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157 - Das Erbe der Alten

157 - Das Erbe der Alten

Titel: 157 - Das Erbe der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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des Patriarchen fuhr die Lautstärke hoch. »… ein Loch in die Außenmauer von Kuppel I gesprengt. In den Vormittagsstunden konnten zwei Eindringlinge in einem Magnetschwebetaxi aus der Kuppel fliehen. Nach Augenzeugenberichten soll es sich um die Historikerin und Linguistin Dame Chandra Tsuyoshi und den gefährlichen Halbbarbaren von der Erde handeln. Beide hat der Sicherheitsmagistrat von Elysium zur Magistratssuche ausgeschrieben. Wie es heißt, tauchte das Paar in den Wäldern des inneren Kraterhangs unter. Der Sicherheitsmagistrat von Utopia hat zehn Exekutivquartette in die Mie-Wälder geschickt…«
    Sie lauschten aufmerksam. Tartus Marvin kletterte ins Cockpit. Nacheinander folgten die anderen. Zuletzt hing Marsbone in der Durchgangsluke; er fand keinen Platz mehr im Cockpit.
    »… durchbrach vor zwei Stunden ein offenbar funktionsgestörter Brechsteinschlepper die Balustrade der obersten Galerie vor dem Höhlensystem. Dabei soll es sich um dieselbe Baumaschine handeln, die am Abend zuvor einen Lift in der großen Taxihalle von Utopia sprengte und den inzwischen behobenen Schaden an der Vakuumröhre der alten Untermarsbahn verursachte. Auch diesmal verbreitete der offensichtlich fehlgesteuerte Arbeitsroboter Angst und Schrecken. Nach Auskunft eines leitenden Sicherheitsmannes reagierte er weder auf Zuruf noch auf Versuche, ihn unter Kontrolle zu bringen. Durch das in die Kuppelwand gesprengte Loch gelangte er ins Freie und soll nach letzten, noch unbestätigten Berichten ebenfalls in den Wäldern der Mie-Innenhänge untergetaucht sein…«
    »Die kleine Tsuyoshi hat doch einen PAC bei sich, oder?«
    Reza Gundol fuhr herum. »Setzen Sie sich sofort mit meinem Großvater in Verbindung«, sagte er an Marsbones Adresse.
    »Wir brauchen Chandras persönlichen PAC-Code…!«
    Die beiden Frauen und der Pilot drängten sich an der rechten Cockpitwölbung, damit Marsbone aus Segment II nach vorn klettern konnte. Reza Gundol räumte seinen Sessel. Der knapp fünfzig Marsjahre alte Mann nahm Platz. Über eine geheime Frequenz nahm er Kontakt mit dem inoffiziellen Machtzentrum des Hauses Gonzales auf. Die anderen konzentrierten sich auf den Nachrichtensprecher.
    »… die Leiche eines jungen Angehörigen des Waldvolks gefunden. Soeben erreicht uns die Nachricht, dass der funktionsgestörte Brechsteinschlepper im Auftrag des Rates unterwegs sei, um den gemeingefährlichen Halbbarbaren Maddrax und seine Fluchthelfer aufzuspüren und einzufangen. Aus dem Regierungsturm wurden derartige Berichte aufs heftigste dementiert und als bösartige Versuche gebrandmarkt, den Ruf von Präsidentin und Rat zu beschädigen…«
    »Ich hab ihren Code«, zischte Marsbone. »Soll ich ihn eingeben?« Reza Gundol nickte. Sekunden später flammte ein Bildschirm über dem Kommunikationsmodul auf. Ein breites, grobschlächtiges Männergesicht nahm Gestalt an: Maddrax, der Halbbarbar von der Erde.
    Reza Gundol stellte den Ton des Holosenders ab. »Wo stecken Sie, Commander Drax? Wie geht es Ihnen? Schildern Sie Ihre Lage…«
    ***
    (Zieldistanz: 6,14 km, wachsend. Wir müssen weiter, Aiko Tsuyoshi! Nur noch 886 m bis zur kritischen Distanz! Wir müssen sofort weiter!)
    Abwarten.
    (Es gibt keinen Grund für uns, abzuwarten! Die Störung ist vorüber!)
    Zwischenfall analysieren, neue Messungen einholen, Fakten sichten, abwarten.
    (Die Zieldistanz wächst. Wenn sie die kritische Distanz überschreiten, haben wir verloren.)
    Mein starker Körper gehorchte mir nicht mehr. Ein Schwarm geflügelter Kleinwesen hat es geschafft, mein System für Stunden meiner mentalen Kontrolle zu entziehen. Ich muss diesen Zwischenfall analysieren. Solange bleibe ich in diesem Wurzelloch.
    (Zieldistanz: 6,49 km, wachsend. Wir müssen jetzt weiter, Aiko Tsuyoshi! Nur noch 510 m bis zur kritischen Distanz! Die schwarzen Flügelwesen verfügten über ein organisches Navigationssystem, ihre Hyperschallkaskaden haben vorübergehend die Reizleitung zwischen unserem Hauptprozessor und unserer Peripherie blockiert…)
    … fast sieben Stunden lang…
    (… wir haben den Zwischenfall bereits analysiert, Aiko Tsuyoshi: Nach Deaktivierung unseres Ortungssystems und sämtlicher akustischer Sensoren war die Störung behoben.
    Genug jetzt, weiter!)
    Die Schwarzflügler könnten erneut angreifen, ihre Hyperschallkaskaden könnten mein System aufs Neue beeinträchtigen…
    (Speichern wir doch folgende drei Fakten in sämtlichen betriebsrelevanten Programmen: Erstens – wir kennen

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