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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und hüllten es für Minuten ein, so daß es nur noch schemenhaft zu erkennen war. Doch dann klärte sich die Luft allmählich wieder.
    Alaska Saedelaere hielt überrascht den Atem an.
    MUTTER war verschwunden!
    Er hatte nicht gesehen, wohin das Schiff sich bewegt hatte. War es gestartet? Oder hatten die Nakken es auf irgendeine Weise an das Dreizackschiff herangezogen? Hielten sie es nun mit Hilfe von übermächtigen Traktorstrahlen auf der von ihm abgewandten Seite des Raumschiffs fest, so daß er es nicht sehen konnte?
    Der Terraner war in höchstem Maß beunruhigt, und daran änderte auch nichts, daß Massur offenbar vergessen hatte, sich zu fragen, woher die Gefangenen eigentlich von der Nähe der Nakken und davon wußten, daß die Schneckenwesen mit ihnen reden wollten. Seine Reaktion zeigte überdies, daß er durch die Ereignisse in seinem privaten Bereich zutiefst verunsichert war, zumal es ihm in den vergangenen vier Wochen nicht gelungen war, den Gefangenen die gewünschten Informationen über die Assasids zu entreißen.
    Die Nakken schwebten in einem geschlossenen Gleiter durch eine Strukturlücke zur Baracke des Kommandanten hin. Danach brauchte der Terraner nicht mehr lange zu warten. Ein Gardist rief ihn in das Gebäude.
    Als Alaska eintrat, sah er, daß drei Nakken gekommen waren. Sie hielten sich dicht nebeneinander am Ausgang auf, der auf der Außenseite des Lagers lag, und die Gardisten hinderten ihn daran, sich ihnen zu nähern. Er mußte ihnen gegenüber an der anderen Tür stehen bleiben.
    Massur hockte lauernd hinter seinem Schreibtisch und wendete den Kopf immer wieder mal zur einen, mal zur anderen Seite, um weder ihn noch die Nakken aus den Augen zu lassen. „Ich bin froh, daß ihr gekommen seid", eröffnete Alaska das Gespräch. Er rief damit den Unwillen des Kommandanten hervor, der mehr Zurückhaltung und Demut von ihm erwartete. Er tat, als ob er es nicht bemerkt hätte. „Es wird Zeit, daß ihr mich und meine Gefährtin hier herausholt."
    „Wir haben nicht die Absicht", antwortete einer der Nakken. „Wer bist du?" fragte Alaska. „Adraak", stellte der Nakk sich vor. Voller Unmut beobachtete Massur, daß er - bei aller Einschränkung durch nakkische Eigenarten - den Gefangenen wie jemanden behandelte, der nahezu gleichrangig war. „Nun gut, Adraak", erwiderte der Terraner. „Dies ist eine für uns alle unwürdige Situation, wie sie weder eurem Anspruch an euch selbst noch unserem seit Jahrhunderten gepflegten Verhältnis zu euch entspricht."
    „Das sehen wir anders", gab der Nakk zurück und zerstörte mit diesem einen Wort die Hoffnungen Alaskas auf Hilfe. „Kommen wir zur Sache."
    „Gut, reden wir über die Ziele unserer Expedition."
    „Ihr werdet in Estartu keinerlei Hinweise auf das Schicksal von ES finden", behauptete Adraak. „Ihr werdet nicht einmal in die Nähe von ESTARTU kommen."
    „Das wird sich zeigen", gab Alaska kühl zurück. „Nein, das wird es nicht! Ihr habt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ihr kehrt in die Milchstraße zurück und gebt alle Aktionen in Estartu auf, oder ihr bleibt hier in diesem Lager als Gefangene."
    „Ich verstehe eure Besorgnis nicht", erklärte der Terraner. „Wenn wir wirklich keine Hinweise auf das Schicksal von ES in dieser Mächtigkeitsballung finden können, warum stört es euch dann, wenn wir hier sind?"
    „Wir haben unsere Gründe", betonte Adraak, der als einziger der drei Nakken sprach. Die anderen beiden - Alaska vermutete, daß es Balinor und Cusar waren - verharrten schweigend neben ihm. „Was für Gründe?" fragte der Terraner.
    Doch die Nakken waren nicht bereit, ihm darauf zu antworten. „Wir haben nicht vor, mit dir zu diskutieren", erklärte Adraak. „Entscheide dich jetzt. Wir warten nicht. Wenn ihr in die Milchstraße zurückkehrt, steht euch die Tür zu eurem Raumschiff offen. Wenn ihr in Estartu bleiben wollt, dann gibt es nur dieses Gefangenenlager für euch."
    Alaska überlegte nicht lange. „Es steht euch nicht zu, uns vor eine derartige Alternative zu stellen", erwiderte er. „Wir bleiben in Estartu, und wir werden herausfinden, was euch offenbar nicht gelingt!"
    „Dann ist unser Gespräch zu Ende", erwiderte Adraak. „Werft ihn raus!" befahl Massur, und zwei der Gardisten packten den Terraner und stießen ihn durch die Tür auf den Vorplatz der Baracke. Während Alaska in den Staub stürzte, sah er, daß sie die Elektropeitschen hoben.
    Vergeblich versuchte er, den Hieben auszuweichen. Die Schläge

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