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157 - Der Tod von Baikonur

157 - Der Tod von Baikonur

Titel: 157 - Der Tod von Baikonur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die Rakete doch überhaupt nicht fliegen. Sie kennen den Weltraum nicht, sie sind untrainiert." „Vielleicht werden es nur ein oder zwei der Dämonen sein, die die anderen Kosmonauten unter hypnotischen Bann nehmen", vermutete Kiwibin. „Wenngleich ich auch das für ziemlich unmöglich halte. Ein hypnotisierter Mensch kann niemals die Reaktionsschnelligkeit erreichen, die er normal hat, und schnell müssen sie im Weltraum sein."
    „Lassen wir uns überraschen", murmelte Dorian wenig überzeugt. „Kiwibin, ich sage Ihnen, worauf Sie zu achten haben. Tun Sie ihr Bestes, ja?"
    „Choroschow", murmelte der Agent. „Das tue ich immer."
    Dorian erklärte ihm, wie er die magischen Hilfsmittel einzusetzen hatte. Kiwibin übernahm es, das Raumschiff zu überprüfen. Es gab keine Veränderung.
    Und irgendwo tickte eine Zeitbombe.
    Eine Zeitbombe aus unzähligen kleinen Massen Plutonium, die, zur überkritischen Masse zusammengeführt, eine Welt zerstören konnten.
    Niemand wußte, wo sich das Plutonium befand.

    In der Nacht geschahen weitere erschreckende Dinge. In einem der geheimen Atomdepots erhob sich ein Toter und verwandelte sich im Mondlicht in eine wolfsähnliche Gestalt. Der Mann, der einmal Iwan Loskalnitschin gewesen war, suchte ein Opfer. In ihm brannte ein mörderischer, nie gekannter Hunger. Der Werwolf tappte durch die Nacht. Er fand einen Wachtposten, der vor sich hin döste, und er fiel über ihn her. Der Mann schoß auf Loskalnitschin, aber die Kugel konnte nichts mehr töten, was längst tot war. Der Wachtposten starb, und Loskalnitschin trank sein Blut. Dann kehrte er in sein Versteck zurück, ehe alarmierte Soldaten nahen und ihn erkennen konnten.
    Als der Morgen graute, verwandelte Loskalnitschin sich wieder zurück. Obgleich er tot war, wirkte sein Körper lebendfrisch. Er war stärker geworden.
    Er mußte auch stärker werden. Er mußte Opfer reißen, solange der Vollmond seine Wirkung zeigte, und Kräfte speichern für die lange Zeit der Dunkelheit, die folgen würde. Aber Loskalnitschins Opfer würden ihrerseits nicht ebenfalls aufstehen und morden. Sie blieben tot. Denn Loskalnitschin selbst vermochte den Keim nicht weiterzugeben. Er war kein Dämon; er war nur Dämonenopfer und Dämonenknecht.
    Aber die Männer im Atomdepot erkannten die Gefahr. Doch sie konnten nichts dagegen tun. Jemand wurde gebraucht, der Geschöpfe der Nacht wie Loskalnitschin aufspüren und vernichten konnte.
    Kiwibin.
    Aber Genosse Kiwibin war in Baikonur unabkömmlich.

    Dorian war beunruhigt. Immer noch waren die Werwölfe unentdeckt. Der Dämonenkiller war sicher, daß sich noch mehrere in Baikonur herumtrieben. Sie verbargen sich gut, und sie unternahmen nichts mehr, verhielten sich still und abwartend. Und je mehr Zeit verstrich, desto kritischer wurde die Lage, fand der Dämonenkiller. Denn dann würde ich schließlich das Geschehen in einem rasanten Tempo dramatisch zuspitzen.
    Der Start stand unmittelbar bevor.
    In der Ferne wurde die riesige Rakete aufgerichtet. Der gewaltige Hebemechanismus war in Tätigkeit getreten. Ganz oben ragte die Großkapsel auf, die Raumkapsel mit Unterkünften für sechs Menschen und dem Labor mit dem Instrumentensatz zur Erforschung des Kometen.
    Es war, fand Dorian, Wahnsinn, was die Russen planten. Sechs Menschen, in drangvoller Enge zusammengepfercht, über ein Vierteljahr lang im Weltraum. Abgeschnitten von der Menschheit, angewiesen auf die Überlebenssysteme des Weltraumschiffs. Er beneidete diese Männer und die Frau nicht, die er nicht einmal gesehen hatte. Er selbst wäre nicht bereit gewesen, dieses Opfer zu bringen.
    Aber möglicherweise hatte man sie nicht einmal gefragt. Vielleicht war es so beschlossen worden. Und sie wurden ebenso in den Raum hinausgeschickt, wie Dunja nach Baikonur geschickt worden war.
    Kiwibin hatte untersagt, daß vom Ausfall des Mediums Meldung gemacht wurde. „Wir können froh sein, daß sie noch lebt", sagte er, „und ich will nicht, daß ein weiterer PSI-Begabter hierher kommt und ebenfalls verletzt oder getötet wird. Es reicht. Wir werden auch so mit den Dämonen fertig. Sie müssen die KOSMOVEGA an sich bringen, und spätestens beim Start erwischen wir sie."
    „Wenn Kaspoff uns an das Raumschiff heranläßt", sagte Dorian. „Ich glaube kaum, daß er uns neue Ausweise gibt, und ich fürchte, daß das Startgelände noch besser abgesichert sein wird als jemals zuvor. Er weiß ja schließlich, was passieren soll."
    „Eben drum", murmelte

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