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157 - Der Tod von Baikonur

157 - Der Tod von Baikonur

Titel: 157 - Der Tod von Baikonur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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will nicht von den Werwölfen umgebracht werden. Am liebsten wäre ich fort. Towarischtsch Kiwibin… können Sie nicht etwas für mich tun? Können Sie nicht dafür sorgen, daß ich wieder zurückversetzt werde? Ich eigne mich nicht für diese Aufgabe."
    „Ich fürchte, so weit reicht mein Einfluß nicht", sagte der KGB-Dämonenjäger. „Aber ich werde mir diesen Letskij näher ansehen. Nur routinehalber. Hoffentlich ist er nicht auch einer von den Werwölfen."
    Dorian schüttelte den Kopf.
    „Wahrscheinlich nicht", sagte er.
    Als sie das Zimmer verließen, blieb Abi Flindt bei Dunja Dimitrow zurück.

    In der Nacht schreckte Dorian Hunter auf. Er wußte nicht, was es war, das ihn geweckt hatte. Es war nur ein warnendes Gefühl, und er wußte, daß er sich auf diese innere Stimme verlassen konnte. Lautlos erhob er sich. Ohne Licht zu machen, trat er ans Fenster und sah hinaus. Der Schnee glänzte hell im Mondlicht. Hier und da waren die großen Peitschenlampen, die Lichtinseln an der Straße entstehen ließen. Kein Mensch war zu sehen. Und doch wußte Dorian, daß da etwas war.
    Oder jemand.
    Er warf einen Blick auf das zweite Bett. Es war leer. Dorian war mit Flindt zusammen in eine Unterkunft einquartiert worden. Aber Flindt schien noch nicht wieder zurückgekommen zu sein. Dorian warf einen Blick auf die Uhr; es war kurz nach Mitternacht.
    Kiwibin? Er schlief in der Kammer nebenan - wenn er schlief. Dorian kleidete sich rasch an. Er griff nach der Pistole mit den Silberkugeln, die er von Kiwibin nebst einigen Gemmen und einer kleinen Taschenflasche, gefüllt mit Weihwasser, bekommen hatte. Dorian fragte sich, wo Kiwibin das Weihwasser aufgetrieben hatte. Christliche Kirchen waren in der Sowjetunion selten. Dorian schüttelte den Kopf. Es war doch egal. Wichtig war nur, daß es wirkte.
    Dorian überprüfte das Magazin der Waffe, dann schob er die Pistole in die Jackentasche. Leise öffnete er die Tür und trat auf den Gang hinaus. Ein paar Türen weiter war das Zimmer, in dem Dunja einquartiert war - und wo sich jetzt auch wohl Flindt befand. Trotzdem wußte Dorian das Mädchen nicht geschützt. Abi würde an anderes denken als an die Werwölfe. Der Dämonenkiller ahnte, daß zwischen Dunja und Abi ein Funkenband knisterte, das mehr als Sympathie war.
    Und er ahnte ebenfalls, daß Dunja in Gefahr war. Sie hatte Traumkontakt mit einem der Werwölfe gehabt. Der Kontakt war bestimmt nicht einseitig gewesen.
    Nichts rührte sich. Ein paar nackte Glühbirnen brannten an der Gangdecke. Sie waren dauernd eingeschaltet. Der Werwolf würde sich nicht über diesen erleuchteten Gang bewegen. Er würde von der anderen Seite her kommen.
    Dorian knöpfte die gefütterte Jacke zu, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte, und ging zum Ausgang hinüber. Draußen stand ein Wachtposten. Dorian grinste ihm zu. Der Mann sah kurz den an die Jacke gesteckten Sonderausweis an, dann grinste er zurück, zuckte mit den Schultern und sagte etwas, das Dorian nicht verstand. Der Dämonenkiller sah sich um. Es war kein neuer Schnee mehr gefallen, die Fußspuren rund um das Gebäude alt und zahlreich. Hier ließen sich keine Erkenntnisse gewinnen. Dorian versuchte Wolfsspuren zu erkennen. Aber da war nichts.
    Der Dämonenkiller ging an der Front des Gebäudes entlang, dann verschwand er hinter der Mauerkante. Und sofort ließ er sich fallen. Einige Sträucher, die dicht an der Hauswand angepflanzt waren, gaben ihm Deckung.
    Er sah, fast am Ende des Flachbaus, eine dunkle Gestalt, die sich an einem der Fenster zu schaffen machte. Die Gestalt wirkte irgendwie unmenschlich. Sie tat etwas mit den vor das Fenster geklappten Außenläden.
    Dorian verengte die Augen. Der Werwolf mußte von der Seite gekommen sein, so daß der Wachtposten vor der Tür ihn nicht hatte sehen können. Denn der Mann bewegte sich nur an der Vorderseite hin und her.
    Jetzt schwang einer der beiden Klappläden zur Seite weg. Sekundenlang sah Dorian das Profil des Unheimlichen. Eine Wolfsschnauze… der Mann war halb Mensch, halb Wolf. Er hatte sich nur zum Teil verwandelt, um die Vorteile der Menschengestalt nutzen zu können. Dorian zog die Pistole, entsicherte sie und zielte. Er wußte, daß sie bis zum Ende des Gebäudes zielsicher war, aber das Licht war ungünstig für einen Treffer. Außerdem war der Wolf in ständiger Bewegung.
    Verdammt, merkten Abi und Dunja nicht, daß das Fenster von außen geöffnet wurde? Dorian hatte seine Läden offengelassen, um beobachten

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