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1577 - Der Engelssohn

1577 - Der Engelssohn

Titel: 1577 - Der Engelssohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warten sollten. Ich meine, dass eine vertraute Umgebung besser ist. Und da denke ich an dein Arbeitszimmer.«
    »Rechnest du mit der Hilfe des Knochensessels?«
    »Ich weiß es nicht. Aber innerhalb des Klosters kennen wir uns aus, und möglicherweise ist seine Bewegungsfreiheit dort eingeschränkt.«
    »Wird er Menschen töten?«
    Es war eine Frage, die mich ebenfalls beschäftigt hatte.
    »Es kann durchaus sein, aber eher denke ich, dass er zuerst versuchen wird, sie irgendwie auf seine Seite zu ziehen. Einer wie er sucht immer Menschen, die er beeinflussen kann, sodass sie ihm bedingungslos dienen. Erst wenn man ihm Widerstand entgegensetzt, greift er zu radikalen Maßnahmen und bringt Menschen um.«
    »Dann glaubst du also, dass er das Kloster übernehmen will?«
    »Genau. Und er muss erst diejenigen ausschalten, die sich ihm in den Weg stellen. Da stehst du an erster Stelle. Aber ihr habt einen Schutzengel. Man hat euch Gabriel geschickt. Wer immer das getan hat, ihm müsst ihr dankbar sein.«
    »Ja, das sind wir auch. Aber warum hat man uns das Kind geschickt? Was hat das zu bedeuten?«
    »Auf diese Frage müssen wir noch eine Antwort finden. Allerdings denke ich, dass wir sie hier nicht finden. Möglicherweise in einer anderen Dimension. Wer weiß das schon. Und du musst daran denken, wer in deiner Frau wiedergeboren wurde.«
    »Darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht. Nur finde ich da keinen Zusammenhang.«
    »Es wird einen geben. Denk daran, dass Maria Magdalena immer eine Reizfigur war. Die Hölle sieht sie auf der falschen Seite. Aber wie wir es auch drehen und wenden, wir werden hier im Garten keine Lösung finden, Godwin.«
    »Ja, das wird wohl so sein.« Er legte seine Hand auf meine Schulter.
    »Danke, du hast mich wieder aufgebaut.«
    Ich lächelte ihm zu. »Das freut mich. Ich denke, wir sollten jetzt wieder ins Haus gehen.«
    Er hatte nichts dagegen. Nebeneinander gingen wir zurück. Godwin war schon nach einigen Schritten wieder in seinen Gedanken versunken. Ich blickte mich um, weil ich nicht ausschließen wollte, dass wir beobachtet wurden.
    Es überraschte mich, als Godwin plötzlich stoppte und sich gegen die Stirn schlug.
    »He, was…«
    »Da ist noch was, John.«
    »Und woran denkst du?«
    Er stemmte seine Arme in die Hüften und ließ seinen Blick auf mir ruhen.
    »Die Bibel, John! Die Bibel des Baphomet! Erinnerst du dich?«
    Und ob ich mich an dieses Buch erinnerte, das eine ungeheuere Brisanz beinhaltete. In der Kathedrale von Chartres hatte ich dieses Machwerk gefunden. Es war ein harter Kampf darum entbrannt, selbst die Horror-Reiter hatten es haben wollen, und das Buch war schließlich hier im Kloster gelandet, wo es seinen endgültigen Aufbewahrungsort gefunden hatte.
    Ein Buch voller Magie. Texte, die es möglich machten, wenn Menschen sie lasen und sich ihnen hingaben, dass sich ihre Träume erfüllten, wobei man mehr an Albträume denken musste.
    »Was sagst du, John?«
    Ich runzelte die Stirn. »Bist du davon überzeugt, dass Matthias die Bibel in seinen Besitz bringen will?«
    »Nein, nicht überzeugt. Aber ich kann es mir vorstellen. Er könnte sie praktisch als Beigabe mitnehmen. Das wäre schlimm. Wir wollen nicht, dass sie in fremde Hände gelangt. Deshalb liegt sie hier.«
    Ich lächelte. »Das ist auch gut so. Aber dass Matthias deswegen hier ist, glaube ich nicht.«
    »Dann will er das Kloster.«
    »Du sagst es, Godwin.«
    »Und er will uns.«
    »Auch. Ihr lebt schließlich hier im Kloster. Wenn es ihm gelingt, euch umzudrehen, ist für ihn eine Menge gewonnen. Wenn ihr euch weigert, wird er euch alle töten.«
    Der Templerführer verzog säuerlich das Gesicht.
    Inzwischen hatten wir die Rückseite des Baus erreicht. Während ich noch einen Blick in den Garten warf, öffnete Godwin die Tür. Er trat noch nicht über die Schwelle. Zunächst schaute er ins Haus hinein, um zu sehen, ob er etwas Ungewöhnliches entdeckte.
    Es gab nichts. Es war auch nicht still. Von irgendwoher hörten wir die Stimmen der Templer. Nichts wies darauf hin, dass Matthias ins Haus eingedrungen war. Er befand sich jedoch in der Nähe. Davon mussten wir einfach ausgehen. Wir würden weiterhin auf der Hut sein.
    Auch die Tür seines Büros zog Godwin behutsam auf. Er benahm sich wie jemand, der davon ausging, dass man auf ihn lauerte und jederzeit ein neuer Angriff erfolgen konnte.
    Neben seinem Schreibtisch blieb er stehen. Er wischte den Schweiß von seiner Stirn ab und lächelte mir

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