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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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führte. Ich hielt seinen Arm in Höhe des Ellbogens fest.
    Er sprach, aber ich hörte nichts. Es waren fast nur Mundbewegungen, und auch als wir Suko erreichten, hatte er sich kaum erholt und war froh, sich setzen zu können.
    Suko hatte gemerkt, dass sich etwa verändert hatte, und fragte sofort:
    »Was hat es gegeben?«
    Wladimir sollte zunächst mal mit sich selbst zurechtkommen. Deshalb gab ich Suko einen Bericht.
    »Und sie hat wirklich gesprochen?«
    Ich nickte.
    »Was hat sie denn gesagt?«
    »Das weiß ich leider nicht. Es war erstens zu leise, und zweitens hat sie auf Russisch geredet.« Ich warf Wladimir einen knappen Blick zu. Es ging ihm schon wieder besser. »Ich denke, dass er uns mehr darüber berichten kann.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Der Mann mit den dichten blonden Haaren, die auch schon ein paar graue Streifen bekommen hatten, lehnte sich zurück, als wir in seiner Nähe Platz nahmen. Er konnte wieder lächeln, und das sah in diesem Fall sogar hoffnungsfroh aus.
    »Wie sieht es aus?«, fragte ich.
    »Besser.«
    »Und? Hast du etwas von dem, was sie sagte, verstehen können?«
    Er nickte und wischte dabei über seine Stirn.
    »Ja. Sie hat mir etwas gesagt, aber ich begreife es nicht.«
    »Was sagte sie denn?«
    »Sie sprach von einem blauen Licht. Ja, das sagte sie. Ein blaues Licht, das ihr Angst gemacht hat.«
    »Und weiter?«
    Wladimir hob die Schultern. »Das blaue Licht ist ihr am wichtigsten gewesen. Nur darum ging es ihr.«
    »Hat Karina nichts von Gogol gesagt?«
    »Nein«, murmelte er. »Sie hat seinen Namen nicht mal erwähnt. Nur das blaue Licht und dessen Macht oder Kraft.« Er schaute uns fragend an. »Könnt ihr mir sagen, was das zu bedeuten hat?«
    Das konnten wir leider nicht.
    Suko rückte dann mit einem Vorschlag heraus, der gar nicht so schlecht war.
    »Vielleicht handelt es sich bei dem Licht um etwas, das es auf unserer Welt nicht gibt.«
    »Wie meist du das?«, fragte Wladimir.
    »In einer anderen Dimension. Wir wissen nicht, was mit Gogol genau geschehen ist, und ich will nicht hoffen, dass Karina den gleichen Weg gegangen ist. Dass sie bereits einen Teil davon ging, kann durchaus möglich sein. Schließlich befindet sie sich in dem gleichen Zustand, in dem sich auch Gogol in seinem Koma befunden hat.«
    Ich hakte noch mal nach. »Und sonst hat Karina nichts mehr von sich gegeben?«
    »So ist es.«
    »Dann müssen wir uns auf das blaue Licht konzentrieren, denn es ist unsere einzige Spur.«
    Wladimir sah mich fast wütend an. »Das glaubst du doch wohl selbst nicht? Blaues Licht - was ist das für eine Spur? Blaues Licht kann es überall geben. Im Freien, in einer Wohnung, auch in einem Hotel. Also, da kommen wir nicht weiter.«
    »Moment, das ist zwar richtig, aber blaues Licht kann es auch woanders geben.«
    »Und das weißt du?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Er verengte seine Augen. »John, das hört sich aus deinem Munde nicht gut an.«
    »Das ist es auch nicht.«
    »Dann hätte ich gern eine Erklärung.«
    »Ja, die kannst du bekommen. Sie kann uns allen nicht gefallen, aber ich habe das blaue Licht als einen Schein erlebt, der das absolut Böse verkörpert.«
    »Die Hölle?«
    Ich senkte meine Stimme. »Ja, so lautet der Sammelbegriff. Aber man kann es auch personalisieren auf eine bestimmte Figur, und deren Name wird dir nicht gefallen.«
    »Sag ihn!«
    »Luzifer!«
    Wladimir öffnete den Mund und stöhnte auf.
    »Okay, ich bin kein Christ - auch kein orthodoxer -, aber ich respektiere den Glauben, und ich habe mich auch mit seiner Entstehung auseinandergesetzt. Ich weiß, dass Luzifer mal ein mächtiger Engel gewesen ist, der sich dann genau dem Gegenteil zugewendet hat.«
    »Ja, so steht es geschrieben. Er ist der wahre Fürst der Finsternis. Er ist die Kälte, er ist das Böse, das Gefühllose, die absolute Unmenschlichkeit und das Gnadenlose. Er ist die Kraft, die sich nicht vernichten lässt und in jedem Menschen steckt. Er ist die Triebfeder, das zu tun, was dem Herrn missfällt. Mal sehr spektakulär, mal im Geheimen. Er ist nicht der Teufel, wie wir ihn von Bildern her kennen. Es ist einfach alles, und der Teufel ist ein Teil von ihm. Aber hinter diesem steht er - eben Luzifer.«
    Wladimir hatte zugehört und fragte jetzt: »Was ist mit dem blauen Licht? Kannst du darüber etwas sagen?«
    »Er badet darin. Es ist seine Umgebung. Seine finstere Sonne wie auch immer. Vielleicht werden darin die Seelen der Menschen verschmolzen. Wer kann das wissen? Ich nicht, denn

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