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1576 - Die Planetenspringer

Titel: 1576 - Die Planetenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus. Doch als er die vielen tausend Botschafter erblickte, die sich in geordneten Singschulen-Reihen auf der Ebene drängten, da erfüllte ihn Wehmut. Er blieb stehen und sah zu, wie Stalker sich mühsam aus der Nische erhob und in merkwürdig verrenktem Gang seitwärts marschierend ihm nachkam. „Du bist ein treuer Freund", murmelte Ijarkor. „Wäre es zuviel verlangt, wenn ich dich darum bitte, für mich den letzten Gang zu tun?"
    Stalkers gebeutelte, gekrümmte Gestalt erstarrte. „Nein, nein", ächzte er, „das darfst du nicht sagen. Tu mir das nicht an, Ijarkor. Es ist noch nicht soweit. Es darf noch nicht soweit sein."
    „Aber irgendwann. Wirst du es dann tun?"
    „Ja. Ich werde den letzten Gang für dich tun. Aber wer trägt mich eines Tages, wenn ich nicht mehr gehen kann? Wer wird mir den Abschiedstrunk reichen? Wer, frage ich dich?"
    Ijarkor wirkte übergangslos matt und abgespannt. „Ich weiß es nicht", flüsterte er verstört. „Wenn Veth es nicht erlebt, wer wird es dann erleben?"
    Entschlossen setzte er sich in Bewegung, während sein Schatten in einer Bodenmulde verschwand. Im Licht der Sonne hoch über der Ebene betrachtete Ijarkor die Ophaler. „Ich grüße und danke euch, daß ihr gekommen seid. Herzlich willkommen. Ich lade euch ein zu mir nach Muun. Viele Planeten und Kontinente sind für euch vorbereitet. Singt auch in Muun und überzeugt meine Artgenossen davon, daß der Permanente Konflikt nicht in ESTARTUS Sinn ist. Er hat sich überlebt, und er darf nie wieder ins Leben gerufen werden."
    Und die vielen tausend Ophaler antworteten ihm im Chor und mit einer einzigen Stimme. „Wir nehmen die Einladung an. Unsere Zukunft gehört ESTARTU."
    „Ich danke euch", jubelte Ijarkor. Und lautlos fügte er hinzu: „Aber ESTARTU lebt hier nicht mehr!"
     
    4.
     
    ROBIN: Die Rückkehr nach Sabhal Francelier hielt den Wagen an, stellte die Batterie ab und stieg aus. Er hatte sich beeilt, um den Anblick zu genießen. Er trat an den Abhang und warf einen Blick hinab auf die Stadt, Im Licht der aufgehenden Sonne lag Hagon unter ihm, die Perle des Kontinents. 1,5 Millionen Einwohner zählte sie, die Hälfte davon bewohnte den eigentlichen Stadtkern, die andere verteilte sich auf die Randsiedlungen, die im Lauf der Jahrhunderte aus dem Boden gewachsen waren. Die letzten Gaslampen erloschen, und die ersten Einwohner verließen ihre Häuser und machten sich auf den Weg zur Feldarbeit.
    Die anderen kamen von der Arbeit nach Hause, und Francelier sah die Scharen der Solarsegel, die über die Benda See dem heimatlichen Hafen zustrebten. Er kniff die Augen ein wenig zusammen und blickte hinaus zu der Wolke der Fischerboote, die scheinbar schwerelos durch das Wasser heranglitten. Er entdeckte das rhythmische Blinken und zuckte zusammen. Seine scharfen und an weite Entfernungen gewohnten Augen unterschieden nicht nur die Formen der Segel, er erkannte auch die Farben an den Vordersteven.
    Der Blinker war Batuscheff-Klain, und er fuhr in vorderster Front. Im frischen Morgenwind trieb er mit seinem Boot auf die mittlere Mole zu, die für die großen Dampfer reserviert war.
    In jedem anderen Fall hätte Francelier den Steuermann des Bootes für betrunken gehalten, nicht aber in diesem.
    Er kannte die Qualitäten der NUJORKA und wußte über ihr Innenleben Bescheid.
    Der Hallenmeister Hagons tat etwas, was bei ihm nur alle zwanzig Jahre einmal vorkam. Er stieß vor Verwunderung einen Fluch in Sothalk aus und sprang in den Scooter zurück. Er riß am Hebel, wartete ungeduldig, bis die Batterie das Schwungrad aufgeladen hatte, kurbelte an der Steuerung und ließ den Wagen im nächsten Augenblick die abschüssige Straße hinabsausen, ohne auf das gefährliche Holpern der Hinterachse zu achten.
    Es konnte und durfte nicht wahr sein. Und dennoch war es keine Täuschung, keine Halluzination.
    Batuscheff-Klain benutzte ein seit Jahrhunderten nicht mehr gebrauchtes Lichtsignal, und wenn Francelier nicht der amtierende Hallenmeister gewesen wäre, dann hätte er es nicht zu deuten gewußt und hätte weiter dort oben gestanden.
    Er erreichte den Fuß des Hügels und schaltete die Hupe ein. Ein bösartiges Heulen klang unter der Haube des Scooters hervor und riß auch den letzten im Vorort Dhalvwon aus dem Schlaf. Irgendwo bellten ein paar erboste Weißfüchse, die von vielen als Haustiere gehalten wurden.
    Die Schatten der Häuser nahmen Francelier die Sicht, und er atmete auf, als er nach Minuten endlich die Mündung der

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