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1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gäste sich von einem Zusammentreffen mit einem so mächtigen und wissenden Wesen machten.
    Wahrscheinlich war das Absicht, vielleicht aber auch nur reine Gedankenlosigkeit.
    Ein bißchen feierlicher könntest du solche Augenblicke schon gestalten, dachte der Terraner an die Adresse von ES.
    Dann wurde ihm bewußt, daß ein anderer Rahmen gerade in diesem Fall eher makaber gewirkt hätte.
    Der Fremde, dessen Bekanntschaft sie gerade gemacht hatten, war ein androlemurischer Wissenschaftler aus einer Epoche, in der es noch keine Meister der Insel gegeben hatte.
    Aber es würde sie geben.
    Sehr bald sogar.
    Dieser Gedanke weckte wahrhaftig keine besonders feierlichen Assoziationen. „ES wird uns nicht blindlings in irgendeine Zeit befördert haben", bemerkte Atlan leise auf Interkosmo. „Ich glaube, ich weiß, was er uns zeigen will."
    Sie alle wußten es.
    Bis auf Nermo Dhelim.
    Er war der, mit dem das Unglück begann. Derjenige, der den Meistern der Insel das lieferte, was sie unüberwindlich gemacht hatte - oder machen würde, je nachdem, von welchem zeitlichen Standpunkt aus man es betrachtete: Die Unsterblichkeit. „Die Frage ist nur, was ES uns damit verständlich machen will", sagte Rhodan. „Wir werden sehen", murmelte der Arkonide. „Ich hoffe, daß du recht behältst", erwiderte der Terraner sarkastisch. „In letzter Zeit habe ich manchmal den Eindruck, daß wir eben nicht sehen - jedenfalls nicht das, was eigentlich ganz offensichtlich sein sollte."
    Gucky hatte die Kuppelhalle im Auge behalten. „Es geht los", sagte er leise. „Da kommt jemand."
    „Homunk", vermutete Rhodan.
    Noch während er den Namen aussprach, wußte er, daß er einen Denkfehler begangen hatte. „Nicht Homunk", verbesserte er sich. „Der war extra für uns bestimmt. Für den Lemurer wird ES einen anderen Boten bereitstellen."
    „Da hast du recht", erwiderte Gucky tonlos. „Es ist ein anderer."
    Rhodan und der Arkonide drehten sich hastig um.
    Der Mann, der auf sie zukam, war Ernst Ellert
     
    3.
     
    Rhodan hatte sich stets etwas darauf zugute gehalten, ein schlagfertiger Mann zu sein. Einer, der sich auf jede Situation einstellen konnte.
    Einen „Sofortumschalter" hatte man ihn genannt.
    Aber Ernst Ellert hier und jetzt zu sehen, das war wie ein Schlag ins Gesicht.
    Damit erhebt sich die Frage, ob überhaupt irgend etwas von dem, was wir hier erleben, irgendeine Beweiskraft hat, dachte der Terraner. Möglicherweise unterliegen wir schon in bezug auf die Frage, in welcher Zeit wir uns befinden, einem grundlegenden Irrtum.
    Sie hatten bisher angenommen, daß es sie in die Vergangenheit verschlagen hatte. Das schien dem Terraner jetzt jedoch gar nicht mehr so sicher zu sein.
    Ernst Ellert war in ES aufgegangen.
    Aber das war der Stand der Dinge in jener Zeit, in der Rhodan, Atlan und der Mausbiber zu Hause waren: Im Jahre 1173 NGZ.
    Es war völlig unerklärlich, auf welche Weise ES den Teletemporarier als seinen Boten verwenden konnte - hier und jetzt, im Andromedanebel, rund 27.000 Jahre vor jenem Augenblick, in dem Ellert zu einem Teil der Superintelligenz geworden war.
    Beziehungsweise werden würde.
    Das Ganze war nicht einfach nur unlogisch oder verrückt.
    Es war schlichtweg nicht möglich. „Vielleicht sind wir gar nicht in der Vergangenheit gelandet", sagte Rhodan langsam. „Vielleicht ist Wanderer statt dessen samt diesem Lemurer in unsere Gegenwart gekommen."
    Es klang so hilflos, wie er sich fühlte.
    Er war völlig verwirrt. Er wußte nicht mehr, was er denken oder glauben sollte. „Wir wissen schon seit jeher, daß ES ein etwas seltsames Verhältnis zur Zeit und zu den Gesetzen der Kausalität haben muß", sagte Atlan langsam, offensichtlich bemüht, dem Schock, den Ernst Ellerts Anblick auch ihm versetzt hatte, mit logischen Argumenten zu Leibe zu rücken.
    Es gelang ihm nicht.
    Er winkte ab. „Es ist der Gipfel der Verrücktheiten", gab er resignierend zu. „Vielleicht ist es gar nicht unser Ernst Ellert", bemerkte Gucky hoffnungsvoll. „Er sieht aber ganz so aus", erwiderte Rhodan. „Er hat etwas Fremdes an sich", behauptete der Mausbiber hartnäckig.
    Nermo Dhelim murmelte etwas Unverständliches und ging dem herannahenden Gesandten der Superintelligenz entgegen. Die drei Besucher folgten ihm.
    Nermo Dhelim und der Bote trafen sich ungefähr auf halber Strecke zwischen dem kuppelförmigen Gebäude und dem lemurischen Beiboot. „Mein Name ist Ernst Ellert", sagte der Gesandte.
    Er sah Nermo Dhelim dabei

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