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1572 - Der Menschenzoo

Titel: 1572 - Der Menschenzoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verwirrendes Bild von flackernden Monitoren, blinkenden Kontrollichtern und Arbeitstischen und Geräten, deren Funktion sich im ersten Moment nur zum Teil erfassen ließ.
    Perry Rhodan, Atlan und Gucky hatten auch auf anderes zu achten. „Der da!" rief der Ilt und zeigte auf einen Tefroder vor einem großen Pult mit einem halben Dutzend eingeschalteten Bildschirmen und mehreren Tastaturen, an denen er arbeitete. „Der Kommandant! Er hat das Zellaktivierungsfeld schon abgeschaltet, es existiert nicht mehr! Und mit der Meldung ist er auch gleich soweit."
    Rhodan brauchte nicht weiter zuzuhören. Er schoß ebenfalls mit einem Paralysator. Vor ihm brachen ganze Reihen von Tefrodern zusammen. Der Kommandant sah sich um, während die Alarmsirenen wieder zu heulen begannen.
    Nie würde Rhodan den Blick dieses Mannes vergessen.
    Der Tefroder wußte ganz genau, was in diesen Minuten geschah. Dennoch lag kein Ausdruck des Bedauerns in seiner Miene. Er zeigte überhaupt keine Regung.
    Die Tefroder hatten ihre Überraschung inzwischen überwunden und feuerten von allen Seiten auf die Eindringlinge. Die Schirmfelder um die SERUNS bauten sich auf und absorbierten die tödlichen Energien, während Rhodan und Atlan weiter mit Paralysestrahlen auf die Todgeweihten schossen. „Haltet mir den Rücken frei!" rief Rhodan den Gefährten zu. „Ich hole mir den Kommandanten!
    Sobald ich ihn habe, springst du mit Atlan, Gucky."
    Er wartete keine Antwort ab und bahnte sich seinen Weg zum Kommandopult. Er war bis auf zwei, drei Meter an den Kommandanten heran, als der Tefroder wie von einer Feder geschnellt aufsprang und auf Tefroda, die Einheitssprache aller Welten seines Volkes, triumphierte: „Zu spät, Terraner! Ich wußte doch, daß die beiden anderen nicht alleine gekommen sein konnten. Niemand kann das Ende der Sklaven mehr aufhalten! Und die Bestätigung, daß ich den Willen der Meister erfüllt habe und daß ihr terranische Spione mit uns in den Tod gehen werdet, erfolgt genau jetzt, wenn mein Finger diese gelbe Taste berührt! Sie können ruhig auf mich schießen, Terraner! Im Fallen wird meine Hand die Taste drücken und die Nachricht abschicken!"
    „Du ...", flüsterte Rhodan. „Sie sind verrückt!"
    Hinter ihm wurde heftig gekämpft. Das Sirenengeheul brachte ihn fast um den Verstand. Und vor ihm stand der Mann, der nichts mehr zu verlieren hatte und dessen nach unten ausgestreckter Zeigefinger nur noch zwei Zentimeter von der gelben Taste entfernt war.
    Siegessicher grinste der Tefroder Rhodan an. Er hatte allen Grund dazu. Ein Schuß, ob er ihn lähmte oder tötete, würde ihn auf die Taste sinken lassen. Das Körpergewicht hatte er entsprechend verlagert.
    Gucky konnte nicht telekinetisch eingreifen, wenn er sich voll auf die bevorstehenden Teleportationen konzentrieren und gleichzeitig kämpfen mußte. „Tun Sie es nicht", sagte Perry Rhodan auf Tefroda. „Wir bieten Ihnen das Leben und die Freiheit, anstelle der Sklaverei und des Todes."
    Der Kommandant schüttelte ganz langsam den Kopf. Seine Hand sank um einen weiteren Zentimeter. „Sie werden mich nicht zum Verräter machen, Terraner."
    Rhodan sah an dem Zucken um seine Augen, daß er die Taste drücken wollte. Er spannte die Muskeln, um ihn anzuspringen, und wußte gleichzeitig, daß er nicht mehr rechtzeitig käme.
    Der Schuß kam aus der anderen Richtung.
    Der Kommandant riß die Augen in grenzenloser Überraschung auf. Er war schon tot, als sein Körper zu kippen begann.
    Genau auf die Seite, auf die er nicht fallen durfte.
    Rhodan schrie auf, aber gleichzeitig erschien hinter dem Tefroder eine heruntergekommene, ausgemergelte Gestalt mit langem Bart und zottigen Haaren. Die Fetzen an seinem Leib waren blutverschmiert.
    Der Mann packte zu, riß den Kommandanten herum und stieß ihn zu Boden.
    Die gelbe Taste leuchtete noch.
    Rhodan zerstrahlte das ganze Pult. Er ließ den Fächer des Energiestrahls stehen, bis er sicher sein konnte, daß von hier keine Nachricht mehr an die Meister der Insel hinausging und auch kein anderes Unheil mehr angerichtet werden konnte.
    Dann war der seltsame alte Mann, der wahrscheinlich gar nicht wußte, was er verhindert hatte, vor ihm.
    Er war etwa so groß wie Rhodan und blickte ihm starr in die Augen. In diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. „Dies ist der Tag", murmelten die Lippen des Mannes, in dessen Gesicht sich wie im Zeitraffertempo rasch neue Falten gruben. Sein Haar wurde weiß. „Ich habe es gewußt, mein

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