1579 - Der Kopf des Dämons
anderes als ein Humus, den der Erdboden bald aufgesaugt haben würde.
»Na?«, fragte Suko und grinste.
»Du warst super.«
»Danke, das habe ich nur hören wollen.«
***
Wenig später waren wir auf dem Rückweg. Patricia Wells hatten wir in die Mitte genommen. Zwar konnte sie auch allein laufen, aber sie fühlte sich wohler, wenn sie sich an uns festhalten konnte.
»Nie hätte ich gedacht, dass ich das überleben würde«, sagte sie leise.
»Ich hatte eine wahnsinnige Angst, das könnt ihr mir glauben. Meine Güte.«
»Es ist ja noch mal alles gut gegangen«, sagte Suko.
»Das schon. Und wie haben Sie das gemacht? Ich hatte irgendwann das Gefühl, als wäre ich für eine gewisse Zeit gar nicht mehr vorhanden. Oder spinne ich?«
»Bestimmt«, sagte ich und lächelte, was sie allerdings nicht sehen konnte. Man musste ja nicht jedes Geheimnis verraten…
***
Es war noch immer hell, als wir die kleine Ansiedlung erreichten. Die Männer hatten ihre Häuser inzwischen wieder verlassen, und Irvin Proud war ebenfalls aufgetaucht.
Natürlich stellte man uns Fragen. Vor allen Dingen wollten die Leute wissen, ob die Gefahr wirklich vorbei war.
Das konnten wir mit gutem Gewissen bestätigen. Es erleichterte sie natürlich, weckte aber zugleich eine gewisse Neugier.
Jetzt wollten sie wissen, wie es dazu gekommen war, doch da zeigten wir uns verschlossen. Es war besser, wenn sie nichts von Aibon erfuhren, und wir sprachen von einer Laune der Natur und dass so etwas immer wieder mal vorkam.
Damit gaben sie sich zufrieden.
Ich aber wandte mich an Irvin Proud. »Hören Sie, jetzt könnte ich wirklich einen Schluck vertragen.«
»Wacholder?«
»Na klar.«
»Dann kommt mit.«
Neben mir ging Patricia Wells. Sie sah erleichtert aus.
»Bin ich froh, dass alles vorbei ist«, sagte sie. »Und das beziehe ich auch auf meine ungewöhnliche Gabe. Ich denke nicht, dass ich jetzt noch etwas voraussehe, und das will ich auch nicht.«
»Es ist auch besser so, Pat.«
Wenig später saßen wir wieder am Tisch. Bis auf Suko tranken alle den Wacholder, und Irvin Proud sprach davon, dass es nicht die einzige Flasche war, die er besaß.
»Na denn«, sagte ich und schaute Rhonda an. »Wie ist das mit den freien Zimmern oben?«
Die Frau strahlte. »Natürlich können Sie hier übernachten, und wenn Sie Lust haben, so lange Sie wollen.«
»Danke, aber London ruft uns. Irgendwie sind wir für eine Insel nicht geschaffen…«
ENDE
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