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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Rasse aus Amphibien oder Wasserwesen ausgehen?«
    Chandra schien ernsthaft beeindruckt. »Es gibt tatsächlich Verfechter dieser These. Warum fragen Sie?«
    »Nun…«, begann Matt, seine Worte sorgsam abwägend, »der Freund, den ich erwähnte – Quart’ol –, ist ein Kiemen-Lungen-Atmer. Sein Volk lebt in Unterwasserstädten.«
    »Und das bedeutet…?«
    »Denken Sie darüber nach.«
    Ein paar hundert Meter in Fahrtrichtung, etwas unterhalb der Trasse, entdeckte Matthew künstliches Licht mitten im Kraterhang. Ein kleines Plateau öffnete sich dort. Je näher der Magnetfeldschweber heranfuhr, als desto ausgedehnter erwies es sich. Es führte etwa dreihundert Meter in den Kraterhang hinein und mochte etwa sechshundert bis siebenhundert Meter lang sein.
    Drax erkannte zwei Turmgebäude und mehrere Kuppelbauten. Flutlichtscheinwerfer an hohen Masten und im Fels beleuchteten die Anlage. Die Türme standen fast am Rand des Plateaus. Zwei der Kuppeln ragten aus der Steilwand, die sich am Ende des Plateaus erhob. In der Mitte der kleinen Hochebene – Matthew schätzte, dass sie sich hier auf mindestens achthundert Metern Höhe bewegten – teilten sich die beiden Spuren der Fahrttrasse. Jede führte in eine der beiden noch etwa sechshundert Meter entfernten Kuppel hinein.
    »Siehst du ihn schon, Maddrax?«, fragte Schwarzstein.
    »Wen?« Der Mann von der Erde sah genauer hin. »Wen soll ich sehen?« Und schließlich entdeckte er ihn: den Strahl.
    Kam er aus der Höhle, die Drax in der Felswand zwischen den Kuppelbauten zu sehen meinte? Nein. Das, was von fern wie eine Höhle aussah, erwies sich bei näherem Hinsehen als eine Erhebung in der Felswand. Der Strahl drang aus einer Öffnung im Boden zwischen den Kuppeln. »Was waren das für Intelligenzen, die so etwas bauten? Und warum bauten sie das?«
    Niemand antwortete ihm.
    Vor dem Hintergrund des inzwischen fast schwarzen Hangs war der Strahl kaum zu erkennen. Nur im Kegel der Flutlichtscheinwerfer und weiter oben, vor dem Hintergrund des bereits dunkelblauen Himmels leuchtete er etwas stärker und in einem wässrigen Blau.
    Der Magnetschweber stoppte plötzlich und setzte hart auf dem Boden auf. »Warum hältst du an, Städterin?!«, blaffte Schwarzstein Chandra an.
    »Ich habe nicht angehalten!«, gab Chandra im gleichen Ton zurück. »Wir sind angehalten worden!« Sie kontrollierte die Armaturen. »Keine Energie mehr, nichts! Sie haben die Magnetschwebeanlage deaktiviert!«
    »Ziemlich lahme Reaktion.« Schwarzstein blickte auf Chandras PAC. Der Baumsprecherschüler schien sich an das kleine technische Wunderwerk an seinem Handgelenk zu gewöhnen. »Vor genau vierzehn Minuten haben wir das Geschrei aus der Taxihalle gehört.«
    »Wir haben eben keine Routine in der Jagd nach Erdbarbaren und kriminellen Waldmännern!«, fauchte Chandra.
    Sie stieß die Bugtür auf und kletterte aus der Fahrgastzelle.
    Bevor Schwarzstein oder Matt ihren Tiefschlag parieren konnten, lief sie schon von der Fahrtrasse weg in den Hang hinein. »Na los, beeilt euch!« Sie winkte die Männer hinter sich her.
    ***
    Hunderte von kleinen Höhlen in einer kaum bearbeiteten Wand aus rotem Gestein, sechzig Meter hoch und an die dreihundert breit, ein kleiner, halbkreisförmig vor dieser Wand wachsender Weißholzwald und ein breiter, von Säulen gesäumter und pagodenartig überdachter Weg aus rotem Kies, der von einem flachen weißen Gebäude aus durch den Weißholzhain führte – das war die letzte Ruhestätte derer vom Hause Gonzales in Elysium.
    Die einbrechende Nacht wischte bereits das Rot aus der Gräberwand. Die Wipfel der Weißholzbäume verschwammen mit der Dämmerung, die Schatten von Menschen, Bäumen und Säulen versickerten im dunklen Boden. Lichter flammten auf – kleine Scheinwerfer in den Bäumen und im Boden vor dem Fels. Farben, Schatten und Formen kehrten zurück.
    Auch in der Felswand leuchteten zwei Lichter. Sie sahen aus wie blaue Fackeln, rechts und links neben einer der maschinell gebohrten Höhlen. Vierzig Meter darunter: der Sarg und die Trauergesellschaft.
    Der Sarg war weiß, aus Kunststoff und aus einem Stück um die Tote herum gegossen. Er hatte also ungefähr die Form einer Spindel und ruhte auf einem anthrazitfarbenen Marmorblock.
    Ein Gebinde aus schwarzen Blumen lag auf seinem Fußende und über dem Kopf der Verstorbenen ein roter Schal aus sicher zwei Kilogramm Kunstseide und zu einer Blütenform drapiert.
    Athena Tayle Gonzales’ letzter Gatte und ihre

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