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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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preßte seine Lippen auf ihren Mund.
    Es funkelte gefährlich in ihren Augen, als er sie losließ, und sie fauchte: »Wenn du das noch einmal tust, bringe ich dich um!«
    ***
    Im Jenseits stand Lloyd Hemmings allein vor dem Gehenkten. Jachedran hatte sich in seine Blockhütte begeben, und Hemmings war gezwungen, den Toten anzustarren. Jachedran war ein herzloser, grausamer Teufel. Hemmings haßte ihn, und Mordgedanken gingen ihm durch den Kopf. Es hatte ihn zutiefst erschüttert, als er erfuhr, daß sein böses Ich Hank Hathaway erdrosselt hatte, und er dachte zum erstenmal an eine Gefangenenrevolte. Einer allein hatte keine Chance, aber wie sah es aus, wenn sie sich alle zusammen gegen ihre Peiniger auflehnten?
    Ich muß mit Ben Rudnik reden! dachte Hemmings und schaute zum Wachtturm hinauf.
    Sie beobachteten ihn. Wenn er sich von der Stelle gerührt hätte, hätten sie mit ihren Armbrüsten auf ihn geschossen.
    Jachedran hatte nicht gesagt, wie lange er hier stehenbleiben mußte. Einen Tag? Zwei? Drei? Eine Woche? Vermutlich würde er diesen Platz erst verlassen dürfen, wenn sie Sterling Dru abnahmen, aber den würden sie wohl noch eine Weile am Galgen hängen lassen, um die anderen abzuschrecken.
    Nie hatte sich Hemmings früher vorstellen können, Leben zu vernichten.
    Dennoch hatte er es getan. Sein böses Ich hatte zugeschlagen, und hier, im Vorhof der Hölle, konnte sich Hemmings sehr gut ausmalen, Jachedran und seine verdammten Folterknechte umzubringen. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken, und er kam zu der Erkenntnis, daß der Weg in die Freiheit nicht über den Stacheldrahtzaun, sondern über Jachedrans Leiche führte.
    Würde er sein Leben noch eine Weile behalten dürfen? Was hatte Jachedran mit ihm vor?
    Unglücklich dachte Lloyd Hemmings daran, wie alles angefangen hatte. Mit einem Besuch im ›Hell Gate‹…
    ***
    Die alte Produktionshalle stand in Flammen. Weithin war der Feuerschein zu sehen. Mehrere Löschtrupps kämpften verzweifelt gegen den Brand, aber da sich in der Halle in großen Behältern leicht entflammbare Flüssigkeiten befanden, war dem Feuer nicht beizukommen. Immer wieder kam es zu brüllenden Explosionen, die das Fensterglas aus dem Rahmen sprengten, und beißende Dämpfe wurden frei, die den Feuerwehrleuten die Arbeit erschwerten. Mit Gasmasken und Schutzanzügen kämpften sie auf verlorenem Posten.
    Man hatte Lloyd Hemmings zu Hause angerufen und ihm mitgeteilt, zu welcher Katastrophe es gekommen war.
    »Ich wollte auch Mr. Hathaway benachrichtigen«, hatte der Anrufer, einer der Angestellten, gesagt. »Aber er ist nicht zu Hause, und niemand weiß, wo er steckt. Haben Sie eine Ahnung, wo er zu erreichen ist?«
    »Ich bin nicht Hanks Kindermädchen«, hatte Hemmings unwirsch geantwortet.
    »Natürlich nicht, Sir. Ich dachte nur…«
    Lloyd Hemmings hatte aufgelegt, und nun traf er vor der Firma ein. Der Mann, der ihn verständigt hatte, eilte auf ihn zu. »Es ist schrecklich, Mr. Hemmings. Die Feuerwehrmänner können so gut wie nichts tun. Sie schaffen es gerade noch, ein Übergreifen der Flammen auf die anderen Gebäude zu verhindern, aber löschen können sie den Brand nicht.«
    Genauso hatte sich Hemmings das vorgestellt, als er das Feuer legte. Eine brennende Zigarette, hauchdünnes Seidenpapier - und das Ganze in der Nähe eines Behälters mit brüchigem Korkstöpsel. Niemand konnte auf die Idee kommen, der Brand wäre gelegt worden. Die cleversten Versicherungsexperten würden zu dem Schluß kommen müssen, daß dieses Feuer nicht zu verhindern gewesen war.
    »Wir wissen immer noch nicht, wo sich Mr. Hathaway befindet, Sir«, sagte der Angestellte.
    Ich weiß es, dachte Lloyd Hemmings. Dort drinnen ist er, im Zentrum des Feuers. Man wird seine verkohlte Leiche finden. In allen großen Londoner Tageszeitungen wird die Firma bekanntgeben, daß Hank Hathaway nicht mehr lebt.
    Und ich brauche auf keinen Partner mehr Rücksicht zu nehmen, der sich als Moralapostel auf spielt. Die Versicherung wird blechen.
    ***
    Ben Rudnik stand am Fenster und blickte zum Galgen hinüber. Sein Magen krampfte sich zusammen. Jachedrans Grausamkeit schrie zum Himmel. Gern würde ich dir helfen, mein Freund, dachte Rudnik, während er Hemmings’ einsame Gestalt musterte. Aber sie lassen mich nicht zu dir. Warum konntest du bloß den Mund nicht halten?
    Zwei Männer erschienen.
    Rudnik beobachtete, wie sie sich zu Lloyd Hemmings begaben.
    »Jachedran will dich sehen!« sagten sie zu Hemmings.
    Er

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