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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein.«
    »Okay.« Ich hatte zwar locker gesprochen, innerlich allerdings war ich schon enttäuscht. Ich hatte wirklich mit einer anderen Reaktion gerechnet.
    Aber mein Kreuz störte sie nicht. Also hatte man ihr auch nicht den Weg in die Hölle gezeigt.
    Wo war sie dann gewesen?
    Ich hatte die Frage noch nicht gestellt, als sie mit ein paar zuckenden Handbewegungen auf mich wies.
    »Hau ab!«, flüsterte sie. »Hau endlich ab, verdammt! Ich will dich hier nicht mehr sehen.«
    »Ich gehe auch gleich.«
    »Nein!«, schrie sie. »Geh sofort!«
    »Und was hast du vor? Willst du wieder zurück in deine Totenwelt? Willst du das?«
    »Ja, zu ihm!«
    »Und wie kommst du dorthin?«
    Lena war jetzt nicht mehr zu stoppen. Es war auch möglich, dass ich einen wunden Punkt bei ihr berührt hatte, denn plötzlich fing sie an zu reden. Es war keine normale Antwort, die sie mir gab, sondern eine seltsam poetische.
    »Töte mich, dunkler Spiegel…«
    Ich horchte auf. Sie hatte den Satz zudem mit einer dunklen Stimme gesprochen, die genau die Düsternis beinhaltete, die dieser Satz auch ausdrückte.
    Ich hatte zwar alles verstanden, schüttelte aber trotzdem den Kopf.
    »Soll dich ein Spiegel töten?«
    »Er ist wichtig.« Sie hatte die Antwort geflüstert, und ich sah, wie ihr Gesicht einen anderen Ausdruck annahm. Sie sah aus wie jemand, der in Erinnerungen schwelgt.
    Ich hielt mich zunächst mit weiteren Fragen zurück, obwohl sie mir auf den Nägeln brannten. Dafür ließ ich die junge Frau auf dem Bett nicht aus dem Blick.
    Zwar saß sie dort unbeweglich, aber ich stellte fest, dass sie dabei war, sich zu verändern. Sie nahm mich nicht mehr wahr. Sie war in sich versunken, und sie schaute mehr nach innen als nach außen. Dabei geschah etwas mit ihr.
    Es war der Ausdruck in ihren Augen, der sie veränderte. Nicht der Blick, der blieb nach wie vor starr, aber die Farbe der Pupillen wurde anders.
    Das war selbst bei diesem nicht besonders guten Licht zu sehen, weil die Farbe eben so intensiv war. Grün?
    Ich musste zwinkern, und es kam mir fast unglaublich vor. Dann fragte ich mich, ob ich mich geirrt hatte und ich schob mich auf dem Stuhl etwas nach vorn, um noch mal hinzusehen.
    Ja, es blieb dabei.
    Eine grüne Farbe.
    Grün!
    Nein, nur das nicht - oder doch?
    Ich war plötzlich durcheinander, denn diese Farbe wies auf etwas Bestimmtes hin. Jetzt war mir auch klar, warum mein Kreuz nicht reagiert hatte.
    Die Farbe Grün stand nicht nur für den Umweltschutz, sondern in meinem Fall für etwas Besonderes.
    Der Name schoss mir durch den Kopf.
    Aibon!
    ***
    Susan Wild und Percy King saßen unbeweglich auf ihren Sitzen. Sie schauten sich nicht an, sie waren zu geschockt, um sich bewegen zu können, aber sie hatten beide die Stimme ihres Freundes Kid Langster gehört.
    Töte mich, dunkler Spiegel!
    Es war die Botschaft oder der Satz, der sich bei ihnen eingeprägt hatte, und beide wussten auch, dass es einen Spiegel gab. Aber der sollte sie nicht töten…
    »Hast du das gehört?«, fragte Percy nach einer Weile. Susan nickte.
    »Und?«
    Sie wiederholte die Botschaft und fügte hinzu: »Es ist die Stimme von Kid gewesen.«
    »Stimmt. Aber wo steckt er? Ich habe ihn nicht gesehen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, wo er ist.« Seine Stimme wurde lauter. »Und warum hat er uns so etwas gesagt?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Der Spiegel soll ihn töten - oder?«
    Susan nickte.
    »Oder haben wir uns geirrt?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Es ist alles anders geworden. Ich will auch nicht mehr in diesen verdammten Schuppen und mir den Spiegel anschauen.« Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Es ist alles seine Schuld«, flüsterte Percy. »Wir hätten uns nicht auf ihn einlassen sollen. Das will ich auch nicht mehr. Er kann mir gestohlen bleiben. Ich will da nicht mehr hin. Nein, auf keinen Fall. Ich will keinen Nahtod mehr erleben oder so. Verdammt, ich will einfach nur leben.«
    »Ich auch, Percy.«
    »Dann lass uns endlich von hier verschwinden.«
    So weit war die junge Frau noch nicht. »Und Kid? Was ist mit ihm?«
    Percy warf ihr einen scharfen Blick von der Seite zu. »Sollte etwas mit ihm sein?«
    »Er ist unser Freund.«
    »Nein, er war unser Freund. Er hat uns in die Scheiße geritten, verdammt noch mal. Du kannst doch nicht mehr davon sprechen, dass er unser Freund ist.«
    »Wir können ihn nicht im Stich lassen.«
    Percy verdrehte die Augen. »Und wie willst du

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