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1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und der Tisch neben der Couch, auf dem ein Ascher stand, der fast überquoll.
    Bevor sie eine Antwort gab, mischte sich Harris ein.
    »Also, von mir können Sie nichts erfahren. Ich war in der Nacht gar nicht zu Hause, sondern unterwegs. Ich habe einem Freund dabei geholfen, zwei Anhänger abzuladen. Das hat gedauert. Aber Eve war hier.«
    Die Frau zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Es war so etwas wie ein Signal, und sie sagte einen Satz, der uns aufhorchen ließ.
    »Che war doch nicht allein.«
    »Waren etwa seine Freunde aus dem Haus bei ihm, als es geschah?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Ich drehte mich zu Harris um. »Stimmt das, was Ihre Frau uns da gesagt hat?«
    »Kann schon sein.«
    »Sicher sind Sie nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe mich nie für seine Kumpane interessiert. Außerdem bin ich in der Nacht des Öfteren unterwegs. Da komme ich erst im Hellen zurück.«
    »Ah ja. Freunden einen Gefallen tun, nicht wahr?«
    »Genau.« Er grinste scharf, und ich konnte mir vorstellen, wie diese Arbeit aussah. Da wurden Wagen mit Diebesgut entladen. Aber das war nicht unsere Sache.
    Suko nahm den Faden wieder auf und fragte die Frau: »Kennen Sie denn die Freunde Ihres Sohnes?«
    Eve Harris zog die Nase hoch und hob zugleich die Schultern. »Ich kenne sie nicht richtig, aber sie wohnen hier in den Häusern. Sie waren immer zu dritt.«
    »Auch in der Mordnacht?«
    »Das denke ich doch.«
    »Und sonst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was wollen Sie denn noch?«
    »Namen, Mrs. Harris. Einfach nur Namen. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist alles.«
    »Keine Ahnung.«
    So leicht gab ich nicht auf. »Überlegen Sie!«
    »Ja, ja, das tue ich ja schon. Ich kenne nur Spitznamen. Den einen haben sie immer den Pfaffen genannt.«
    »Warum das denn?«
    »Sein Vater soll mal ein Pfarrer gewesen sein. Mehr kann ich euch auch nicht sagen.«
    Ich wandte mich an Harris. »Können Sie mit dem Namen ›der Pfaffe‹ etwas anfangen?«
    Er nickte und grinste säuerlich. »Ja, das kann ich schon. Er lebt hier mit seiner Mutter und der Tante eine Etage höher. Kann sein, dass er dabei war.«
    »Dann sollten wir ihn mal befragen«, schlug Suko vor. »Oder glauben Sie, dass er nicht zu Hause ist?«
    Harris stand auf. »Einen Job hat er wohl nicht.«
    »Gut, dann führen Sie uns mal hin.«
    Harris war ins Schwitzen geraten.
    Er senkte den Kopf und murmelte: »Ich habe von meinem Sohn nicht viel gehalten. Er war auch nicht von mir. Aber dass ihm so was passiert, das habe ich ihm nicht gewünscht. Deshalb will ich auch, dass sein Mörder gefasst wird. Ehrlich.«
    »Keine Sorge, wie werden unser Bestes tun…«
    ***
    Chiefinspektor Tanner war kein besonders geduldiger Mensch, und deshalb gehörte er auch zu denen, die nicht gern warteten: Das betraf den Beruf ebenso wie das Privatleben. Auch wartete er nicht gern in Lokalen wie diesem hier, in dem er vor einer Flasche Wasser hockte.
    Der Raum erinnerte ihn an ein Wohnzimmer.
    Der Besitzer war auch da. Erlas Zeitung. Ab und zu tauchte sein Gesicht dahinter auf, wenn er den beiden Gästen einen Blick zuwarf, ob sie vielleicht noch was bestellen wollten.
    Tanner hatte ein Glas Mineralwasser vor sich stehen, und die Frau zwei Tische weiter trank ihren Kaffee und hatte auf dem Tisch Unterlagen ausgebreitet. Hin und wieder schaute sie auf ihre Armbanduhr.
    Wahrscheinlich war sie auch verabredet.
    Tanner hatte seinen Filz nicht abgenommen. Er sah aus wie ein Bullenbeißer, den bitte niemand stören sollte, weil dies sonst großen Ärger bedeutete.
    Um sich abzulenken, dachte er über den Mann nach, der ihn hier treffen wollte. Terry Moran gehörte sein knapp fünf Jahren zu seiner Mannschaft. Er war ein ruhiger Mensch, immer beherrscht, und Tanner wusste nur wenig über sein Privatleben. Jedenfalls war ihm nichts Negatives zu Ohren gekommen. Er hatte allerdings auch erlebt, dass Terry Moran öfter in sich gekehrt war. Dass er Single war und er schon seit Monaten nach einer Wohnung suchte, war Tanner auch bekannt.
    Bisher hatte er keine gefunden. Aber das war sicherlich nicht das Problem, über das er mit Tanner sprechen wollte. Der Chiefinspektor rechnete damit, dass ganz andere Dinge auf den Tisch kommen würden, die ihn nicht eben jubeln lassen würden.
    Er dachte auch an Bestechung. Das wurde von der anderen Seite immer wieder mal versucht, bisher allerdings ohne Erfolg. Außerdem war eine Mordkommission nebst Spurensicherung für die andere Seite nicht besonders

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