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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlangt. In diesem Fall hieß das eine hochkommende Müdigkeit.
    Als ich zum dritten Mal gähnte, war ich mir nicht sicher, ob ich es wirklich schaffte.
    Beim vierten Gähnen war ich davon überzeugt, dass ich mein anvisiertes Ziel nicht mehr unbeschadet erreichen würde. Es gab schließlich keinen Beifahrer, der mich ablösen konnte, und in den Graben fahren wollte ich nicht.
    Also irgendwann runter von der Autobahn, auf der wenig Betrieb herrschte. Das war mit der Londoner Umgebung überhaupt nicht zu vergleichen. Hier machte es noch Spaß, Auto zu fahren, wenn nur meine Müdigkeit nicht gewesen wäre.
    Dabei lag keine Action hinter mir. Der Tag war ziemlich normal für mich verlaufen, aber ich merkte jetzt schon, dass mich die vielen Gespräche angestrengt hatten.
    Auf jeden Fall durfte ich nicht mehr weiterfahren. Ich nahm mir vor, in einem kleinen Ort etwas Anständiges zu essen und einen Schlummertrunk zu mir zu nehmen. Zuvor wollte ich noch tanken, denn ein Hinweisschild hatte mir verraten, dass es in drei Kilometern Entfernung eine Rast- und Tankstelle gab.
    Ich rollte die Zapfsäulen an und durfte mich selbst bedienen.
    Der Tankwart war ein dicker Mensch, der seine Pfunde in einen grauen Overall gezwängt hatte, in dem der Bauch vorstand wie eine Kugel.
    »Sonst noch was, Sir?«, fragte er, als ich zahlte.
    »Ja. Eine Frage.«
    »Und?«
    Erst nahm ich das Wechselgeld, dann stellte ich sie. Ich wollte wissen, wo ich abfahren musste, um zu einem Ort zu gelangen, in dem ich übernachten konnte.
    Vielleicht hatte der Mann einen Tipp.
    »Da gibt es einige an der Strecke.«
    »Nennen Sie mir einen, den Sie selbst wählen würden.«
    Das Grinsen auf seinem feisten Gesicht wusste ich nicht recht zu deuten.
    Er sagte: »Ich würde in Firbank einkehren. Ist südlich von hier. An dem kleinen Fluss Borrowdale.«
    »Okay, wenn Sie meinen.«
    »Die übernächste Ausfahrt.«
    »Danke. Und können Sie dort ein Haus empfehlen?«
    »Nein.« Der Tankwart grinste. »Irgendwo sind sie ja alle gleich. Großen Luxus dürfen Sie nicht erwarten.«
    »Den muss ich auch nicht haben.« Ich bedankte mich und verließ das Gebäude.
    Der Tipp war bestimmt nicht schlecht gewesen. Außerdem lag der Ort auf meiner Strecke. Hinzu kam, dass es inzwischen schon ziemlich dunkel geworden war. Es brachte nichts, wenn ich in der Nacht mit müden Augen die Kilometer fraß. In London würde man auch noch einen Tag länger ohne mich zurechtkommen.
    Firbank hieß der Ort. Ich würde ihn finden, startete und fuhr weiter in Richtung Süden.
    Etwas Wind war aufgekommen und bog die Zweige einer Buschwand, an der ich vorbei fuhr, bevor ich wieder auf die Autobahn bog. Ich fühlte mich wieder fit, würde aber trotzdem nicht durchfahren, sondern in Firbank übernachten.
    Die Abfahrt 37 tauchte nach ein paar Meilen auf. Von hier aus waren es nur noch fünf Meilen bis Firbank.
    Ich befand mich hier in einer leicht hügeligen Landschaft. Es gab die freien Flächen ebenso wie die Waldstücke, aber das war in der Dunkelheit mehr zu ahnen als zu sehen.
    Ich rollte wirklich durch die Einsamkeit, denn es gab nicht mal Lichter, anhand derer ich mich orientieren konnte. Finsternis, wohin ich schaute. Aber ich war auf der richtigen Straße.
    Das Licht der Scheinwerfer fraß einen Teil der Dunkelheit. Ein Fahrzeug kam mir nicht entgegen. Von der Autobahn sah ich nichts mehr, dafür entdeckte ich zweimal den kleinen Fluss, der mehr den Namen Bach verdiente, denn er war ziemlich schmal.
    Eine dunkle Nacht, obwohl über mir der Himmel aufgerissen war und mir sein mit hellen Sternenlichtern gesprenkeltes Gesicht präsentierte. Ich fuhr durch eine mir völlig unbekannte Gegend und sah die Hügel wie die Rücken schlafender Riesenechsen zu beiden Seiten der Straße liegen.
    Glück hatte ich auch, denn nicht weit entfernt huschten plötzlich Rehe über die Straße. Da fuhr mir schon der Schreck durch die Glieder. Wäre ich schneller gefahren, hätte ich sie erwischt, so aber musste ich nicht mal stark bremsen. Die Tiere setzten sich von allein in Bewegung und verschwanden im Niederwald am Rand der Straße.
    Noch immer gab es kein Licht, abgesehen von meinen Scheinwerfern. Auch die Lichter von Firbank funkelten mir noch nicht entgegen. Um sie schon sehen zu können, verlief die Straße nicht gerade genug.
    Ich merkte zudem, dass die Müdigkeit bei mir zurückkehrte. Erneut musste ich gähnen und gab mir den Befehl, mich zusammenzureißen.
    Dann sah ich den hellen Schein!
    Auf

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