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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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droschen alles auseinander, was ihm an Leibern im Weg stand. Danach befaßten sie sich mit den überrumpelten Schwergewichten von Epsal. Mit vereinten Kräften überstanden sie die ersten Sekunden der Prügelei. Einem gelang es sogar, Kinnor für einen Moment in Verlegenheit zu bringen.
    Als der Ertruser mit ihnen fertig war, konnten sie ihm vorübergehend keine Antwort mehr geben.
    Die anderen Raufbolde glaubten anscheinend, daß Kinnor bereits leicht geschwächt sei, und versuchten ihn anzugreifen.
    Kinnor verschaffte sich mit einem Rundumschlag Platz und nahm Boxerstellung ein. Breitbeinig stehend, machte er mit beiden Fäusten rudernd klar, was jedem passieren würde, der einen Schritt zuviel auf ihn zu machte. „Jeder kommt an die Reihe", versprach er. „Aber wir waren bei euren drei Chefs stehengeblieben. Wo steckten sie noch einmal?"
    Wieder schwieg alles um ihn herum.
    Eben war es nur ein Gefühl gewesen. Jetzt wußte Kinnor, daß hier etwas nicht stimmte. „Ich habe euch etwas gefragt! Und ich tue es nicht noch einmal, das verspreche ich. Also?"
    Als er wieder keine Antwort erhielt, platzte dem Ertruser endgültig der Kragen.
    Seine Rechte schoß vor. Als sie zurückkam, baumelte ein junger, abenteuerlich aussehender Plophoser an Kinnors Fingern. Der Kerl hatte mit seinen langen, strähnigen Haaren und der Schminke im Gesicht Ähnlichkeit mit den Löwenmenschen aus den Magellanschen Wolken. Die Kleidung war im gewaschenen Zustand schreiend bunt. Jetzt war sie so grau wie sie stank. Kinnors Problem waren im Augenblick jedoch weder die Vorstellungen gewisser Kreise der Besatzung vom Aussehen eines Freibeuters, noch die Beachtung der Hygienevorschriften. „Du wirst es mir flüstern, du Pestbeule!" fuhr er den Plophoser an, dessen Füße einen halben Meter über dem Boden zappelten. „Und euch anderen rate ich im Guten, mir nicht auf die Zehen zu treten."
    Einige witterten wohl schon wieder Morgenluft und versuchten, sich an Kinnor heranzuschleichen. Der Ertruser sah plötzlich Schlagwerkzeuge in ihren Händen. „Also, mein Vögelchen", versuchte er es noch einmal mit dem Plophoser, „nun singe."
    Aber der Mann dachte nicht daran. Er hatte zwar Angst vor Kinnor, das verrieten seine Blicke und sein Zittern, aber noch mehr Angst vor seinen Kameraden. Deren gute Ratschläge bestanden in den verschiedensten Nettigkeiten, die sie ihm für den Fall androhten, daß er redete.
    Nur seine Augen, die hatte er nicht ganz unter Kontrolle. Ein schneller Blick nach rechts, wo ein Gang zu einem Lift abzweigte, genügte dem Mann von Ertrus.
    Er warf den Plophoser in die Arme seiner Kameraden und schaufelte sich den Weg frei, den ihm einige Männer schnell zu verstellen versuchten. „Ich habe nichts gesagt!" jammerte der Löwenmähnige. „Ihr wißt es alle! Ihr ... Nein, laßt mich!
    Ihr habt doch gehört, daß ich nicht gesungen habe ...!"
    Daß die Männer der Enterkommandos jetzt erst einmal ihre internen Probleme lösten, verschaffte dem Ertruser die Luft, die er brauchte.
    Als sie mit der Verfolgung begannen, war er bereits bei dem Lift, der nur zu einem Ziel führte: zu den Hangars und Ankerplätzen der Raumfahrzeuge der Enterkommandos.
    Einmal im Antigravfeld, schloß und verriegelte er den Einstieg syntronisch. Er hörte, wie Fauste gegen das dünne Material schlugen und Stimmen vor Wut heulten. „Also gut, du hast gewonnen!" verstand er mitten in dem Gebrüll. „Wir sollten eventuelle Frager nur ablenken.
    Was unsere Chefs ungestört miteinander zu bereden haben, wissen wir nicht!"
    Kinnor grinste nur. Auf eine Antwort, wie sie jetzt vielleicht auf der anderen Seite der Barriere erwartet wurde, verzichtete er genüßlich. Sollten sie in ihrem eigenen Saft braten. Jetzt, wo ihre Bemühungen umsonst gewesen waren, bekamen sie auf einmal Angst.
    Marfin Kinnor wurde langsam nach unten getragen. Die Hauri hatten ihren Leuten also erzählt, daß sie für eine Weile ungestört sein wollten, und sich dann zu den Booten zurückgezogen.
    Was planten sie?
    Irgendeine Teufelei war im Gang, darauf hätte Kinnor seine Essensration für eine ganze Woche verwettet.
    Er dachte daran, daß er vielleicht in den Weltraum mußte, wenn die Hauri sich bei den Landungsbooten in der Äquatorialaussparung herumtrieben. Umkehren mußte er deshalb nicht. In den Hangars, durch die er auf jeden Fall mußte, hingen die Anzüge der Männer der Enterkommandos. Ein Ertruser war dabei. Bei der Prügelei hatte Kinnor ihn nicht gesehen, aber er

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