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157 - Der Tod von Baikonur

157 - Der Tod von Baikonur

Titel: 157 - Der Tod von Baikonur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Er träumte wieder. Ein Wolf verfolgte ihn durch die Weiten der Steppe. Er rannte, versuchte Haken zu schlagen und dem Wolf zu entkommen. Der einsame Jäger holte aber mehr und mehr auf. Jagten Wölfe nicht immer in Rudeln?
    Samjatow rannte und strauchelte. Der Wolf war jetzt dicht hinter ihm. Samjatow konnte das Hecheln und Heulen hören.
    Ich träume, dachte er. Ich will aufwachen!
    Der Wolf sprang ihn an. Seine Fänge schnappten zu. Samjatow schrie. Er schlug um sich. Vor seinen Augen wurde alles furchtbar rot. Ich will aufwachen, dachte er immer wieder. Nimmt dieser Alptraum denn kein Ende? Aufwachen…
    Und der Alptraum nahm ein Ende…

    „Sie sind mir angekündigt worden, Genosse Kiwibin", sagte der Kommandant. „Mir ist allerdings unklar, was Sie hier wollen."
    „Ein wenig nach dem Rechten sehen", sagte der KGB-Spitzenmann. „Aber ich denke, daß wir das nicht unbedingt hier im Freien auf dem Landefeld erörtern müssen, nicht wahr? Sie haben es hier ein wenig kühl. In Moskau herrschen nahezu sommerliche Temperaturen. Dabei müßte es hier doch wärmer sein. Baikonur liegt weiter südlich."
    „Ich nehme nicht an, daß Sie gekommen sind, nur um sich über den Winter in Kasachstan zu beschweren', sagte Ilja Sergejewitsch Kaspoff. „Bitte - steigen Sie ein."
    Kiwibin kletterte in den offenen Geländewagen. Er schlug den Mantelkragen hoch. Der Wagen brauste durch die Sicherheitskontrollen vom Flughafen hinüber in den abgeschirmten Bereich. Nur bei den Posten wurde der Fahrer kurz langsamer, so daß die Männer die Legitimationen wenigstens anschauen konnten. Wenig später stand Kiwibin im Büro des Kommandanten.
    Ein Ordonnanzoffizier stellte zwei Gläser und eine Wodkaflasche auf den Schreibtisch zwischen Kiwibin und Kaspoff. Kiwibin nickte anerkennend. „Sie treffen meinen Geschmack, Genosse", sagte er. „Woher wußten Sie…"
    „Man sieht es Ihnen an, daß Sie gern trinken", sagte Kaspoff ein wenig abwertend. Er starrte Kiwibin durchdringend an. Der mittelgroße, dunkelhaarige Mann mit dem Vollbart lehnte sich zurück. Kiwibins Alter war schwer zu bestimmen, wahrscheinlich war er um die vierzig herum. Unter den dunklen Augen befand sich eine scharfrückige Nase mit breiten Flügeln, darunter schmale Lippen, vom Vollbart fast verborgen. Kiwibins Blick war seltsam stechend.
    Er streckte den Arm aus, ergriff die Flasche und nahm einen herzhaften Schluck. „Das wärmt auf', sagte er und stellte die Flasche wieder neben das unbenutzte Glas.
    Kaspoff räusperte sich. Er selbst nahm demonstrativ sein Glas und schenkte sich etwas ein.
    „Ich wurde informiert, daß Sie nicht sonderlich begeistert über die Anwesenheit von KGB- Spezialisten in Baikonur sind", sagte Kiwibin unvermittelt. „Aber das stört mich nicht. Das Komitet Gossudarstvennoje Bzapostni arbeitet auch für Ihre Sicherheit, ob Sie es wollen oder nicht. Wir wurden unterrichtet, daß ein fremder Telepath versucht, Baikonur auszuspionieren - ich meine jetzt den Sicherheitsbereich, das Raketenzentrum. In der Stadt selbst gibt es ja nichts, was sich auszuspionieren lohnt, nicht wahr." Er nahm wieder einen Schluck direkt aus der Flasche und schob sie dann weit weg. „Genug davon, sonst wird mir noch zu warm hier."
    Kaspoff schwieg.
    „Ich dachte mir, der Agent habe mit Ihnen darüber gesprochen, und Sie könnten mir mehr darüber sagen. Vor allem hatte ich gehofft, mit dem Agenten selbst sprechen zu können. Wo steckt der Mann?"
    Der Kommandant zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Er ist noch nicht zum Dienst erschienen."
    „Dienst." Kiwibin verzog das Gesicht zu einem kurzen spöttischen Lächeln. „Der KGB ist immer im Dienst. Sehen Sie, unser Mann hat zwar einen militärischen Rang, aber er untersteht nicht dem Militär. Also braucht er sich auch nicht zum Dienst zu melden'. Wo ist er?"
    „Ich habe ihn heute noch nicht gesehen", sagte Kaspoff verärgert.
    „Die Funknachricht wurde gegen ein Uhr nachts gegeben, da war er also im ,Dienst', wie Sie sich auszudrücken pflegen, lieber Genosse Kaspoff. Gegen zwei Uhr wurde mein Eintreffen durchgegeben, und Samjatow bestätigte. Inzwischen ist Mittag durch. Er dürfte doch wohl mittlerweile wieder fit sein. Ich frage Sie noch einmal: Warum ist er nicht hier, um mir direkt Bericht zu erstatten?" Lauernd sah er den Kommandanten an, dem sichtlich unwohl wurde.
    „Bringen Sie mich zu Samjatows Unterkunft", sagte Kiwibin. „Wenn er da nicht ist, lassen Sie ihn ausrufen. Ich will

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