schaute sich Judy noch mal um. Es kam mir vor, als wollte sie sich verabschieden.
    »Bitte, kommen Sie.«
    »Eilt es denn?«
    »Vielleicht.«
    Da wir den Lift erst in die Etage hätten holen müssen, nahmen wir das Treppenhaus.
    Es tat uns beiden gut, und wir gingen nebeneinander die Stufen hinab.
    Eine Hand der Frau lag auf dem Kunststoff des Geländers. Mit der anderen hielt sie meine Finger fest. Mir kam es vor, als würde sie bei mir Schutz suchen.
    »Wo steht Ihr Auto?«
    »In der Nähe. Sie kennen den Weg zum Friedhof oder können mir seinen Namen sagen?«
    »Sicher. Wir müssen nicht mal weit fahren. Er liegt in Belgravia. Ein alter Friedhof, der bei Spaziergängern beliebt ist.«
    »Und wo liegt das Grab?«
    »Ziemlich am Ende. Es ist ein Teil, in dessen Nähe auch die anonymen Toten liegen.«
    »Aha.«
    Wir hatten den Rover erreicht. Ich öffnete Judy die Tür und ließ sie einsteigen.
    Bevor ich mich auf dem Fahrersitz niederließ, schaute ich mich um.
    Es gab nichts Verdächtiges, was mit aufgefallen wäre.
    »Na? Haben Sie Liliane gesehen?«
    Ich schnallte mich an. »Nein.«
    »Das ist gut. Aber ich weiß, dass sie sich in meiner Nähe aufhält.«
    »Und was macht Sie so sicher?«
    »Ich spüre es. Sie will mich ja. Also wird sie mich nicht aus den Augen lassen, und ein alter Friedhof kann möglicherweise ein idealer Platz für sie sein, wieder zuzuschlagen.«
    »Wir werden sehen.«
    Den Zündschlüssel hielt ich schon umfasst, als sich mein Handy meldete.
    Es war Suko, der zur Begrüßung sagte: »Ah, du lebst ja noch.«
    »Du doch auch.«
    »Ja, aber es war knapp.«
    Ein heißer Schauer durchfuhr mich. »Was ist denn passiert?«
    Suko musste lachen. »Dieser Engel macht auch vor nichts Halt. Ich habe hier im Krankenhaus Besuch von ihm bekommen, und er wollte mich mit seinem Schwert aufspießen.«
    »Warum?«
    »Weil ich mit Ari Cosmo zusammen war.«
    »Okay, was war los?«
    Er berichtete kurz. Liliane hatte es also auch bei Suko probiert. Nicht nur ich und einige andere aus der Crew standen auf seiner Liste. Noch gespannter hörte ich zu, als Suko mir berichtete, wie er den Angriff mit seiner Dämonenpeitsche abgewehrt hatte.
    Aber sie war nicht direkt an Liliane herangekommen, weil die Riemen auf so etwas Ähnliches wie einen unsichtbaren Schutzschild gestoßen waren, der ihren Körper umgab.
    »Und wie ist es dir ergangen?«
    »Ähnlich.«
    Jetzt lag es an ihm, mir zuzuhören. Auch ich konnte mit gutem Gewissen von einer unsichtbaren Grenze sprechen, die den Schwertstoß gestoppt hatte.
    »Dann haben wir also zwei Mittel, um ihn besiegen zu können«, sagte Suko.
    »So könnte man es sehen.«
    »Und wo bist du gerade?«
    »Im Rover. Ich wollte soeben zu einem Friedhof fahren.« Ich nannte ihm den Namen, den mir Judy inzwischen gesagt hatte.
    »Was willst du denn dort?«
    »Es kann sein, dass ich dort eine Spur finde.«
    »Lass mal hören.«
    Die Zeit, ihm meine Absichten zu erklären, nahm ich mir. So wusste auch Suko bald über Judys Mutter Bescheid, die ein so ungewöhnliches Leben geführt hatte.
    »Ja, Alter, an diesem Plan könnte etwas daran sein. Auch wenn ich es nicht so recht glaube.«
    »Ich fahre auf jeden Fall hin.«
    »Und ich hocke hier mit Ari Cosmo in einem engen Sterbezimmer. Das passt mir gar nicht.«
    »Das heißt, du willst kommen?«
    »Die Idee ist nicht schlecht. Ich kann mir vorstellen, dass Judy King für Liliane wichtiger ist als Ari Cosmo. Wenn ich das richtig einschätze, ist sie auch vor Cosmo besucht worden. Sie wird

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