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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Stunden durchhalten, sind wir vor Ort und können Sie an Bord nehmen.«
    »Bedingung?«, blaffte Matt, der natürlich mitgehört hatte.
    »Die kennen Sie bereits, Commander: Sie helfen uns mit Ihrem Know-how und Ihrer Erfahrung bei der Entwicklung eines technischen, strategischen und logistischen Konzepts für eine Expedition zur Erde…«
    »Da…!« Chandra unterdrückte einen Schrei und deutete in den Abendhimmel über dem Wald. Knappe tausend Meter weiter trudelte ein Gleiter brennend vom Himmel. Ein Laserstrahl zischte zwischen Baumwipfeln zu einem zweiten, entfernteren Gleiter hinauf und traf auch ihn. Beide Fahrzeuge stürzten in den Wald, die zwei anderen drehten ab.
    »Einverstanden«, flüsterte Matthew Drax. Sein Mund war trocken. »Wo und wann treffen wir Sie, Gonzales?«
    »Wir brauchen noch knapp fünfzehn Stunden bis Utopia, vielleicht weniger. Entsorgen Sie nach diesem Gespräch den PAC, suchen Sie ein neues Versteck und warten Sie dort den Einbruch der Dunkelheit ab. Im Schutz der Nacht schleichen Sie über den Kraterrand zurück Richtung Utopia. Verstecken Sie sich in Sichtweite des Stadttunneleingangs an der Magnetschwebertrasse…«
    Die Verbindung brach ab. Der Erdmann und die Marsfrau musterten einander schweigend. »Das tun wir auf keinen Fall«, flüsterte Chandra. »Man kann den Gonzales’ nicht trauen.«
    »Schon möglich. Aber sehen Sie einen anderen Weg?« Er wandte sich ab und kletterte auf den höchsten der vier Felsbrocken. Dort entfernte er die restlichen Armbandfetzen von dem Gerät, nahm die flache Scheibe zwischen Daumen und Zeigefinger und schleuderte sie über das Geröllfeld hinweg in den unterhalb angrenzenden Wald. Schwer atmend rutschte er vom Felsen.
    Der Tag ging zu Ende, als er und Chandra kurz darauf das Geröllfeld hinauf in den Wald hetzten, um neue Deckung zu suchen und möglichst viel Distanz zwischen sich und den PAC zu bringen. Südlich des Geröllfeldes zischten Laserstrahlen in die Abenddämmerung. Bald brannte auch dort der Wald…
    ***
    Ein missbilligender Blick der Ratspräsidentin traf Fedor Lux, als dieser den Kabinettssaal betrat. Er verneigte sich in Richtung Cansu Alison Tsuyoshi, versuchte den leeren Platz neben ihr zu ignorieren und grüßte ohne bestimmte Adresse in die Runde: »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Tag, verehrte Ratsherren und Ratsdamen!« Einige erwiderten seinen Gruß, doch ihre Worte blieben nicht in seinem Bewusstsein haften.
    Den Blick auf das im Inneren der Tafelrunde flimmernde D-Feld gerichtet, ging er zu seinem Platz zwischen der unabhängigen Beraterin Dame Eva Billy Vonsonne und dem ältestes Ratsmitglied Dame Merú Viveca Saintdemar. Nach beiden Seiten lächelnd nahm er Platz. Die missbilligenden Blicke der Präsidentin nahmen kein Ende. Im D-Feld erhellten Flammen einen nächtlichen Wald.
    Fedor Lux versuchte jetzt auch die Präsidentin zu ignorieren.
    Er lehnte sich zurück und fixierte das D-Feld. ENT -Nachrichten, wie es aussah. Eine unerwartet einberufene Nachtsitzung, und er war der Letzte, der sich an der Tafelrunde einfand. Wie peinlich!
    Drei Jahrzehnte gehörte der Städtebauer dem Rat nun an – eine Verspätung hatte er sich noch nie geleistet. Allerdings hatte er auch noch nie eine Altpräsidentin und eine hoch dekorierte Expeditionsleiterin in seinem Privatfahrzeug an den Stadtrand chauffiert und Vertretern des Waldvolkes übergeben, um sie vor den Exekutivgruppen des Magistrats in Sicherheit zu bringen. Nun ja, und einen improvisierten Kerker des Sicherheitsmagistrats hatte er um diese Nachtzeit auch noch nie besucht…
    »Die Waldhänge des Mie-Kraters«, flüsterte Merú Viveca Saintdemar von rechts. Er begriff, dass sie die Flammen im D-Feld kommentierte. »Die Baumaschine mit dem Tsuyoshi-Bewusstsein hat sie in Brand geschossen.« Und von links flüsterte die Medizinerin Vonsonne: »Aiko Tsuyoshi hat drei Gleiter des Sicherheitsmagistrats von Utopia vernichtet. Wir haben einen schweren Fehler gemacht. Die barbarische Komponente im Geist eines Erdgeborenen lässt sich nicht unterdrücken…«
    Niederschmetternde Neuigkeiten! Sie raubten Lux für kurze Zeit den Atem. Seine feingliedrigen Hände klammerten sich an den Armlehnen des Sessels fest. Er hätte es wissen müssen! Er hätte niemals zustimmen dürfen, als der Rat beschloss, das Haus Gonzales mit der Aktivierung und Optimierung des gespeicherten Tsuyoshi-Bewusstseins zu beauftragen!
    Er schloss kurz die Augen. Ganz ruhig, möglichst wenig von seiner

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