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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren, warf Percy seiner Begleiterin einen triumphierenden Blick zu und sagte: »Das hätten wir geschafft!«
    »Meinst du?«
    »Du nicht?«
    »Nein!«
    Percys Stimme klang bei der nächsten Frage erstaunt. »Warum nicht? Was ist…«
    »Es war zu einfach, Percy, zu leicht. Das dicke Ende kann noch nachkommen.«
    Percy dachte anders darüber. Er wollte den Zündschlüssel ins Schloss stecken, um den Motor zu starten. Dazu kam er nicht mehr, denn plötzlich hörten beide aus dem Unsichtbaren die Stimme, die nur einen Satz sagte: »Töte mich, dunkler Spiegel…«
    Gesprochen hatte ihr Freund Kid Langster!
    ***
    Grace Wilcox erwartete mich bereits vor ihrer Wohnungstür. Sie trug einen grünen Morgenmantel, und ihrem Gesicht war anzusehen, wie unwohl sie sich fühlte.
    Ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, Suko Bescheid zu sagen.
    Schnell hatte ich die Idee wieder verworfen. Ich wollte ihm seinen Schlaf lassen. Mit Lena würde ich auch allein fertig werden. So hoffte ich zumindest.
    »Bitte, Mr. Sinclair, ich möchte mich noch mal dafür entschuldigen, dass ich Sie um diese nachtschlafende Zeit gestört habe. Aber ich wusste mir keinen Rat mehr.«
    »Nicht so schlimm. Als Polizist ist man bekanntlich immer im Dienst.«
    »Nett, dass Sie das sagen. Bitte, treten Sie ein.«
    Sie gab den Weg in ihre Wohnung frei, und ich betrat einen schmalen Flur, der Ähnlichkeit mit dem in meinem Apartment hatte. Es gab wohl auch nicht mehr Räume.
    Mrs. Wilcox flüsterte mir zu, dass sie im Wohnzimmer schlief und das eigentliche Schlafzimmer ihrer Tochter überlassen hatte.
    »Und dort ist sie auch?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Ich wollte schon weiter gehen, aber Grace Wilson versperrte mir den Weg.
    »Bitte, ich muss Ihnen noch etwas sagen.«
    »Ja?«
    »Meine Tochter hat sich eingeschlossen. Sie will auch nicht öffnen. Sie betrat die Wohnung und ging sofort in ihr Zimmer.«
    »Okay. Ist Ihnen etwas an ihr aufgefallen?«
    »Ja, natürlich.« Sie staunte mich an. »Deshalb habe ich Sie ja angerufen. Lena war verändert. Sie sah zwar aus wie immer, aber sie war ungeheuer blass, und sie ging irgendwie steif. Fast so wie eine Marionette, die an Bändern hängt.«
    »Hat sie etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ihr denn eine Frage gestellt?«
    »Natürlich. Ich wollte wissen, wo sie War. Sie hat nichts gesagt. Sie ist einfach in ihr Zimmer gegangen, und das ist es gewesen.«
    »Verstehe.« Ich deutete auf eine Tür in meiner Nähe. »Ist das die Tür zu ihrem Zimmer?«
    »Ja.«
    Ich drückte die Klinke, und es war tatsächlich von innen abgeschlossen.
    Danach spielte ich den Lauscher an der Tür und hatte Pech, dass ich nichts hörte.
    »Alles ruhig, Mr. Sinclair?«
    »Leider.«
    »Sie rührt sich nicht. Sie - sie stöhnt nicht mal. Ich weiß auch nicht, was das zu bedeuten hat.«
    Bisher hatte ich nicht nachgeschaut, ob es im Zimmer dunkel war. Das tat ich wenig später, und da benahm ich mich wie ein neugieriges Kind, das schauen will, ob der Weihnachtsmann schon die Geschenke gebracht hatte.
    Ich peilte durch das Schlüsselloch und musste feststellen, dass auch dadurch nichts zu sehen war. Aber es war auch nicht völlig dunkel, denn ein schwacher Lichtschein breitete sich schon im Zimmer aus.
    Als ich Grace Wilcox davon berichtete, da nickte sie.
    »Ja, sie hat wohl ihre Nachttischlampe eingeschaltet. Kann sein, dass sie auf dem Bett liegt.«
    »Möglich. Aber wollen Sie es nicht noch mal versuchen, sie anzusprechen? Das wäre doch einen Versuch wert, finde ich.«
    Viel Hoffnung hatte die Frau nicht, das war ihr anzusehen. Aber sie wollte mich auch nicht enttäuschen und tat mir den Gefallen.
    Es begann mit einem leichten Klopfen, was wohl so etwas wie eine Vorwarnung sein sollte.
    Es rührte sich natürlich nichts.
    Grace gab aber nicht auf. Sie rief jetzt den Namen ihrer Tochter mehrmals hintereinander und wartete die Antwort ab - ebenso gespannt wie ich.
    Da war nichts zu hören.
    Grace hob die Schultern.
    Diesmal klopfte ich gegen die Tür. Das hörte sich schon lauter an und konnte einen Menschen nervös machen.
    Ich erzielte einen Erfolg. Die Stimme, die wir hörten, kreischte die Antwort heraus.
    »Was willst du? Lass mich in Ruhe, verflucht noch mal!«
    »Erwidern Sie etwas«, flüsterte ich.
    »Bitte, Lena, ich möchte dir doch nur helfen.«
    »Nein, ich will und brauche keine Hilfe. Ich komme schon allein zurecht.«
    Ich führte eine Hand zum Mund und deutete damit ein Trinken an….
    Grace Wilcox nickte. Sie

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