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1576 - Die Planetenspringer

Titel: 1576 - Die Planetenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überwintern?"
    „Vielleicht", sagte Tek. „Auf jeden Fall werden wir uns nicht beeinflussen lassen, was das Ziel unserer Reise angeht. Wir haben konkrete Vorstellungen davon."
    Der Sarkrat stieg über die Köpfe der Männer und Frauen empor und begann in irrwitzigen Kurven unter der Decke entlangzurasen. Manchmal stieß er wie ein Raubvogel auf die kleine Gruppe in der Mitte herab, sauste dicht über ihren Köpfen dahin und ließ ein Zetern hören, das einer Springerin alle Ehre gemacht hätte. „Dann habt ihr euch alles selbst zuzuschreiben, was geschieht", drohte er. „Ihr lehnt mich als Parlamentär ab und werdet schon sehen, was ihr davon habt. He, was macht ihr da?"
    Seine Reaktion bezog sich auf eine Impulskette, die bei ihm eintraf. Tekener winkte den Männern und Frauen an den Konsolen zu, und ein Holoschirm baute sich auf. Er zeigte aus der Perspektive einer Kamera außerhalb des Schiffes, daß einer der Hangars geöffnet worden war. Im Licht etlicher Scheinwerfer trieb ein Gegenstand hinaus ins All und erweckte den Eindruck, als rolle er Eck über Eck davon.
    Es handelte sich um die Kriegskiste, oder wie der Sarkrat es formuliert hatte, die Zentraleinheit. „Wir ziehen die Konsequenzen aus deinem Auftreten", erklärte Tekener. „Solange der Container sich noch innerhalb des Schiffes aufhielt, stellte er eine ständige Bedrohung dar." Es krachte, als der Sarkrat auf dem Boden aufschlug.
    Aber er zerbrach nicht und holte sich nicht einmal eine Delle. „Hinterlistiges Pack. Wenn Stalker das wüßte. Er würde sofort zurückkehren und euch zeigen, was er von solchen Mätzchen hält. Was habt ihr mit der Kriegskiste vor?"
    „Du siehst es. Wir vertäuen sie auf der Außenseite der ROBIN. Deine Worte beeindrucken uns nicht. Schon die Tatsache, daß du Stalker für einen Wohltäter hältst, macht dich zu seinem Komplizen und bewirkt, daß wir doppelt vorsichtig sind."
    Der Zylinder gab keinen Laut von sich. Er wartete, bis die Roboter den Container im Containerbahnhof am Heck auf einer Plattform verankert hatten, die innerhalb von wenigen Sekunden abgesprengt werden konnte.
    Als das Holobild lautlos in sich zusammenfiel, begann er sich wieder zu bewegen. „Die Galaktiker kennen keine Ehre", beschwerte er sich. „Ich bin als Parlamentär gesandt worden und werde als Kriegsgefangener behandelt."
    „Natürlich, das hätten wir beinahe vergessen", rief Shina aus. „Du bist unser Gast. Du darfst dich im Schiff frei bewegen. Du kannst es auch verlassen, wenn du willst. Wir halten dich nicht auf. Im übrigen haben wir uns an die Gepflogenheiten angepaßt, die hier zu herrschen scheinen. Die Somer in Vilamesch haben gerade keinen friedlichen Eindruck gemacht, oder?"
    „Du hast recht. Ihr habt alle recht. Es tut mir leid", flötete der Sarkrat von Epixol und erinnerte seine Zuhörer daran, wie sehr er doch Stalker glich, dem Intriganten und Heimlichtuer aus dieser verrückten Ecke des Universums, wie Ronald Tekener den Virgo-Haufen bei sich nannte. Schon damals zu Zeiten des Permanenten Konflikts war er ihm wie ein Tollhaus vorgekommen. Da jagten die Häscher nach Oppositionellen im Untergrund, und diese wiederum fingen Fremde ein und machten ihnen das Leben schwer. Auf der anderen Seite begünstigte ein Ewiger Krieger mehrere Gorims, die ihn angeblich im Kampf gegen die Gänger des Netzes unterstützten. Wer hatte in diesem Wirrwarr und diesem ewigen Hin und Her noch durchblicken können? „Du kannst alles wiedergutmachen", antwortete die Kommandantin im selben Tonfall. „Berichte uns über das, was wir in Estartu antreffen werden. Was wurde aus der Superintelligenz gleichen Namens?"
    „Ich weiß nicht, was ihr meint. Doch nicht etwa ESTARTU? Ha, ha, ein guter Scherz.
    ESTARTU lebt hier nicht mehr. Das weiß doch inzwischen jedes Kind!"
    „Das war einmal", sagte Tekener leise. „Wer kann uns sagen, wie es heute ist?"
    „Ich nicht, wirklich nicht. Seit Jahrhunderten bin ich im Innern der Zentraleinheit auf irgendeinem unwirtlichen Planeten der Galaxis Milchstraße versauert, auf dem Stalker uns deponiert hatte. Es ist eine Schande, wenn ein Parlamentär nicht das Wissen besitzt, um seinen Standpunkt deutlich genug zu vertreten."
    Und dabei beließ es der Sarkrat von Epixol.
     
    *
     
    Der Bordkalender zeigte den
     
    20.
     
    März des Jahres 1173 NGZ, als die ROBIN den Rand des Zwölf-Galaxien-Reiches überschritt und ein letztes Langstrecken-Metagravmanöver einleitete, um in die faßbare Nähe des

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