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1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tür auf.
    Ein kleines Zimmer. In ihm stand ein Bett, auf dem ein junger Mann hockte, dem langes Haar ins Gesicht fiel und fast die Augen erreichte.
    »Lenny?«, fragte ich.
    Er nickte. Die Angst hatte ihn gepackt. Das war nicht zu übersehen.
    »Du weißt, warum wir hier sind?«
    Er hob die Schultern. »Kann sein, aber ich habe nichts getan.«
    »Das glauben wir dir. Und wir sind auch nicht gekommen, um dich zu verhaften. Wir wollen nur von dir wissen, was in der Nacht abgelaufen ist.«
    Lenny schaute mich an. Sein Blick flackerte und glitt dann von mir weg.
    Er wusste offenbar nicht mehr, wo er hinschauen sollte.
    Er trug einen Jogginganzug, der lange keine Waschmaschine mehr gesehen hatte, und bei seinen nackten Füßen fiel uns der Dreck unter den Zehennägeln auf.
    Plötzlich nölte er los. »Warum hast du die beiden überhaupt in die Wohnung gelassen, Ma?«
    »Das ging nicht anders«, sagte ich.
    »Die wollen mich doch nur fertigmachen.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte ich. »Wir möchten nur etwas aufklären, und dabei könntest du uns weiterhelfen.«
    Er fluchte, aber wir warteten in aller Ruhe ab.
    »Also, Lenny, wie war das genau?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Ach - hast du Angst?«
    »Ja!«, brüllte er mich an. »Ich habe Schiss! Ich habe eine verdammt große Angst, dass die ganze Scheiße noch mal von vorn anfängt. Und ich will damit nichts zu tun haben, versteht ihr? Ich will leben, auch wenn dieses Leben hier scheiße ist. Aber ich will mich nicht killen lassen. Das solltet ihr wissen.«
    »Und du solltest wissen, dass wir genau das verhindern wollen«, sagte Suko, »denn deshalb sind wir hier.«
    »Das schafft ihr nicht!«
    »Warum nicht?«
    »Der ist viel stärker!«, brüllte er uns an. »Dagegen habt ihr keine Chance. Der ist nicht von dieser Welt, sage ich euch. Den hat die Hölle geschickt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es doch gesehen!«, schrie er Suko an.
    »Dann hast du auch mitbekommen, wie Che Harris starb?«
    »Ja, habe ich.«
    »Und genau das würde uns interessieren. Nicht mehr und nicht weniger. Du kannst von vorn anfangen.«
    Er atmete schwer durch die Nase. Eine Weile blieb das so, bis er einsah, dass er reden musste, denn vorher würden wir nicht wieder verschwinden. Und so erfuhren wir die Geschichte von Beginn an.
    Sie waren zu dritt unterwegs gewesen. Eine Freundin war auch noch dabei gewesen. Sie lebte aber in einem anderen Viertel. Keiner hatte mehr Geld, und so wollten sie sich was besorgen, und zwar von einem Mann, der in der Nacht zu seiner Wohnung zurückkehrte und in einem der Häuser hier lebte.
    »Kanntet ihr ihn?«
    »Nur vom Ansehen. Wichtig war uns, dass er allein war. Wir haben ihn eingekreist und wollten seine Kohle. Aber das klappte nicht, denn er war schneller.«
    »Inwiefern?«
    »Er schlug noch vor Che Harris zu. Der traf Che mit beiden Händen am Hals, und da war es mit ihm vorbei.«
    »Wie vorbei?«
    Lenny brüllte mich an: »Sein Gesicht brannte plötzlich! Ja, es hat Feuer gefangen. Das ging unheimlich schnell. Plötzlich sackte Che zusammen und war tot.«
    »Und dann?«
    »Wir sind weggerannt, das ist alles. Nur weg von dieser verdammten Stelle auf dem Spielplatz.« Er heulte auf und schüttelte den Kopf. »Das habe ich noch nie erlebt. Das ist auch nicht möglich. Das ist nicht normal. Das war die Hölle.«
    »Kann sein«, gab ich zu. »Und du hast keine Ahnung, in welchem Block dieser Mann wohnt?«
    »Nein.« Er senkte den Kopf. »Ich kenne hier nur meine Typen. Die anderen Leute haben mich nie interessiert.«
    Ich glaubte es ihm. In diesen Gettos waren sich die meisten Menschen fremd.
    »Und jetzt hast du Angst davor, dass er dich und eure Freundin ebenfalls umbringt?«
    »Ja, und ich will nicht verbrennen.«
    Das konnten wir verstehen. Ich bat ihn, uns das Feuer zu beschreiben, und Lenny spielte auch mit.
    »Das war kein normal helles Feuer, nein, nein, das war anders.«
    »Wie denn?«
    »Blau.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, das war bläulich und auch nur dort zu sehen, wo der Hundesohn Che angefasst hat. Also an den Seiten seines Gesichts. Da brannte er plötzlich. Und dann ließ er ihn los. Che war tot, und wir haben ihm nicht helfen können.«
    Suko und ich schauten uns an. Möglicherweise etwas ratlos, was auch Lenny auffiel.
    »Das ist auch für euch zu hoch, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Ich würde gern von dir wissen, wie dieser Killer ausgesehen hat. Kannst du ihn beschreiben?«
    »Nicht gut. Es war

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