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1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seltsam hallend, als kämen sie aus weiter Ferne, aber gleichzeitig so überdeutlich und aufdringlich wie eine Unterhaltung, die man ungewollt beim Einschlafen hört. „Es geht los", sagte Atlan leise. „Es gibt in der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz noch andere Völker, die Anlaß zu großen Hoffnungen geben", sagte Ernst Ellert zu dem lemurischen Wissenschaftler. „Aber dein Volk, Nermo Dhelim, ist zur Zeit das einzige, dem mein Herr vertrauen will!"
    Rhodan, Atlan und der Mausbiber blieben unwillkürlich stehen, obwohl sie noch ein gutes Stück von Ellert und dem Lemurer entfernt waren. Sie empfanden eine eigenartige Scheu angesichts der Szene, die sie beobachteten.
    Nermo Dhelim und Ernst Ellert standen im Zentrum der Halle, inmitten einer kegelförmigen Zone matter Helligkeit. Das Licht schien den Lemurer und seinen Gesprächspartner gleichsam über die profane Realität hinaus in eine andere, höhere Wirklichkeit zu erheben.
    Rhodan fühlte sich, als hätte man ihn gerade eben aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen, von der er geglaubt hatte, daß er ihr auf Lebenszeit angehören würde.
    Ohne irgendeine Begründung hatte man ihn einfach beiseite geschoben. „Warum gerade mein Volk?" fragte Nermo Dhelim. „Ist es, wegen unserer Abstammung? Weil wir Lemurer sind?"
    „Ja", sagte Ernst Ellert. „Das ist richtig."
    Nermo Dhelim lächelte.
    Ob ich damals wohl auch so verträumt ausgesehen habe! dachte Rhodan.
    Er hielt es für sehr wahrscheinlich. „Es gibt noch andere Völker lemurischen Ursprungs", fuhr Ernst Ellert fort. „Eines davon wird in ungefähr zwanzigtausend Jahren die Fesseln seines Planeten abstreifen und dann euren Platz einnehmen."
    „Er meint Terra und die Terraner", flüsterte Atlan überrascht. „Aber wie kann er das jetzt schon wissen, noch dazu mit solcher Genauigkeit?"
    „Bis es soweit ist, werdet ihr, du und dein Volk, die Helfer der Superintelligenz ES sein", sagte Ellert. „Ihr sollt das herrschende Volk in der Lokalen Gruppe der Galaxien werden."
    „Was sollen wir für ES tun?" fragte der lemurische Wissenschaftler wie in Trance. „Es wird eure Aufgabe sein, die Verhältnisse in der Mächtigkeitsballung zu ordnen und die Mächte des Chaos zu bekämpfen", erwiderte Ellert. „Das ist gewiß ein sehr ehrenvoller Auftrag", sagte Nermo Dhelim zögernd. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir einer solchen Aufgabe auch wirklich gewachsen sind. Der Bote der Superintelligenz hat ebenfalls von den Mächten des Chaos gesprochen. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann handelt es sich dabei um Wesenheiten, die selbst einer Superintelligenz überlegen sind. Wie sollen wir Lemurer gegen solche Mächte bestehen können?"
    „Indem ihr euch eines Mittels bedient, das ES zu eurer Unterstützung bestimmt hat", erklärte Ernst Ellert. „Du und dreizehn andere deines Volkes - ihr werdet unsterblich sein."
    Nermo Dhelim wirkte keineswegs überrascht. Mittlerweile war so oft von der Unsterblichkeit die Rede gewesen, daß er sich an dieses Thema gewöhnt hatte.
    Er sah schweigend tu, wie Ernst Ellert sich bückte, einen Behälter vom Boden aufhob und ihn öffnete. „Dies", sagte Ellert, „sind vierzehn Zellschwingungsaktivatoren. Sie machen den, der sie trägt, unsterblich. Sie gehören dir."
    Nermo Dhelim starrte wie gebannt in das Innere des Behälters. „Was nützt uns die Unsterblichkeit?" fragte er nach langem Schweigen. „Mit ihr allein läßt sich hoch kein Kämpf gewinnen. Vor allem nicht gegen die von dir erwähnten Mächte des Chaos."
    Ernst Ellert ging nicht auf diese Bemerkung ein. „Auf euch wartet eine Aufgabe von wahrhaft kosmischer Bedeutung", fuhr er fort. „Denn von euch wird es abhängen, wie sich das Leben in den Galaxien unserer Mächtigkeitsballung entwickeln wird. Ich hoffe, daß ihr im Sinne der Ordnungsmächte agieren werdet. Wenn nicht, dann käme dies einer Katastrophe gleich."
    Rhodan fragte sich, wie gut Ernst Ellert dieser Ernst Ellert in dieser Zeit - über die tatsächlichen Folgen dessen, was hier und jetzt geschah, informiert sein mochte.
    Nach Ellerts vorangegangenen Bemerkungen zu schließen, mußte der Gesandte der Superintelligenz über Nermo Dhelim und die Meister der Insel Bescheid wissen. Aber wenn das wirklich der Fall war - wer Und Was brachte ihn dann dazu, derart überflüssige Überlegungen zu äußern?
    Die Übergabe der Zellaktivatoren an Nermo Dhelim war in jedem Fall mit dem Beginn einer Katastrophe identisch. Es spielte gar

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