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1567 - Die Auserwählten

Titel: 1567 - Die Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besiedelten Planeten. Und am Abend desselben Tages traf sich Hagea mit dem früheren Vertrauten. „Nun?" fragte sie zur Begrüßung. „Betreibst du wieder Politik in Balasar Imkords Auftrag?"
    Bransor Manella behielt seine stoische Ruhe. „Ich höre deine Ironie wohl. Aber du hast recht, Hagea.
    Deshalb bin ich hier. Darf ich fragen, was der Grund deines Besuches ist?"
    „Ja. Ich möchte mich gewissermaßen abmelden. Ich habe festgestellt, daß sämtliche neuen Erkenntnisse über die Geschichte der Linguiden von den Galaktikern stammen. Wir selbst haben wenig bis nichts dazu beigetragen. Diesen Zustand möchte ich beenden. Ich werde eigene Geschichtsforschungen betreiben."
    „Dazu braucht man keine Friedensstifterin", sagte Bransor Manella skeptisch. „Vielleicht nicht. Aber ich nütze eurer neuen Linie ohnehin nicht. Ihr Unsterblichen wißt doch, daß meine Meinung eine andere ist. Ich will auch nicht mit dir diskutieren, sondern dich nur informieren."
    „Dafür danke ich dir. Verrätst du mir, wohin dich deine Studien führen sollen?"
    „Warum nicht", meinte sie. „Die Tefroder, die später auf Lingora notlanden mußten, haben ihre Suche nach dem Planeten des ewigen Lebens im Wega-System begonnen. Um genau zu sein, auf dem Planeten Ferrol. Du wirst vielleicht wissen, daß sich Wanderer wirklich einmal in diesem System aufgehalten hat. Also setze ich mit meinen Forschungen auf Ferrol an. Vielleicht kann ich Spuren finden, die noch niemand außer mir beachtet hat."
    Bransor Manella dachte lange nach.
    Dann sagte er: „Du hast recht, Hagea. Und ich könnte mir sogar vorstellen, daß deine Forschungen von Belang für alle Friedensstifter sind. Du bist eine von uns. Du wirst Dinge erkennen, Informationen ausfiltern, die kein Galaktiker beachten würde."
    „Damit rechne ich."
    Hagea beobachtete den anderen genau. Sie spürte förmlich, daß hinter der dichtbehaarten Stirn Manellas etwas vorging - etwas, das ihr gewiß nicht gefallen würde. Dafür sprachen viele kleine Zeichen, die er zu kontrollieren vergaß. „Die Datenmenge wird enorm sein", stellte er schließlich fest. „Wie viele Männer und Frauen sind an Bord der DARMIR?"
    „Fünfunddreißig. Außerdem habe ich fünf Schüler. Warum fragst du?"
    Bransor Manella lächelte dünn. „Kannst du dir das nicht denken?"
    Im selben Augenblick begriff sie. „Doch. Du willst uns mit der COMANSOR begleiten, nicht wahr? Du traust mir nicht!"
    „O doch, Hagea. Mein Vertrauen in dich ist - trotz aller Gegensätze ?absolut! Ich habe lediglich die Absicht, die Anzahl der Linguiden auf Ferrol zu erhöhen. So arbeiten wir effizienter."
    Sie lachte in plötzlichem Begreifen. „Das ist allerdings nicht alles, Bransor. Ich soll dir als Deckmantel dienen. Du willst die Gelegenheit nutzen, Ferrol auf deine Seite zu ziehen, richtig?"
    Der andere schaute unbewegt. „Wenn es sich ergibt. Ich hoffe, du hast nichts einzuwenden."
    „Aber nein. Wie könnte ich." Und dabei ließ sie Bransor Manella bewußt im unklaren, ob aus ihren Worten Naivität oder purer Sarkasmus sprach
     
    5.
     
    Sie kamen soeben von einer Konferenz - einer weiteren in der Reihe der vielen tausend, die er in seinem Leben mitgemacht hatte. Zu den Teilnehmern gehörten Myles Kantor, Atlan, Roi Danton und Gucky, außerdem ein paar Führungskräfte des Galaktikums und der Mann, der neben ihm ging.
    Reginald Bull sah Adams von der Seite an.
    Die Reihe ihrer gemeinsamen Konferenzen war vielleicht bald an ihrem Ende angekommen. Wenn es nicht schnellstens gelang, ES zu finden ... ES und den Zugang zum Ewigen Leben, der ihnen derzeit verwehrt war. Ihre Zellaktivatoren trugen nun die linguidischen Friedensstifter, und eine Zelldusche war nur auf Wanderer zu bekommen.
    Doch von Wanderer fehlte seit einem Jahr schon jede Spur. Das Projekt UBI ES war praktisch zum Stillstand gekommen, und nicht einmal die Nakken waren imstande, zur verschollenen Superintelligenz Verbindung herzustellen. Was hatten die Schneckenwesen nicht schon alles angestellt in ihrem weltfremden Denken: Selbst die Bionten hatten sie mißbraucht. Und heutzutage mühten sie sich ab, Kontakt mit den Linguiden aufzunehmen.
    Aus welchem Grund?
    Bull nahm an, daß sie noch immer um jeden Preis die Superintelligenz finden mußten.
    Lange schon hatte er aufgegeben, nach, dem Grund zu suchen. Vielleicht würden sie es nie erfahren.
    Und wenn doch, so konnte er sich vorstellen, daß der Grund für normaldenkende Wesen völlig unverständlich war.
    Bull

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