1576 - Die Planetenspringer
ersten Ziels der Reise zu kommen. Es war für Tekener nicht leicht gewesen, unter den vielen möglichen Zielen die wichtigsten zu bestimmen und zusammen mit den übrigen Verantwortlichen an Bord eine Reihenfolge festzulegen. Die Koordinaten befanden sich im Syntronverbund der ROBIN. Alle Laderäume der ROBIN und die freien Teile der Hangars waren mit Handelsgütern, High-Tech und wertvollen Gebrauchsgegenständen aus der Milchstraße vollgestopft, und die tausendköpfige Besatzung bildete einen bunten Querschnitt durch die raumfahrenden Völker. Alles hätte dafür gesprochen, Estartu offiziell zu bereisen und überall Informationen und Waren auszutauschen.
Die Erfahrungen mit den Somern und ihrem Verhalten gegenüber Fremden hatten sie jedoch vorsichtig gemacht, und sie hatten sich dagegen entschlossen. Erst einmal wollten sie sich einen Überblick verschaffen über das, was im Reich der Superintelligenz vor sich ging. Wer waren die Machthaber? Welche Rückschlüsse ließen sich von den Veränderungen in der Hierarchie, die sie bei den Tormeistern der Transmittertore in Vilamesch festgestellt hatten, auf die Gesamtheit ziehen?
Die gewaltigen Umwälzungen, die es nach dem Dichtmachen DORIFERS und der Großen Katastrophe gegeben hatte, mußten in Estartu beträchtliche Auswirkungen gehabt haben, schlimmer noch als in der Mächtigkeitsballung von ES.
Denn schließlich lag DORIFER-Tor nicht weit von Absantha-Shad entfernt.
Dao sah Ron die Sorgen an, als dieser ihre Kabinenflucht betrat und sie begrüßte. „Du denkst an Stalker", stellte sie fest und schob ihn sanft in einen der Sessel. Sie spürte die Wärme seines Atems, als sie sich auf einem hohen Kissen neben ihm niederließ und ihn über die Armlehne hinweg ansah. „Und an das, was er gesagt hat."
Tek nickte. „Wir betrachten den Ablauf seines Tuns zu sehr aus unserer Perspektive, denke ich. Wenn wir sagen, daß er in der Zeit der Dunklen Jahrhunderte immer wieder den Weg aus der Milchstraße hinaus nach Estartu gefunden hat, dann kann dies genauso bedeuten, daß er den Weg von dort zu uns gefunden hat. Seine beständige Anwesenheit innerhalb des Milchstraßenwalls ist erst für die letzten Jahrhunderte dieses Zeitraums nachgewiesen. Und selbst da muß er ausreichend Gelegenheit gehabt haben, wiederholt dorthin zu gehen, wo seine Wurzeln sind. Er könnte uns mit Sicherheit exakt über die Entwicklung in den zwölf Galaxien Auskunft geben. Daß er es nicht getan hat, wiegt schwer. Und ich bin jetzt mehr als zuvor der Überzeugung, daß seine sich während des Fluges hierher steigernden Aktivitäten etwas zu bedeuten haben. Auf der einen Seite war sein Drang nicht zu übersehen, den Weg allein fortzusetzen oder nur mit einer kleinen Crew. Auf der anderen Seite stellte er übertrieben deutlich dar, daß er es überhaupt nicht eilig hatte."
„Was heißen könnte, daß er es tatsächlich eilig hatte. Sehr eilig. Wozu, Tek?"
„Das frage ich mich auch. Ich habe von einem Finale gesprochen, erinnerst du dich? Er will uns auf etwas vorbereiten. Und ich habe das Gefühl, als würden wir viel zu spät erfahren, was es ist. Wir hätten ihn nicht aus den Augen verlieren dürfen."
„Es hat keinen Sinn, jetzt planlos nach ihm zu suchen. Vielleicht wissen wir mehr, wenn wir erst erkannt haben, was in den zwölf Galaxien los ist. Wir haben deutliche Ziele, und wir werden sie der Reihe nach anfliegen. He, Tek. Was ist los mit dir? Hast du vor etwas Angst?"
Der Smiler schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Dao. Nicht vor etwas. Ich habe Angst, daß Stalker uns etwas Furchtbares zu verheimlichen suchte und seine ganze Existenz in den Dienst dieses Unterfangens gestellt hat."
„Daß die Superintelligenz ESTARTU nicht mehr existiert ..."
„Ja. Daß zwölf Galaxien seit Jahrhunderten Übermenschliches leisten, um die Wahrheit nicht nach außen dringen zu lassen. Erinnerst du dich an die Zeit, als Stalker in seiner Springer-Maske in Truillau gestrandet war? Als die Einheimischen dort von der ehemaligen Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES redeten? Es kann eine Verwechslung gewesen sein oder ein Ablenkungsmanöver, das Stalker selbst inszeniert hat. Was wiederum bedeuten würde, daß er engere Bindungen nach Truillau besaß, als wir es jetzt und heute ahnen können."
„Du meinst Beziehungen zum Bewahrer, wer immer er sein mag. Es ist so unvorstellbar. Aber du hast recht.
Gerade, weil wir es uns schwer vorstellen können, dürfte es der Wahrheit am nächsten
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