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1564 - Report der Unsterblichkeit

Titel: 1564 - Report der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre Robotbegleiter sahen einen etwa zehn Meter breiten und zweieinhalb Meter hohen Korridor vor sich, in den sich der Schacht öffnete. Der Gang war schwach erleuchtet. Das kalte, weißliche Licht schien direkt aus den Wänden zu fluoreszieren.
    Und vor ihnen stand Epetran.
    Er sah genauso aus, wie Atlan ihn in Erinnerung hatte - ein dem Tode naher Greis, doch mit wachem und klarem Blick. „Waffen steckenlassen!" zischte Atlan seinen Begleitern zu. „Es besteht noch keine direkte Gefahr."
    Unwillkürlich erschien vor Atlans geistigem Auge wieder jener Moment, als er Epetrans Gesicht auf dem Bildschirm des Programmierraums des Robotregenten sah und ihm verkündet wurde, daß er derjenige sei, auf den das Programm Al seit Jahrtausenden gewartet hatte, um nun ihm die Macht über das Imperium zu übertragen. „Einem aktiv gebliebenen Arkoniden mit der Intelligenzstufe von wenigstens fünfzig Lere". - Genau das waren Epetrans Worte gewesen.
    Natürlich konnte Atlan keinesfalls erwarten, daß jener Epetran dort im Gang vor ihm sich daran erinnerte, jemals diese Aussage zwecks späteren Abrufs gespeichert zu haben.
    Dieser Epetran hier war eine reine Gestaltprojektion, und die Worte, die er zu sagen hatte, waren vor langer Zeit gesprochen worden und kamen aus verborgenen Lautsprechern.
    Dennoch wirkte er so lebendig, als stünde er leibhaftig vor den Eindringlingen.
    Aus den Augenwinkeln heraus erkannte Atlan, daß Momeron einen Schwächeanfall bekam. Wenn er beide nicht nebeneinander gesehen hätte, würde er glauben, Momeron und der Museumsdirektor seien ein und dieselbe Person in verschiedenen Verkleidungen.
    Er nahm Thetas Hand und machte mit ihr einen Schritt auf die Gestaltprojektion zu. Der Verstorbene, vielmehr das Programm, das die Projektion steuerte, reagierte mit dem Heben der rechten Hand zum Gruß. „Sei gegrüßt, Arkonide", sprach es mit der Atlan wohlbekannten Stimme. „Denn ein Arkonide mußt du sein, sonst hätte sich dieses Archiv mit dir bereits in einem Atomball aufgelöst. Du kamßt, weil du meinem Hinweis gefolgt bist, der also über die Jahre hinweg noch immer verstanden wird."
    „Halte uns nicht unnötig auf", entlud sich Thetas innere Spannung in einem Ausruf. „Wir...!"
    „Er hört dich nicht", kam es von Kassian. „Er rasselt die Botschaft herunter, die jeder zu hören bekommt, der hierhin gelangt. Auch Garvan kam in ihren Genuß."
    Atlan brachte ihn mit einer unwilligen Handbewegung zum Schweigen.
    Einen Teil der Begrüßung hatte er durch die lauten Worte bereits nur halb verstanden. Jetzt sagte Epetrans Stimme wieder deutlich und klar: „... und was du betreten wirst, ist ein von mir angelegtes Archiv der wichtigsten Geschichtsdaten des Großen Imperiums. Ich installierte es unter größten Mühen, als ich mir im vollen Umfang darüber klar wurde, was die von mir programmierte Selbstvernichtung des Robotregenten zur Konsequenz haben mußte. Hier findet der Würdige das, was ich als Kopien des vom Siobotregenten übernommenen Wissens gespeichert habe. Es sind sozusagen Sicherheitskopien für d,en wahrscheinlichen Fall, daß es tatsächlich zu dem kommt, was ich mit der Installierung der Irrsinnsschaltung vorbereitet habe. Das Wissen um Arkon und die Geschichte der Arkoniden vom Tag der Besiedelung dieses Systems an ist hier zusammengetragen bis zu jenem Jahr, an dem ich Abschied von der materiellen Existenz nehmen muß. Es kann danach weitergeführt werden durch Arkoniden, die nicht der aufkommenden Dekadenz verfallen sind. Ein Selektionsprogramm sorgt dafür, daß nur Arkoniden, deren Intelligenzstufe mindestens 45 Lere beträgt und die im alten Geist leben, Zutritt zu den Archiven haben. Nur wer diese Bedingungen erfüllt, kann als Chronist unseres großen Volkes dessen Geschichte hier in diesen Archiven fortschreiben. Er wird seinen Aufzeichnungen einen Namen geben und sich unter Arkons Sonne unsterblich machen."
    Crest! durchzuckte es Atlan, der tausend Fragen gehabt hätte, aber keine einzige stellte. Genausogut wie die Projektion, die vor Jahrtausenden programmiert worden war, hätte er ein Stück tote Wand befragen können.
    Epetrans Gesicht veränderte sich.
    Sein Blick war gleichermaßen hart, eine einzige Warnung. „Wenn du kein geistig reiner Arkonide von den als Mindestmaß geforderten 45 Lere Intelligenz bist, dann kehre jetzt um! Eine zweite Warnung wird es nicht geben. Nie wird mein Archiv den Sklaven der Dekadenz dienen! Wer zu den Reinen zählt, der wird es

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