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1562 - Bastion des Bewahrers

Titel: 1562 - Bastion des Bewahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchst keine Hilfe. Du befindest dich in dieser Lage, weil es der Bewahrer so angeordnet hat Alles, was dir geschieht, hast du dir selbst zuzuschreiben."
    Er unterbrach die Verbindung und schaltete auf eine Frequenz, die üblicherweise für die Bordzu-Bord-Kommunikation innerhalb der Flotte des Bewahrers verwendet wurde. „Der Kommandant dieses Verbands soll sich melden", verlangte er. „Ich will wissen, was hier geschehen ist."
    Als Stellvertretender Kommandant eines Residenzschiffs stand Corum-A-Par im Rang hoch über jedem Kommandeur eines herkömmlichen Schiffes, auch über dem Befehlshaber eines Verbands. Die Bildfläche der Hyperfunkverbindung belebte sich von neuem. Die fladenförmige Gestalt eines genormten Truillauers erschien. „Ich bin Yun-E-Kal. Ich befehlige diesen Verband." Der Befehlshaber sprach voller Eifer. „Es geschah folgendes..."
    Perry Rhodan hörte zu, und sein Staunen wuchs von Sekunde zu Sekunde. Noch begriff er die Zusammenhänge nicht ganz. Aber er erkannte, daß er die ganze Zeit über unter falschen Voraussetzungen geplant und gehandelt hatte. Yun-E-Kal, der mit seinem Verband am Rand der Zentrumszone von Truillau kreuzte, hatte vor kurzem von höchster Stelle, d. h. aus dem Zentrum der Macht, den Befehl erhalten, das Schwarze Loch Alingujin anzufliegen und dort ein fremdes Riesenraumschiff aufzubringen. Er durfte dem Fremden keinen Schaden zufügen, aber er mußte dafür sorgen, daß der Raumgigant zum Rand des Inneren Machtbereichs gebracht wurde.
    Yun-E-Kal hatte sich seines Auftrags getreulich entledigt. Er hatte das fremde Schiff in der Akkretionsscheibe des Schwarzen Loches aufgestöbert. Der Kommandant des Giganten hatte angesichts der Übermacht nicht gewagt, sich zu widersetzen, als die Truillauer ein Enterkommando an Bord schickten. Sie wollten im Grunde genommen nichts anderes, als eine Umprogrammierung des automatischen Navigationssystems des Großraumschiffs vornehmen.
    Man mußte sie gewähren lassen. Die Umprogrammierung bewirkte, daß der fremde Raumgigant denselben Kurs und dieselben Hyperraumetappen fliegen mußte, die Yun-E-Kals Verband ihm mit seinen Manövern vorzeichnete. Auf diese Weise war man in relativ kurzer Zeit zum vorgeschriebenen Zielort am Rand des Inneren Machtbereichs gelangt und wartete nun auf weitere Anweisungen.
    Einer, der genau wußte, daß die Zeit des Wartens ihr Ende gefunden hatte, war Perry Rhodan. Warum hatte der Bewahrer die CASSADEGA an diesen Ort bestellt? Weil er wußte, daß Terraner sich an Bord befanden? Weil er ihnen seine Macht demonstrieren und ihnen vorführen wollte, welch erbärmliche Wichte sie waren?
    Es war keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Jeden Augenblick konnte Yun-E-Kal den Befehl erhalten, gegen das Residenzschiff vorzugehen. Ein Wink in Per-E-Kits Richtung, und der Topar unterbrach die Hyperkomverbindung. „Volle Beschleunigung voraus!" schrie Perry Rhodan. „Hyperraummanöver so bald wie möglich. Freie Zielwahl!"
    Er hatte sich des Spekra bedient und wartete darauf, daß die Servos seine Befehle aufnahmen und an den Navigationskomplex des Bordcomputersystems weiterleiteten. Eine Sekunde verging.
    Nichts geschah. Noch eine Sekunde. Dann ... „Heh, da kommt etwas in Fahrt!" rief einer der Astrogationsspezialisten unter den Terranern. Er stutzte, dann fügte er in betretenem Tonfall hinzu: „Aber nicht so, wie du es angeordnet hast, Perry."
    Er hätte es wissen sollen.
    Einer, der sich eigenhändig eine ganze Galaxis unterwirft, der einen Sohn zeugt und ihn zum Tyrannen einer anderen Galaxis macht, mit einem solchen Wesen durfte sich ein hergelaufener Terraner nicht anlegen. Die ganze Zeit über hatte er geglaubt, von Erfolg zu Erfolg zu eilen. Nur manchmal war ihm etwas mulmig zumute geworden, weil sich die Sache viel zu einfach anließ. Sein Mißtrauen, das er immer wieder beiseite geschoben hatte, war berechtigt gewesen, wie sich jetzt herausstellte. Es hatte tatsächlich viel zu wenig Schwierigkeiten gegeben. Der Weg war ihm geebnet worden, weil er ihn nach dem Willen des Bewahrers von Truillau hatte gehen sollen. Er war die ganze Zeit über nichts als ein armseliger Bauer in einem intergalaktischen Schachspiel gewesen.
    Die mächtige CASSADEGA schwebte jetzt in geringer Höhe über einem Ozean, den Corum-A-Par die Genetische See nannte. Aus der Ferne hatte die See wie ein aus hellblauen und türkisfarbenen Stoffstücken mit dottergelben Einsprenkelungen zusammengesetzter Flickenteppich ausgesehen. Der

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