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158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie haben keine Raumanzüge, um auszusteigen und das tun zu können. Und ein raketenähnlicher Abschuß eines Projektils, wie ursprünglich geplant, ist wegen der unkontrollierten Taumelbewegungen auch nicht mehr möglich."
    „Das", verkündete Zakum höhnisch, „ist euer Problem, nicht meines. Ich befehle, daß der Komet gesprengt wird. Die einmalige Chance darf nicht ungenutzt verstreichen. Einer muß aussteigen und das Plutonium ins Ziel lenken."
    „Du hast von Raumfahrt keine Ahnung, wirklich", wandte Stjepans Sohn Stana ein.
    „Aber ihr, wie? Wölfe!"
    „Raumfahrt ist eine russische Erfindung", sagte Stana trocken und trat vor seinen Vater. „Zakum, du kannst nicht im Ernst verlangen, daß unsere Brüder im Raumschiff sich opfern. Und du weißt scheinbar nicht, daß es unmöglich ist, über diese Distanz den Kometen ohne genaueste Computerberechnungen zu treffen."
    „Computerberechnungen! Wozu habt ihr Magie? Und diese Magie sollte auch denjenigen, der es auf sich nimmt, so lange vor dem Weltraum schützen, bis er das Plutonium auf die tödliche Reise gebracht hat."
    „Nein", sagte Stjepan.
    „Ich gebe euch ein paar Tage Zeit", sagte Zakum. „Wenn ihr nicht gehorcht, werdet ihr alle die Folgen tragen."
    „Er droht uns, Väterchen", sagte Stana. „Hast du das gehört? Ein einziger Dämon droht einigen hundert. Zakum, ist deine Macht wirklich so groß?"
    „Probier's aus", sagte Zakum und lachte meckernd. Dann verblaßte sein Abbild in der Kugel und schließlich die Kugel selbst. Ruhe trat ein.
    „Ich werde", sagte Stjepan dumpf, „Zakums Befehl nicht an unsere Wolfsbrüder ergehen lassen. Ich kann es nicht. Am liebsten möchte ich das Plutonium in Zakums geheimem Versteck zur Explosion bringen und ihn darin vergehen lassen. Wenn ich nur wüßte, wo es ist."
    „Wir werden es nicht finden", sagte Stana dumpf, aber gleichzeitig erleichtert, daß der Todesbefehl nicht gegeben werden sollte. Der Zusammenhalt unter den Werwölfen der weitverzweigten Lonkin- Sippe war für die Schwarze Familie einmalig und ungewöhnlich.

    Die Lage in der KOSMOVEGA hatte sich einigermaßen stabilisiert. Die Lonkins waren damit beschäftigt, Flickarbeiten durchzuführen. Dennoch erkannten sie schon bald, daß sie so oder so verloren waren. Zu viel war beschädigt worden, und um ein Teil zu reparieren, mußten sie Material beim nächsten ausbauen. Zu viele wichtige Instrumente fielen aus, und die Lenkung und der Computer waren ohnehin nicht mehr wieder herzurichten.
    „Wie lange noch?" fragte Ilonka leise.
    Wassil zuckte mit den Schultern. „Warten wir es einfach ab. Vielleicht finden die anderen unten auf der Erde doch noch eine Möglichkeit für uns."
    „Einer von uns ist schon tot", blieb die Werwölfin beharrlich. „Was wird geschehen, wenn wir abermals in eine magielose Zone geraten? Was ist, wenn einer von uns in seinem Wahn das Plutonium zusammenbringt und zündet?"
    „Es wird nicht geschehen", sagte Wassil. „Dreh nur nicht durch."
    Er selbst hatte den von Pjotr gerissenen Dämonenbruder durch die kleine Luftschleuse in den Weltraum gestoßen. Und er selbst hatte auch das Plutonium verriegelt und gesichert. Er hatte es magisch gesperrt, und auch seine Sippenangehörigen würden erhebliche Probleme haben, die Sperren zu lösen.
    Wassil hatte dabei nur übersehen, daß ein magieloser Zustand auch seine Sperren beseitigen würde. Aber daran dachte in diesem Augenblick keiner von ihnen.
    Plötzlich stutzte Wassil.
    „Ich empfange etwas", sagte er. Er konzentrierte sich auf die fremden Gedanken. Als Telepath bedurfte er keiner besonderen Hilfsmittel wie Kugeln oder sonstiger Tricks, um sich mit anderen Telepathen gedanklich verständigen zu können. So war es immerhin Stana und ihm auch gelungen, Baikonur auszuspionieren, bevor der große Überfall begann.
    Jemand rief.
    Das mußte Stana sein. Zu ihm hatte Wassil immer den besten Kontakt gehabt. Ihre Kräfte waren gleichstark.
    Väterchen trug mir auf, dich zu grüßen,
empfing Wassil die Worte seines Bruders. Es waren eigentlich keine gesprochenen Worte, sondern mehr Bilder und Begriffe, die auf eine komplexe Weise übermittelt wurden, für die es keine Beschreibung gab. Und sie waren deutlicher, exakter und unmißverständlicher auch in den letzten Feinheiten, als es das gesprochene Wort jemals sein konnte. Wassil formulierte aber Stanas Worte jetzt doch laut aus, damit Ilonka, die bei ihm in der Kabine war, mitbekam, was sich während der Unterhaltung

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