Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ging sie mit festen Schritten dem Ziel entgegen, bereit, sich zu stellen, trotz ihrer Furcht.
    Der Wind, der sie in Schüben traf, erleichterte das Laufen nicht.
    Die Luft war voller Geräusche. Sie hörte das Schreien der Seevögel, die mit dem Wind zu spielen schienen, und ebenfalls das Rauschen der Wellen, wenn sie gegen das Ufer schlugen.
    Der Hügel war nicht mehr zu sehen. Nicht die kleinste Erhebung zeichnete sich mehr im Gelände ab. Pat wusste trotzdem, wohin sie zu gehen hatte.
    Dieser unheimliche geistige Kontakt war wie eine Schiene, auf der sie sich voranbewegte.
    Sie atmete scharf. Ihr Gesicht war starr. Ihr Blick war nur nach vorn gerichtet. Sie wollte endlich das Ziel erreichen und versuchen, die Dinge allein zu regeln. Aber konnte man eine derartige Gestalt überhaupt zur Rede stellen?
    Das wusste sie nicht. Sie hoffte es nur. Sie wollte endlich das loswerden, was in ihrem Kopf steckte. Die Gabe loswerden, Unglücke vorauszusehen.
    Sie flüsterte vor sich hin. Sie sprach sich selbst Mut zu. Sie hatte eine Hand zur Faust geballt und schlenkerte den rechten Arm vor und zurück.
    Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein verbissener Ausdruck, und der blieb auch bestehen, als sie stoppte.
    Vor ihr lag das, was einmal ein Buckel oder kleiner Hügel gewesen war.
    Davon war jetzt nichts mehr zu sehen. Der Boden war flach, aber zugleich ineinander gesunken. Es hatte sich so etwas wie ein kleiner Krater gebildet.
    Davor stand sie nun.
    Weiterhin wehte ihr der Wind ins Gesicht. Vom Kopf war nichts zu sehen und es drang auch kein grüner Lichtschimmer durch das Erdreich. Hier schien alles normal zu sein.
    Und doch war das Fremde da.
    Sie hörte es in ihrem Kopf.
    Die Stimme hatte sie hergeleitet. Denn sie wollte ebenfalls die Konfrontation.
    Und dabei blieb es auch. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Nicht mehr umdrehen, nicht mehr an die anderen Personen denken. Was hier geschehen würde, war einzig und allein eine Sache zwischen ihr und diesem furchtbaren Kopf.
    Es trat genau das ein, was sie erwartet hatte und vor dem sie sich trotzdem zu Tode erschrak.
    Der Erdboden bewegte sich!
    Und das lag nicht daran, dass die Erde im Krater etwa weiter eingesackt wäre. Der Druck kam von unter der Erde. Dort, wo der Kopf seinen Platz gehabt hatte, der sich nun nach oben drängte.
    Unter ihren Füßen verspürte Pat ein leichtes Zittern. Die Kraft aus der Erde breitete sich aus, und sie merkte, das sie ihre Standfestigkeit verlor.
    Pat trat zurück. Jetzt fühlte sie sich sicherer. Die Gefahr, in den Krater zu stürzen, bestand nicht mehr.
    Die Kraft nahm an Stärke zu. Sie wühlte die Erde auf und sie hatte zu kämpfen. Es war nicht leicht, sich freie Bahn zu verschaffen, weil immer wieder Sand und Geröll nachrutschte.
    Und doch klappte es.
    Patricia öffnete den Mund. Doch sie schrie nicht. Sie schwankte zwischen Staunen und Entsetzen.
    Jetzt hatte der Kopf es fast geschafft, doch nicht er tauchte auf, sondern zwei große Hände, die ebenfalls grünlich schimmerten. Es gab also nicht nur den Kopf, es gehörte noch ein Körper dazu.
    Und der wühlte sich aus dem Boden hervor. Die Hände ballten sich zu Fäusten. Es sah so aus, als hielten sie eine unsichtbare Stange umfasst, an der sich die Gestalt immer weiter aus der Erde zog.
    Dann stieg der Kopf an die Oberfläche.
    Damit hatte Pat gerechnet. Das Gesicht machte ihr keine Angst mehr.
    Sie spürte überhaupt nichts. Sie konnte nur starren und zuschauen, wie die Gestalt weiterhin mit den Erdmassen kämpfte und diese schließlich abschütteln konnte.
    Freie Bahn!
    Breite Schultern, dicke Arme, ein mächtiger Körper, der zu dem Schädel passte. Er richtete sich auf, und sie erschrak, als sie seine Größe erkannte.
    Kein Mensch war so groß. Man konnte zwar nicht von einem Riesen sprechen, aber die Gestalt war in ihren Ausmaßen schon abnorm. Das konnte einfach kein Mensch sein.
    Und doch hatte die Gestalt zwei Arme, zwei Beine. Jetzt senkte sie den Kopf, um mit den schwarzen Pupillen innerhalb der weißen Augäpfel nach unten zu starren.
    Patricia Wells fühlte sich zu Eis erstarrt. Hätte sie jetzt jemand angesprochen, sie wäre nicht in der Lage gewesen, eine Antwort zu geben. Sie dachte nicht mal daran, einen Fehler gemacht zu haben, denn es war ihr nicht möglich, normal zu denken. Sie fühlte sich hilflos wie ein kleines Kind.
    Gleichzeitig war ihr klar, dass sie noch nicht alles hinter sich hatte. Es würde weitergehen. Die furchtbare Gestalt musste einfach etwas

Weitere Kostenlose Bücher