Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kennst Suko doch.«
    »Ja.«
    »Er fährt mit uns. Ich möchte sicher sein, dass alles glatt über die Bühne geht.«
    »Ja, wenn es denn sein muss…«
    »Es ist besser so.«
    Ohne zu protestieren, stieg sie hinten ein. Ich wollte mich neben sie setzen, sprach aber noch ein paar Worte mit Suko.
    »Sie hat grüne Augen, John?«
    »Aibon…«
    »Dann war sie dort?«
    Ich nickte. »Jetzt weißt du auch, was unser Ziel ist. Lena kennt einen Zugang. Es ist ein Spiegel.«
    »Sieh mal an.«
    »Okay, steig ein. Sie wird uns den Weg erklären. Sie ist sehr kooperativ, was ich nicht von ihr gedacht hätte. Hoffentlich wird das so bleiben.«
    Suko nickte und nahm seinen Platz hinter dem Steuerrad ein.
    Ich setzte mich neben die junge Frau, die sich an die linke Tür gedrückt hatte und noch schmaler wirkte. Wären nicht ihre grünen Augen gewesen, man hätte sie sogar übersehen können.
    Ich fasste nach ihrer Hand. Kalt war sie, und mein Lächeln wurde nicht erwidert.
    Suko fuhr langsam auf die Ausfahrt zu. Per Fernbebedienung öffnete er das Rollgitter, und wir verließen die unterirdische Welt für eine Reise, die in eine andere Dimension führen sollte…
    ***
    Ein grünes Augenpaar!
    Es war kaum zu begreifen, aber Susan Wild und Percy King irrten sich nicht. Ihr Freund hatte sich auf diese Weise verändert, und die andere Farbe gab seinem Gesicht einen völlig fremden, wenn nicht sogar entstellenden Ausdruck. Da es sich um ein recht dunkles Grün handelte, hätte man auch meinen können, in leere Augenhöhlen zu schauen.
    Susan fand endlich ihre Stimme wieder.
    »Was ist mit deinen Augen passiert, Kid?«
    »Ich bin dort gewesen.«
    »Wo? Im Jenseits?«
    »Ja, wo wir hin wollten. Der Spiegel hat uns den Weg gezeigt. Und es war so wunderbar, so anders, und ich möchte euch gern die Chance bieten, es ebenfalls zu sehen.«
    »Nein!« meldete sich Percy. »Wir haben keinen Bock mehr darauf, verstehst du? Für uns ist es vorbei.«
    »Meint ihr wirklich?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Kid Langster schüttelte den Kopf, und seine grünen Augen schienen dabei zu wackeln.
    »Wieso?«
    »Wir bleiben zusammen!«
    »Wer bestimmt das?«
    »Percy und ich haben das entschieden, Kid, und dabei bleibt es«, sägte Susan.
    »Moment, so haben wir nicht gewettet. Wenn du sagst, dass wir zusammenbleiben, dann stimmt das vielleicht nur für euch beide. Aber ihr habt noch jemanden vergessen. Lena Wilcox.«
    »Wieso?«
    »Sie wird noch kommen, und zwar in dieser Nacht. Da könnt ihr sicher sein.«
    Percy King konnte manchmal sehr stur sein. »Das ist uns egal, Kid. Wir wollen nicht mehr. Uns reicht es. Wir fahren jetzt nach Hause. Du kannst tun und lassen, was du willst. Aber nicht mehr mit uns. Das ist so zwischen Susan und mir abgemacht.«
    Kid lächelte. Und wie er lächelte, das konnte keinem der beiden gefallen.
    In seinen Augen entstand ein Glanz, der Susan und Percy so fremd vorkam und ihnen Angst einjagte.
    »Ihr kommt mit!«
    Kid hatte normal laut gesprochen. Nur hatten es die beiden anders aufgenommen. Es kam ihnen vor, als wäre die Stimme weit entfernt gewesen, zugleich aber so stark und intensiv, dass sie ihren eigenen Willen lähmte.
    Sie wollten etwas sagen und sich gegen Kids Anordnungen stemmen.
    Aber das war ihnen nicht mehr möglich. Etwas war von der Macht, die in seinen Augen steckte, auf sie übergesprungen. Es war das Fremde, das sich darin festgesetzt hatte und gegen das sie völlig machtlos waren. Die unheimliche Macht-einer anderen Welt nahm sie gefangen und sorgte dafür, dass ihr Wille ausgeschaltet wurde.
    Kid sprach nicht mehr in der Befehlsform. Er kleidete die nächsten Worte in eine Frage ein.
    »Kommt ihr mit?«
    Auf die Antworten brauchte er nicht lange zu warten. Sie wurden synchron gegeben.
    »Ja, wir kommen mit.«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet. Dann steigt aus dem Auto!«
    Es gab keinen Widerstand mehr. An den beiden Seiten verließen Susan und Percy den Wagen und richteten sich auf. Es geschah mit steifen Bewegungen, und in ihren Gesichtern zuckte nicht ein Muskel.
    »Ihr kennt den Weg!«
    Ohne dass er noch etwas hinzufügen musste, setzten sich Susan und Percy in Bewegung.
    Der Schuppen lag nicht weit entfernt. Er war als Umriss auch in der Dunkelheit deutlich zu sehen.
    Sie schritten nebeneinander her. Sie sprachen nicht. Ihre Blicke waren nach vorn gerichtet, die Augen standen weit offen, und die starren Arme schlenkerten bei jedem Schritt.
    Kid ging trotzdem auf Nummer sicher. Er

Weitere Kostenlose Bücher