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1572 - Der Menschenzoo

Titel: 1572 - Der Menschenzoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heute.
    Er wußte dafür um so besser, daß diese Menschen nicht alterten und nicht starben - es sei denn, sie brachten sich bei ihren andauernden Kämpfen selber um.
    Kalagos Aufgabe bestand zu einem Großteil darin, solche Kämpfe zu schlichten und auf die Einhaltung der Reviergrenzen zu achten. Er hatte es wie kaum ein anderer Tefroder mit den Menschen zu tun, und eines Tages wußte er, daß sie tatsächlich unsterblich waren.
    Besser gesagt, etwas hielt sie künstlich am Leben und so alt, wie sie bei ihrer Ankunft gewesen waren.
    Kalago hatte nur einmal versucht, mit dem Stationskommandanten darüber zu sprechen. Foreon hatte ihn sofort unterbrochen und ihm zu verstehen gegeben, daß er sich darüber nie wieder laut den Kopf zerbrechen sollte, wenn ihm sein Leben lieb sei.
    Und außerdem hätte er sein Dienstjahr auf dem Zoo-Planeten ohnehin so gut wie um und sollte sich besser auf seine bald bevorstehende Ablösung freuen.
    Kalago freute sich nicht.
    Er wußte, daß er nach seiner Ablösung nicht mehr lange zu leben haben würde. Er hatte verschiedene Mitglieder der Stationsbesatzung ganz unverfänglich in Gespräche verwickelt, um herauszufinden, was sie über die Geheimnisse dieser Welt wußten. Die Vervielfältigten waren ganz dumm. Die echten Tefroder hier waren nicht viel klüger. Fast kam es Kalago vor, als wären für den Dienst hier besonders dumme Männer herangezogen worden.
    Aber einige fand er, die sich wie er Gedanken machten. Nur waren sie, im Gegensatz zu ihm, nicht so unvorsichtig gewesen, den Kommandanten anzusprechen.
    Das heißt - zwei ihrer Freunde hatten es getan, kurz bevor sie bei einem nie aufgeklärten Gleiterabsturz ums Leben kamen.
    In der verbleibenden Zeit bis zu ihrer Ablösung beobachteten Kalago und seine Mitverschworenen aufmerksam alles, was auf der Zoo-Welt vorging. Denn Verschworene waren sie geworden. Jeder von ihnen war intelligent genug, um sich seinen Reim auf die ewige Jugend der Sklaven zu machen, wie die hierher entführten Humanoiden aus der Zweiten Galaxis allgemein genannt wurden. Jeder von ihnen nutzte diese Intelligenz auch, um sich zu fragen, was die Bewohner der Zweiten Galaxis den Meistern der Insel bedeuteten und was hinter der Brutalität steckte, mit der die geheimnisvollen Herrscher jeden Widerstand im Keim erstickten.
    Oder wie sie die Sklaven einfach nach ihrem Belieben sezieren und qualvolle Tode sterben ließen.
    In vielen Gesprächen an geheimen Orten stellten die neuen Verbündeten sich Fragen, die vor ihnen noch niemand auf dieser Welt gestellt hatte, jedenfalls nicht offen. Dies wäre entweder sein direktes Ende gewesen, zum Beispiel bei einem Gleiterunfall, oder er hätte nach seiner Ablösung den Flug zu einem anderen Planeten nicht überlebt.
    Dies galt vielleicht sogar ganz allgemein für alle Tefroder, deren Dienstzeit hier abgelaufen war.
    Die letzte Annahme war hypothetisch, aber wahrscheinlich. Kalago, der sich zum Anführer einer regelrechten Rebellengruppe gegen die Meister der Insel entwickelte, konnte schließlich mit Bestimmtheit feststellen, daß Foreon als einziger in der ganzen Station in das große Geheimnis dieser Welt eingeweiht war.
    Wie vermutlich jeder Stationskommandant vor ihm und nach ihm.
    Vielleicht besaßen diese Tefroder das besondere Vertrauen der Meister der Insel und durften mit ihrem Wissen leben. Kalago würde es kaum je erfahren. Er und seine Leute, deren Haß auf die Herrscher von Tag zu Tag wuchs, begannen Pläne zu schmieden.
    Sie wußten schließlich, daß vor ihrer Ablösung durch eine neue Besatzung noch ein Schiff mit neuen Sklaven landen würde.
    Das war die SAMUR.
    Die Rebellen warteten, bis die Humanoiden aus der Zweiten Galaxis ausgeladen waren, warteten, bis die Besatzung der SAMUR zwecks neuer Auftragserteilung zur Unterwasserstation tauchte, und kaperte dann das Schiff.
    Als Kalago die Zoo-Welt hinter sich schrumpfen sah, glaubte er zu wissen, warum jeder Tefroder nur ein Jahr lang auf dem Planeten Dienst tun durfte.
    Etwas machte die Menschen aus der Zweiten Galaxis unsterblich. Dieser Einfluß mußte auf den ganzen Planeten wirken, also letzten Endes auch auf die Tefroder, die in der Station ihren Dienst versahen.
    In einem Jahr ließ sich nicht viel feststellen. Aber wer zum Beispiel fünf oder zehn Jahre dem Einfluß ausgesetzt war und merkte, daß er nicht mehr älter wurde, der würde sich noch ganz andere Gedanken machen als er, Kalago.
    Was auf dem Zoo-Planeten geschah, war die praktizierte

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