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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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produzierte. Aber darum ging es nicht, denn Sir James warf einen Namen ins Spiel.
    »Und jetzt sind Sie an der Reihe, Mr. Higgins.«
    »Ja, ja.« Er knetete seine Hände, und beim Sprechen konnte er uns nicht in die Augen sehen. »Ich weiß nicht, ob ich alles richtig gemacht habe oder mich besser hätte zurückhalten sollen, aber es ist wirklich ungemein schwierig. Ich habe mich an Polizisten gewandt, die mir nicht glauben wollten. Aber sie schickten mich zu Sir James Powell. Und jetzt sitze ich hier bei Ihnen.«
    »Was ja kein Fehler ist«, sagte Suko und hakte sofort nach. »Jetzt würden wir natürlich gern den Grund erfahren, Mr. Higgins.«
    Er fuhr über seinen blanken Kopf, der haarlos recht groß wirkte. Er hatte ein schmales Gesicht, das allerdings nur in der unteren Hälfte. Seine große Nase stach über den schmalen Lippen wie ein leicht nach oben gebogener blasser Schlauch.
    Sir James half ihm, weil wir nichts von ihm hörten.
    »Es geht doch um diese Frau, Ihre Bekannte.«
    »Ja.« Jetzt rötete sich sein Gesicht. »Sie heißt Patricia Wells, ist Schauspielerin und mit einer begnadeten Stimme von der Natur versehen. Deshalb ist sie auch einer der Stars unter den Synchronsprecherinnen.«
    Er schaute uns an, als würde er einen Kommentar von uns erwarten.
    Den konnten wir ihm leider nicht geben, denn der Name sagte uns nichts. Selbst Glenda, die sich von uns am besten auskannte, konnte nur ihre Schultern anheben.
    »Und was ist genau mit ihr?«, fragte ich.
    »Sie ist mir ein Rätsel.« Er sprach jetzt schneller. »So etwas habe ich noch nie erlebt, und ich kenne recht viele und auch unterschiedliche Menschen, das müssen Sie mir glauben. Aber bei ihr…«
    Normalerweise hätten wir nachgehakt, doch wir merkten schon, dass er unter einem gewissen Druck stand, und ließen es deshalb bleiben.
    Sir James griff wieder ein. »Diese Patricia Wells besitzt eine besondere Gabe.«
    Das war für Higgins das Stichwort. »Ja, nur so kann man es nennen. Eine Gabe.«
    »Und welche?«, fragte Glenda gespannt. Sie hatte sich auf ihrem Stuhl leicht nach vorn gebeugt.
    »Sie sieht Unglücke voraus, die noch geschehen werden. So hat sie auch den Anschlag vorausgesehen und war völlig fertig.«
    Jetzt berichtete er flüssig über das, was in dem kleinen Tonstudio geschehen war, und wir bekamen sehr große Ohren. Was wir hörten, war eigentlich ungeheuerlich, doch niemand von uns glaubte, dass sich Alex Higgins die Geschichte aus den Fingern gesogen hatte.
    »Sie können sich vorstellen, wie entsetzt ich gewesen bin, als ich von dem Anschlag erfuhr. Das hat mich völlig umgehauen.« Er hob die Schultern. »Ich wusste mir dann keinen anderen Rat mehr, als zur Polizei zu gehen, wo man mich zunächst nicht ernst genommen hat. Mehr um mich loszuwerden, hat man mich dann an Ihren Chef verwiesen, weil…«
    »Und das war das Beste, was die Kollegen hatten tun können«, unterbrach Sir James ihn.
    Wir sagten erst mal nichts dazu. Aber da gab es eine innere Stimme in mir, die sich meldete. Ich glaubte Alex Higgins jedes Wort. Menschen, die hellseherische Fähigkeiten hatten, gab es zwar nicht oft, aber sie existierten. Diese Patricia Wells schien eine von ihnen zu sein.
    »War es das erste Mal, dass sie so etwas Schlimmes vorausgesehen hat?«, wollte Suko wissen.
    »Nein, das war es nicht. Wie sie mir mal in einer stillen Stunde erzählte, hat sie schon andere Dinge kommen sehen. Einen Brand und den Absturz eines kleinen Flugzeugs.«
    »Aha.«
    »Ja. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Pat und ich sind kein Paar, wir sind, das kann man ruhig so behaupten, Freunde. Wenn auch nicht sehr enge.«
    Ich lächelte ihm zu. »Ich denke, Sie haben uns mit diesen Informationen einen großen Gefallen getan. Jetzt hätten wir nur noch gern gewusst, wo wir Patricia Wells finden können.«
    Er gab uns die Adresse.
    »Telefon? E-Mail?«
    Da musste er überlegen. Schließlich fiel es ihm ein, und er fragte: »Sie wollen also wirklich zu ihr?«
    »Natürlich.«
    »Dann lassen Sie mich bitte aus dem Spiel.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wird sich wohl nicht vermeiden lassen, Mr. Higgins. Es kann durchaus sein, dass Patricia Ihnen dankbar sein wird, dass Sie uns den Weg zu ihr gewiesen haben. Eine Begabung wie die ihre kann auch eine Last sein.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wenn man diese Menschen akzeptiert und sie vor allen Dingen ernst nimmt, kommen sie auch aus ihrem Schneckenhaus heraus. Aber das ist unser Problem.«
    Higgins konnte wieder lächeln

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