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1576 - Die Planetenspringer

Titel: 1576 - Die Planetenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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liegen."
    Dao-Lin richtete sich auf, legte die Arme auf die Sessellehne und senkte das Kinn darauf. „Und was sollen oder wollen wir dagegen tun? Es herausfinden und überall hinausposaunen, daß Virgo verwaist ist und die benachbarte Superintelligenz ES verrückt? Die Vorstellung, daß in diesem Teil des Universums Kosmokraten auftauchen und jeder Galaxis eine Endlose Armada auf den Hals hetzen, diese Vorstellung macht nicht nur dich krank, mal ganz davon abgesehen, daß so etwas nicht in diesen Jahrhunderten oder Jahrtausenden eintreten wird. Ich habe einen unbestimmbaren Verdacht, daß die Kosmokraten derzeit nicht einmal in der Lage sind, einen Boten von jenseits der Materiequellen zu uns herüberzuschicken. Was meinst du?"
    „Denkbar wäre es. Die Kosmokraten könnten alles versuchen, um einen Übergang zu schaffen, der durch die DORIFER-Katastrophe blockiert ist. Aber vergiß es. Das sind Spekulationen, die uns nicht ans Ziel bringen.
    Wir haben einen Auftrag, den wir nicht aus den Augen verlieren dürfen."
    „Informationen über ES zu erhalten. Von ESTARTU. Das ist das Problem."
    „Das eigentliche Problem liegt wohl darin, daß Stalker die Antwort kennt, sie uns aber verschwiegen hat, weil er wußte, daß wir sofort in die Milchstraße zurückgekehrt oder erst gar nicht aufgebrochen wären."
    „Gut. Ändert das etwas an unserer Lage? Nein. Wir brauchen Verbündete, Wesen, die uns nicht als Gegner und unerwünschte Eindringlinge betrachten. Was die Somer uns vorgeführt haben, hat mich sehr an die Vorgänge in Truillau erinnert. Ich komme vielleicht irgendwann darauf zurück. Jetzt wartet erst einmal Parakku auf uns.
    Möchtest du etwas zu trinken, oder willst du gleich wieder gehen?"
    „Wenn du mich nicht gleich vor die Tür setzt, bleibe ich gern ein Stündchen."
    Dao-Lin-H’ay wies den Interkom an, daß sie bis auf Widerruf nicht gestört werden wollte. „Grünes Wasser oder blaues Wasser?" erkundigte sie sich. „Ich verlasse mich da ganz auf dein Einfühlungsvermögen, Kommandantin!" Sie zuckte ein klein wenig zusammen. Lange Zeit hatte sie die Erinnerungen an LAO-SINH verdrängt, deren Kommandantin sie gewesen war. Erst in den letzten Wochen hatte sie Anlaß und Gelegenheit gefunden, sich damit auseinanderzusetzen. „Es war eine schöne und wilde Zeit, und ich brenne darauf zu erfahren, was aus den Kolonisten geworden ist, die nicht den Heimweg nach Ardustaar angetreten haben!" Sie erhob sich und ging mit wiegenden Schritten hinüber zur Wandnische mit der Getränkebar. „Ob sie sich erinnern? Ganz bestimmt. Sie werden uns sagen können, was mit ESTARTU los ist."
     
    3.
     
    Sarkrat von Epixol: Die Aufzeichnungen Sie kamen in hellen Scharen. Ganze Singschulen betraten die weite Ebene über dem sechsten Mond und begaben sich in den Schutz des Schmiegschirms. Ihre Schiffe tanzten wie silberne Motten im hellen Sonnenlicht über dem matten Flimmern, das die Ebene umgab und sie gegen die Kälte und Leere des Weltraums schützte. Immer mehr wurden es, die dem Ruf des Ewigen Kriegers folgten.
    In einer Nische hinter einem absichtlich dort abgelegten Felsbrocken saßen die beiden Wesenheiten und blickten sich starr in die Augen. „Sie wissen nur von dir, Ijarkor! Du allein bist ihr Symbol!" Stalkers Augen blitzten und schienen sein Gegenüber zu verschlingen. „Mich kennt keiner außer den Geschenken der Hesperiden."
    „Ich vermisse Veth." Ijarkor ging nicht auf die Worte seines Schattens ein. „Er wollte rechtzeitig zur Stelle sein, um den Ophalern ihre Welten zuzuweisen."
    Stalker machte eine Geste der Verlegenheit, als schäme er sich, daß er etwas Peinliches erklären müsse. „Der Desotho läßt sich entschuldigen. Er ist bei seinen Mlironern aufgehalten worden. Aber du bist da. Dein Entschluß, von Muun aus für das Wohlergehen Estartus zu arbeiten, war weise und klug."
    „Ich diene vor allem ESTARTU, der Gütigen, und der Philosophie des Dritten Weges. Meine Augen sind geöffnet, Stalker. Ich sehe die Fehler der Vergangenheit deutlicher als je zuvor. Ich war schon immer ein Zweifler, und ohne das Kodexgas wohnt eine Klarheit in mir, wie ich sie nie gekannt habe."
    „Ja, Bruder. Und wir haben die Kraft, das zu tun, was getan werden muß!"
    Ijarkor bewegte sich überrascht. Solche Worte bekam er von Stalker gewöhnlich nicht zu hören.
    Er erhob sich und lauschte dem Flüstern des Senders am Gürtel seiner Kombination. Seine Augen wurden rund, sein Körper drückte Freude und Zuversicht

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