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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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offen ist. Umso besser.«
    Lena konnte meinen Optimismus nicht teilen. Sie war noch nervöser geworden.
    Sie atmete schnell, strich über ihr Haar und sagte leise: »Er ist da, ich spüre ihn.«
    »Du meinst die Gestalt im Spiegel?«
    »Ja, unser Begleiter.« Das Wort Toten-oder Geisterreich vermied sie, denn sie hatte endgültig eingesehen, dass sie und ihre Freunde den falschen Weg gegangen waren, der sie in eine ganz andere Welt geführt hatte.
    Es ging um einen Spiegel, den wir bald zu sehen bekamen. Bisher hatte ich noch nicht danach gefragt, woher er stammte. Das tat ich jetzt, und Lena schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich weiß es nicht. Das hat alles Kid Langster in die Hände genommen. Er hat uns auf den Weg geführt.«
    »Glaubst du, dass er hier auf dich wartet?«
    »Weiß ich nicht.«
    Es war genug geredet worden, und wir machten uns auf den Weg.
    Suko, der sehr schweigsam geblieben war, ging vor. Er erreichte als Erster die Eingangstür, wo er stehen blieb. Erst als wir bei ihm waren, legte er seine Rechte auf die Klinke, um die Tür zu öffnen.
    Ich hielt die leicht zitternde Lena Wilcox feist. Mit ziemlich wackligen Beinen ging sie auf die Türöffnung zu.
    Dunkelheit empfing uns. Sie war so tief, dass nichts zu erkennen war und wir das Gefühl hatten, in einen lichtlosen Tunnel einzutauchen.
    Ich hatte einen Arm auf Lenas Schultern gelegt und fragte sie: »Gibt es hier kein Licht?«
    »Doch. Der Schalter ist an der Wand. Aber wir haben auch eine Tischleuchte.«
    Ich suchte den Schalter, fand ihn auch und drückte ihn. Es hätte hell werden müssen, aber es passierte nichts.
    »Abgeschaltet, John.« Suko hielt bereits seine Taschenlampe in der Hand und richtete den Strahl nach vorn, wo er auf einen Tisch mit vier Stühlen an den Längsseiten traf. Dort sahen wir nicht nur die Getränke, sondern auch eine Lampe, auf die Suko zuging. Er schaltete sie ein, und das Licht der beiden Birnen reichte aus, um den Schuppen so zu erhellen, dass wir zufrieden waren.
    Wenn Lena Wilcox damit gerechnet hatte, ihre Freunde zu sehen, so musste sie jetzt enttäuscht sein, denn wir waren die einzigen Menschen, die sieh hier im Raum aufhielten. Ansonsten war nichts da, das sich bewegt hätte: »Sie sind weg!« Lena schlug ihre Hand gegen den Mund.
    Von uns erhielt sie keine Antwort, denn jetzt, wo das Licht brannte, hatten wir etwas anderes gesehen.
    Da gab es tatsächlich den Spiegel, von dem Lena uns berichtet hatte. Er war wirklich ungewöhnlich, weil er sich aus mehreren Teilen zusammensetzte, die aber nicht richtig zusammengefügt worden waren.
    Er sah aus, als wäre er vorher zerbrochen. Danach hatte man dann versucht, die großen Scherbenstücke wieder aneinanderzufügen, was aber nicht richtig geklappt hatte.
    So war dieses schiefe Gebilde entstanden, das trotzdem durch einen Unterbau am Boden gehalten wurde und so seine Standfestigkeit bekam.
    Wir schauten in den Spiegel, und wir hätten uns in ihm abgebildet sehen müssen, was nicht der Fall war. Somit hatten wir den Beweis, dass dieser Spiegel kein normaler war, sondern so etwas wie das Tor in eine andere Welt.
    Aibon?
    Ich ging davon aus. Zudem schien die Fläche leicht grünlich zu schimmern. Das konnte aber auch eine Täuschung sein.
    »Und du hast es geschafft, in die Fläche hineinzugehen?«, fragte ich Lena.
    »Ja. Sie hat mich sogar geholt. Ich spürte einen Sog. Sie wollte, dass ich kam.«
    »Dann werden wir mal sehen, wie sie bei uns reagiert.«
    Ich sah, dass sie erschrak. Dann flüsterte sie: »Aber das ist gefährlich. Da erscheint der Bärtige mit der Kutte. Er bringt euch nicht zu den Toten, aber er wird euch verändern, und ich weiß, dass er nicht mehr weit entfernt ist.«
    »Woher?«
    »Ich spüre es.«
    »Und wie?«
    Sie hob die Schultern an. »Das ist wie eine Botschaft, die mich von innen erreicht. Es ist schrecklich. Ich - ich - werde wohl zu ihm müssen.«
    »Dann werde ich mit dir gehen.«
    Sie wollte etwas antworten, als wir ein fremdes Geräusch hörten. Es war an einer anderen Stelle aufgeklungen, die nicht in der Nähe des Spiegels lag. Für einige Sekunden waren wir irritiert.
    Suko trat zur Seite und drehte dem Spiegel den Rücken zu.
    »War das eine Stimme, John?«
    »Kann sein.«
    »Und wo?«
    »Das weiß ich auch nicht«, flüsterte Lena, die einen Moment später zusammenzuckte, weil auch sie das Flüstern gehört hatte, das plötzlich aufgeklungen war. Sie senkte den Kopf.
    Ich hatte schon meine Leuchte hervorgeholt, weil ich

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