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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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nun die nötigen Maßnahme gegen einen solchen hypothetischen Angriff. Zweitens – der größte Teil der aggressiven Flügelwesen verbrannte in unserem Laser. Drittens – ein zweiter derartiger Zwischenfall innerhalb eines Jahres, ja einer Dekade, ist extrem unwahrscheinlich, zumal wir den Lebensraum der Flügelwesen verlassen haben. Hier, in diesem Waldhang, gibt es nur harmlose, mit Exekutivpersonal besetzte Gleiter des Sicherheitsmagistrats von Utopia.) Ob ich mir da so sicher sein kann…?
    (Wir haben diese Fakten gespeichert, denn wir sind uns ihrer absolut sicher. So sicher übrigens wie der aktuellen Zieldistanz: 6,76 km, wachsend! Nur noch 240 m bis zur kritischen Distanz! Wir brechen jetzt auf, oder wir haben verloren…)
    Analyse abgeschlossen, raus aus dem Wurzelloch!
    Zieldistanz: 6,76 km, abnehmend. Höhenwinkel: 3 Grad, gleich bleibend. Kritische Distanz: 240 m. Zwei fliegende Objekte neunzig Grad über Eigenkurs, Flughöhe: 85 m. Laserwerfer 2 und 4 ausfahren…
    (Keinesfalls setzen wir Laser gegen Magistratsgleiter ein…!) Ortungsfokus deckt sich mit Zieloptik, Laser aktivieren…
    ***
    Die kleine Sonne war längst wieder hinter dem westlichen Kraterrand verschwunden. Manchmal, wenn einer der Gleiter über der Höhe des Kraterkamms flog, leuchtete er rot auf, weil seine Frontscheibe das Licht der Abendsonne reflektierte. Matt Drax schätzte, dass mindestens acht dieser Gleiter inzwischen den Kraterkamm überquert hatten. Vier kreisten über dem teilweise bewaldeten Innenhang des Kraters, die anderen waren gelandet.
    Chandra behauptete, jeder Gleiter wäre mit einem so genannten Exekutivquartett besetzt. Über ihren PAC hatten sie die Mittagsnachrichten von ENT empfangen und wussten, wen diese Sicherheitstrupps suchten.
    Nach Art der Waldleute hatten sie Beeren gepflückt und so den ärgsten Hunger gestillt. Dennoch knurrten ihnen die Mägen.
    Auf einem Geröllfeld zwischen ein paar birkenartigen Bäumen – Chandra nannte sie »Weißholz« – entdeckten sie sieben wie zufällig in einem Kreis gegeneinander gelehnte Felsblöcke. Matt hatte die vage Hoffnung, hinter so viel eisenhaltigem Gestein einigermaßen sicher vor Infrarotsuchern und Laserpunktortung zu sein. Also rannten sie über das Geröllfeld und gingen inmitten der Ansammlung von Felsblöcken in Deckung. Keine zehn Minuten später schlief Chandra erschöpft ein. In der Innentasche von Matts Outdoorjacke vibrierte ihr PAC.
    Vielleicht hätte er es nicht aktivieren sollen, dachte er später manchmal, er tat es aber und blickte auf die kleine flache Scheibe – inzwischen nur noch mit halbem Armband – ohne sich klar zu machen, dass die Mikrokamera sein Gesicht sofort auf den Bildschirm des Anrufers übertrug.
    Matthew sah ein fremdes Männergesicht, und eine fremde Männerstimme sagte in klarstem marsianischen Englisch: »Wo stecken Sie, Commander Drax? Wie geht es Ihnen? Schildern Sie Ihre Lage…«
    »Wer sind Sie?«
    »Reza Gundol Gonzales. Wir stehen auf Ihrer Seite, Commander. Niemand, der für das Haus Gonzales im Rat sitzt, will Ihren Tod. Noch ist aber die derzeitige Präsidentin ziemlich mächtig, und wenn man den jüngsten Nachrichten glauben will, werden sie von vierzig Exekutivern in zehn Gleitern und einem außer Kontrolle geratenen Roboter gejagt…«
    »Der Spinnenrobot…?« Chandra wachte auf und rieb sich die Augen aus. »Er ist uns gefolgt…?«
    »Er hat das Grottensystem verlassen und ist in das Waldgebiet auf der Innenseite des Mie-Kraters eingedrungen. Dort stecken Sie doch gerade, oder…?«
    »Mist, verfluchter…!« Drax stand auf und blickte zwischen zwei Felsblöcken hindurch über den Wald.
    »Was sagen Sie, Commander?«
    Drei Gleiter konnte der Mann aus der Vergangenheit ausmachen, alle kreisten zwischen tausend und zweitausend Metern Entfernung über den Bäumen. Chandra nahm ihm das Gerät ab. »Was wollen Sie, Herr Gonzales?«
    »Der Rat hat einen Brechsteinschlepper mit dem Bewusstsein Aiko Tsuyoshis auf die Jagd nach Ihnen geschickt…«
    »Erzählen Sie uns etwas, das wir noch nicht wissen…«
    »Aus irgendeinem Grund kann der Hybride Sie anpeilen.«
    Reza Gundol ließ sich nicht beirren. »Ich nehme an, er ortet das elektromagnetische Wellenmuster Ihres PACs. Sie werfen das Ding besser weg. Aber vorher hören Sie mir zu, Dame Chandra Tsuyoshi…«
    Er erklärte ihr, dass er mit einem Spezialtransporter nach Utopia unterwegs war, um Drax und sie vor dem Cyborg zu retten. »Wenn Sie noch fünfzehn

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