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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wusste, dass er an keinem Kampf vorbeikam.
    Sein Erscheinen hatte den Ankömmling irritiert. Er wartete mit gezückter Waffe auf den Inspektor, der noch immer seine Beretta stecken ließ. Er hatte etwas anderes vor und riss in der Bewegung die Dämonenpeitsche aus dem Gürtel.
    Jetzt, wo er den Angreifer aus der Nähe sah, da fiel ihm die Feinstofflichkeit auf, und deshalb wollte er sich statt auf die Beretta mit den Silberkugeln lieber auf die Dämonenpeitsche verlassen.
    Den Kreis schlug er im Laufen und ließ die drei Riemen aus der Öffnung rutschen.
    All dies geschah noch in der Bewegung, und so kam er seinem Feind immer näher.
    Er wollte nicht zu nah an ihn heran, um nicht in die Reichweite des Schwerts zu geraten.
    »Wer bist du?«
    Suko wunderte sich über die Frage. Der Engel mit seinen jetzt zitternden Flügeln auf dem Rücken schien ziemlich überrascht zu sein, dass es jemand wagte, sich gegen ihn zu stellen.
    »Ich heiße Suko. Und du?«
    »Liliane.« Erneut war die Antwort nur schwer zu verstehen, weil die Stimme mehr ein Sirren war - wie das Produkt einer Hochfrequenztechnik.
    »Dann ist ja alles klar.« Suko bewegte die Peitsche in seiner Hand, und die drei Riemen zischten durch die Luft.
    Liliane griff nicht an. Der Grund war nicht schwer zu erraten. Die Bewegung der Peitsche schien sie zu irritieren. Möglicherweise spürte sie auch, dass in dieser Waffe etwas Besonderes steckte, was sie bisher noch nicht erlebt hatte. Suko wusste, dass es auch für die Peitsche gefährlich werden konnte, wenn er angriff. Er wollte nicht riskieren, dass die scharfe Schwertklinge die Riemen durchtrennten.
    Es gab jetzt zwischen ihnen ein gegenseitiges Belauern. Jeder wartete auf den Fehler des anderen.
    Aus den Augenwinkeln nahm Suko wahr, dass sich Ari Cosmo wieder aufrichtete.
    Er griff zum Glück nicht ein und blieb starr wie eine Statue auf der Bank sitzen.
    Suko war nahe an den Engel herangekommen. So nahe, dass er die Aura spürte, die ihn umgab. Als wäre diese Liliane von einer Elektrizität umhüllt. Suko traute sich noch eine Schrittlänge näher heran. Und jetzt spürte er das Unsichtbare deutlicher.
    Da lag Spannung in der Luft. Wie bei einem Gewitter.
    Der erste Schlag erfolgte ohne Vorwarnung und aus dem Handgelenk heraus. Suko schaute den vorzuckenden Riemen nach.
    Es war auf diese Entfernung nicht zu schaffen.
    Der Engel wurde nicht getroffen. Drei Riemen verfehlten ihn glatt, aber es geschah trotzdem etwas, denn auf dem Weg zum Gegner trafen die Riemen das Spannungsfeld, und plötzlich sprühten zwischen Suko und der anderen Gestalt helle Funken auf.
    Sie sahen weiß, gelb und grün aus. Wie größere Sterne, die auseinanderplatzten.
    Mit einer raschen Bewegung zog Suko die Peitsche wieder zurück. Er fürchtete, dass sie Schaden nehmen könnte. Das war bisher zwar noch nie passiert, doch es gibt immer ein erstes Mal. Das wollte Suko um jeden Preis vermeiden.
    Liliane schien immer noch irritiert zu sein. Sie zog sich zurück, glitt aber nicht durch das Fenster nach draußen, sondern bewegte blitzschnell ihren rechten Arm und stieß ihn vor.
    Suko sah das Schwert wie einen Blitz auf sich zuhuschen. Instinktiv ging er in die Knie. Er wurde nicht erwischt, was seiner Meinung nach reines Glück war.
    Zu einem zweiten Angriff wollte er es nicht kommen lassen. Er kam hoch und stürmte mit schlagbereiter Peitsche auf Liliane zu, vorbei an deren Waffe.
    Wieder zischten die Riemen der Gestalt entgegen. Und abermals sprühten Funken auf, die sich wie blitzender Sternenstaub verteilten.
    Suko war sofort danach zu Boden gehechtet und rollte sich mit einigen geschickten Umdrehungen aus der Gefahrenzone, um nicht vom Schwert erwischt zu werden.
    Liliane zog sich plötzlich zurück. Es war kein Laut zu hören, als sie auf das geschlossene Fenster zu glitt, im nächsten Moment mit der Scheibe verschmolz und dann hindurch war.
    Suko hatte das Nachsehen. Er lief zwar auf die Scheibe zu, aber es war zu spät. Die Gestalt war durch und bewegte sich vom Fenster weg. Dabei sah sie aus, als würde sie sich in der Luft auflösen.
    Suko ließ den Arm mit der Peitsche sinken. Er brauchte die Waffe nicht mehr.
    Viele Gedanken durchzuckten seinen Kopf, als er sich umdrehte und auf Dr. Dillard schaute, der in einiger Entfernung stand und aussah, als wäre ihm soeben ein Außerirdischer aus einer fremden Galaxie begegnet. Hätte er sein Gesicht sehen können, hätte er bestimmt über sich selbst den Kopf geschüttelt.
    Der

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