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1577 - Der Engelssohn

1577 - Der Engelssohn

Titel: 1577 - Der Engelssohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Entweder Godwin oder mich.
    Mit dem Templer würde er leichteres Spiel haben, denn mein Kreuz war für ihn doch ein Hindernis.
    Ich schrie seinen Namen, um ihn von dem Templerführer abzulenken.
    Er fuhr auch herum.
    Mein Kreuz hielt ich nun offen auf der Hand. Aus dem Rennen war ein schnelles Gehen geworden, aber ich schaffte es nicht, ihn einzuschüchtern, denn er schickte mir ein hartes Lachen entgegen und dann die scharf gestellte Frage: »Hast du nicht schon einmal verloren?«
    »Das war keine Niederlage, und ich werde es dir beweisen.«
    Ich kam ihm mit jedem Schritt näher und machte mich auf einen erneuten Kampf gefasst. Ich hätte ihn bis zum bitteren Ende durchgezogen, aber er wollte plötzlich nicht mehr.
    »Nein, Sinclair. Nicht jetzt und nicht hier, hörst du?«
    Er zeigte mir, was er damit meinte. Das blaue Licht, sein Schutz, war plötzlich wieder da, und es sah aus, als hätte er Angst vor mir bekommen, was ich allerdings nicht glaubte. Für ihn gab es andere Gründe, um zu verschwinden.
    Das Licht verdichtete sich innerhalb von Sekunden. Es umgab ihn, und es löste ihn auf, sodass er vor Godwins und meinen Augen verschwand.
    Beide sagten wir erst mal nichts. Nur das schwere Atmen meines Freundes war zu hören. Dabei heftete er seinen Blick auf das Kreuz und schüttelte den Kopf.
    »Hat es uns gerettet?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Dieser Matthias ist so leicht nicht zu besiegen. Du hast seine Botschaft gehört, bevor er verschwand. Nicht jetzt und nicht hier. Er wird es zu einem anderen Zeitpunkt oder an einem anderen Ort noch mal versuchen.«
    Godwin schaute zu Boden, als gäbe es dort etwas Interessantes zu entdecken. »John, ich habe seine Nähe gespürt. Es ist nicht die Gestalt gewesen, es war etwas anderes. Das Licht.«
    »Und weiter?«
    »Ein Hauch von Hölle«, flüsterte er und schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht mal genau beschreiben. Eine Kälte, die so grausam war und mir die nackte Angst einjagte. Ist das normal?«
    »Leider«, bestätigte ich. »Es ist die Kälte überhaupt. Eine Kälte, wie sie im finstersten Totenreich herrscht. Es gibt in ihr nichts Menschliches mehr. Sie ist von allem Positiven verlassen, mehr kann ich auch nicht sagen.« Ich räusperte mich. »Oder eines noch: Sie kann einen Menschen auch umbringen. Er hat dann das Gefühl, von allem verlassen zu sein und dass es nichts Positives mehr für ihn gibt.«
    Godwin nickte. »Gut, dass du es gesagt hast. So habe ich wenigstens eine Ahnung dessen, was noch auf mich zukommt. Eigentlich auf uns.«
    Sein Gesicht nahm einen ängstlichen Ausdruck an. »Aber ich habe Sophie noch immer nicht gefunden und befürchte jetzt das Schlimmste.«
    »Dass Matthias sie in seiner Gewalt hat?«
    »Ja, was sonst?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Wie kannst du das behaupten?«, fuhr mich der Templerführer an. »Was macht dich da so sicher?«
    »Einfach die Umstände und sein Verhalten. Hätte er sich Sophie geschnappt, hätte er damit angegeben oder sie sogar als seine Geisel präsentiert.«
    Godwin de Salier nickte langsam. Schließlich fragte er gequält: »Aber wo ist sie dann?«
    Darauf wusste auch ich keine Antwort. Ich hob die Schultern und sagte: »Wir können nur raten. Aber ich würde das nicht unbedingt als negativ ansehen.«
    »Wie kommst du darauf, John?«
    »Denk an Gabriel.« Der Name war so etwas wie ein Hoffnungsfunke, denn plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. »Du - du meinst, dass er etwas mit Matthias’ Verschwinden zu tun haben könnte?«
    »Es ist möglich. Dann hätte er uns gerettet.«
    Godwin stöhnte auf und schloss dabei die Augen. »Deinen Optimismus möchte ich haben, John. Ehrlich.«
    »Wir sollten nicht zu negativ denken. Wir müssen uns zudem fragen, warum dieses Kind eigentlich erschienen ist. Kennst du den Grund? Hat er ihn euch gesagt?«
    »Nein. Er sagte nur, dass er gekommen wäre, um uns zu warnen, das ist alles. Er ist dann wieder verschwunden, als hätte es ihn niemals gegeben. Wir waren beide mehr als enttäuscht.« Er hob die Schultern.
    »Nun ja, du hast es geschafft, dass ich wieder etwas optimistischer denke. Dieser Höllendiener hätte tatsächlich damit geprahlt, wenn er sich Sophie geholt hätte. Aber was wird jetzt passieren, John?«
    »Ich bin kein Hellseher. Ich könnte mir vorstellen, dass er beim nächsten Mal gnadenlos zuschlagen wird. Er hat sich dieses Kloster ausgesucht. Was wir bisher erlebt haben, war nur ein Geplänkel. Ich denke auch nicht, dass wir hier auf ihn

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