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1572 - Der Menschenzoo

Titel: 1572 - Der Menschenzoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unsterblichkeit.
    Und den Meistern der Insel war nicht daran gelegen, daß ihre Hilfstruppen das herausfanden oder gar in den Genuß des ewigen Lebens kamen.
    Aber Kalago und seine Getreuen hatten das Geheimnis entdeckt, und sie hatten in den Datenspeichern der Station Hinweise gefunden, die sie die Spur der Unsterblichkeit verfolgen ließen ...
    Die Suche begann mit einer Hetzjagd. Foreon mußte Alarm an die Meister der Insel gegeben haben. Die SAMUR wurde mehrmals angegriffen und konnte sich nur durch waghalsige Manöver vor der Zerstörung retten. Sie verbrachte mehrere Wochen im Ortungsschatten einer Sonne und wagte sich erst wieder hervor, als man annehmen durfte, daß sich die Lage in der Zentrumszone beruhigt hatte.
    Um ganz sicherzugehen, lenkte Kalago noch einmal die Aufmerksamkeit einer Tefroderstaffel auf sich und täuschte das Ende der SAMUR vor, als er sie auf eine Sonne zusteuerte und erst in deren Korona in den Linearraum gehen ließ. Für die Verfolger mußte es so aussehen, als sei das Schiff in die Sonne gerast, was die Explosionen einiger abgefeuerter Nuklearraketen eindrucksvoll unterstrichen.
    Kalagos Hoffnungen, den Ursprung der Unsterblichkeit zu finden, konzentrierten sich auf die Humanoiden und ihre Herkunft, die Zweite Galaxis. In den Speichern der SAMUR hatte er Hinweise darauf gefunden, wie die Sklavenschiffe in die Zweite Galaxis gelangten und wieder zurück. Es gab eine ganze Anzahl von sogenannten Sonnentransmittern, die den Sprung über viele hunderttausend Lichtjahre ermöglichten.
    Als Kalago aber versuchte, den Kurs der SAMUR zu rekonstruieren, erhielt er keine zufriedenstellende Auskunft. Etwa ein halbes Dutzend Sonnentransmitter waren gespeichert, aber wie von einem Zufallsgenerator gesteuert, spielten sie ihm im Computer ein Verwirrspiel vor. Einer dieser Transmitter führte zum fernen Ziel, aber welcher?
    Es war auch Zufall, daß sich Kalago ausgerechnet für das Gercksvira-Sonnenfünfeck entschied und Kurs darauf setzen ließ.
    Er beobachtete über Wochen hinweg mehrere Transporte tefrodischer Raumschiffe, deren Ziel er nicht kannte.
    Dann, als alles ruhig war, entschloß er sich zur Landung auf dem einzigen Planeten der fünften der fünf blauen Riesensonnen. Peschnath.
    Und dort lernte er Ermigoa kennen.
    Sie war das Traumbild einer jungen Frau, atemberaubend schön und mit dunklen Haaren, und sie sah so jung aus, wie sie ihr Alter auch angab: ganze 28 Jahre.
    Diese schlanke, hochgewachsene Frau mit den katzenhaften Bewegungen, den dunklen Augen und dem vollen und so sinnlichen Mund, schlug Kalago vom ersten Moment an in ihren Bann.
    Als sie sich liebten, erzählte sie ihm von sich und ihrem Vater. Sie nannte sich nie eine Tefroderin, das fiel Kalago auf. Doch sie gebrauchte auch kein anderes Wort. Sie sagte, daß Peschnath „eines ihrer Zuhause" sei und sie sich nur ab und an hier befände. Wie ein düsteres Orakel kam es ihm vor, als sie ihm von den schlimmen Ahnungen berichtete, die sie manchmal überkamen.
    Diese Ahnungen sahen sie für immer nach Peschnath fliehen, wo sie ein einsames Leben bis in alle Ewigkeit führen würde.
    Das war natürlich das Stichwort.
    Beim erstenmal, als Kalago Ermigoa danach fragte, verschloß sie sich augenblicklich. Es kostete ihn seine ganze Überzeugungskraft, sie sich wieder zugänglich zu machen.
    Ermigoa war, das hatte der Tefroder schnell herausgefunden, sexbesessen. Kalago richtete sich danach, bis er die stolze Schöne endlich soweit hatte, daß sie redete wie ein Wasserfall.
    Und so erfuhr er von ihrem Vater und von den Zellaktivatoren der Meister der Insel.
    Er hörte, daß ihr Vater der Konstrukteur jener Aktivatoren gewesen sei, die den verhaßten Tyrannen die Unsterblichkeit verliehen.
    Allerdings sagte Ermigoa auch, daß ihr Vater die Aktivatoren nicht aus sich heraus erfunden und geschaffen hätte. Er habe das erforderliche Wissen vielmehr von Wesen erhalten, die „länger als ihre Sonne" lebten.
    Kalago hatte lange gebraucht, um das zu verarbeiten.
    Er war auf dem Zoo-Planeten auf die Andeutung eines Geheimnisses gestoßen, das sich nun als viel tiefgreifender darstellte, als er jemals erwartet hatte.
    Die Meister der Insel waren unsterblich, und darauf mußte sich ihre ganze schreckliche Macht gründen.
    Sie waren unsterblich durch die sogenannten Zellaktivatoren, die Ermigoas Vater gebaut hatte.
    Für Kalago war es nun kein Wunder mehr, daß die Herrscher so unangreifbar und göttergleich waren. Natürlich mußten alle

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