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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe ich mal gelesen, dass man Nahtoderfahrungen sammeln kann, wenn man sich für einen Moment auf die andere Seite begibt. Das wollte ich tun. Erfahrungen sammeln. Und ich war nicht allein, auch meine Freunde habe ich davon überzeugen können. Genauso ist es gewesen.«
    »Aber es war der falsche Weg«, sagte Suko.
    Langster nickte. »Das weiß ich jetzt auch. Ich habe mich geirrt. Es gibt eine andere Welt. Aber es ist nicht das Totenreich. So schlau bin ich geworden.«
    »Wissen Sie denn, was es ist?«
    Er schaute Suko an. »Nein.«
    »Haben Sie den Begriff Aibon schon mal gehört?«
    Kid dachte nach. Nach einigen Sekunden hob er die Schultern an.
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Oder das Paradies der Druiden?«
    »Nein, nie. Was ist das denn?«
    Suko winkte ab. »Schon gut.« Er wandte sich an mich. »Sollen wir uns den Spiegel mal näher ansehen?«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Lena erschrak und flüsterte: »Aber das ist gefährlich. Wenn er euch holt…«
    Ich lächelte sie an. »Vielleicht ist es genau das, was wir wollen.«
    »Aber-aber…«
    »Es bleibt dabei.«
    »Und was ist mit Kid und mir?«
    »Ihr solltet euch zurückhalten. Das ist wirklich besser.«
    Kid schüttelte heftig den Kopf. »Ich bin gezeichnet«, sagte er. »Lena ist es auch. So leicht kommen wir nicht davon los. Wir sind einfach zu neugierig gewesen. Keine Nahtoderfahrung. Das ist jetzt was anderes, und ich weiß nicht, was schlimmer ist.«
    Da widersprachen Suko und ich nicht. Für uns bestand das Problem, dass wir auf die andere Seite gelangen mussten. Der Spiegel sah für uns noch hart und fest aus, aber wir hatten ähnliche Erfahrungen sammeln können. Es gab fast nichts Neues mehr für uns, und magische Spiegel gehörten dazu.
    »Was sollen wir denn tun?«, flüsterte Lena.
    »Ihr beide bleibt zurück. Alles andere wäre fatal.«
    »Und wenn man uns holen will?«, flüsterte Kid.
    »Sind wir auch noch da.«
    Ich hoffte, dass meine Sicherheit auf sie überging. Neben mir holte Suko seine Dämonenpeitsche hervor. Er schlug den berühmten Kreis, und drei Riemen glitten aus der Öffnung am Ende wie bräunlichgrüne Schlangenkörper.
    Es war durchaus möglich, dass er uns mit der Peitsche den Weg frei schlagen musste, wenn sich die Fläche tatsächlich als widerstandsfähig erwies.
    Genau in dem Moment, als wir uns dem Spiegel entgegendrehen wollten, geschah es.
    Lena stieß den Schrei aus. Kid flüsterte erschrocken: »Nein, das ist…«
    Wir drehten uns um.
    Der Spiegel war noch da, aber er hatte sich verändert und präsentierte uns seine andere, magische Seite…
    ***
    Plötzlich war er nicht mehr dunkel. Es lag daran, dass wir an einigen Stellen kleine Feuer sahen, deren Flammen sich aus den Farben gelb und rot zusammensetzten.
    Sie flackerten an verschiedenen Stellen, aber sie loderten nie in die Höhe, sondern huschten mehr flach über den Boden hinweg, als wären sie eine Flüssigkeit.
    Es ging weiter.
    Ein zweites Licht erschien, das mit den kleinen Feuern nichts zu tun hatte. Es war so etwas wie ein von leichtem Dunst umhüllter Scheinwerfer, dessen Licht nicht weit strahlte. Es war nur so etwas wie ein heller runder Ballon innerhalb der Fläche.
    Ich drehte mich kurz zu den beiden jungen Leuten um. Sie standen dicht beisammen und hielten sich gegenseitig an den Händen fest.
    »Kennt ihr das?«
    Sie nickten.
    »Und weiter?«
    »Er wird kommen«, flüsterte Lena. »Der Mann mit der Kutte. So ist es immer gewesen.«
    »Na, das hoffe ich doch.«
    Suko hatte auch noch eine Frage. »Wie sieht es aus? Können wir jetzt in den Spiegel hinein? Ist die Fläche aufgeweicht oder werden wir Probleme bekommen?«
    »Das wissen wir nicht, und im Moment spüre ich nichts«, sagte Lena mit leiser Stimme.
    Ich sah in ihre grünen Augen. »Nimmt keiner Kontakt mit euch auf?«
    »So ist es.«
    »Aber er kann noch kommen.«
    Ich streckte ihnen meine Hand entgegen. »Jedenfalls bleibt ihr hier zurück.«
    Sie nickten. Suko stand startbereit. Auch ich wollte in der folgenden Sekunde losgehen. Doch das Schicksal hatte etwas anderes mit uns vor, denn es gab in der Fläche erneut eine Veränderung. Zum ersten Mal sahen wir die Gestalt, von der die jungen Leute immer gesprochen hatten.
    In der größten Spiegelscherbe und praktisch vor dem hellen Ballon zeichnete sich die Gestalt ab, die im ersten Moment nichts Erschreckendes an sich hatte. Wir hatten uns oft genug in Klöstern aufgehalten und waren dabei vielen Mönchen begegnet, sodass uns nur ein

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