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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erinnerte sich. Talrob Salter lag derzeit mit einer Verletzung auf der Krankenstation, die er sich bei einer Einsatzübung zugezogen hatte.
    Er hatte bestimmt nichts dagegen, daß Kinnor sich seine Montur ausborgte.
    Im Haupthangar brannte die Normalbeleuchtung. Es war still. Die Beiboote waren offenbar unangetastet, keines fehlte. „Duuson!" rief der Ertruser. „Gorniun! Ferenan! Wo steckt ihr Halunken? Ich weiß, daß ihr hier irgendwo seid!"
    Er erwartete nicht wirklich eine Antwort, und bekam auch keine. „Na gut", brummte er in den Bart. „Dann anders."
    Er ging zu einer der Wandnischen mit den Raumanzügen. Die drei Monturen der Hauri fehlten.
    Also waren sie draußen ... und womöglich gar nicht mehr beim Schiff! durchfuhr es Kinnor.
    Er erschrak selbst bei dem Gedanken, der ihm so jäh in den Kopf schoß. Die nächste Assoziation war die mit Roi Danton und seinem Flug zum Weltraumfort.
    Konnte es denn sein, daß ein Zusammenhang bestand?
    Die Hauri hatten ohne Befehl und ohne die Zentrale zu informieren, absolut nichts außerhalb des Schiffes verloren. Schon gar nicht unter den Umständen, die Kinnor vorhin kennengelernt hatte.
    Er wußte nicht, was hier gespielt wurde. Mit einem Mal hatte er jedoch das Gefühl, daß er keine Zeit mehr verlieren durfte.
    Kurz dachte er daran, die Zentrale zu informieren. Aber das würde ihn jetzt nur aufhalten.
    Der Raumanzug war wichtiger - und eine Waffe.
    Er hörte das Geräusch hinter sich zu spät.
    Der Schlag traf ihn mit voller Härte, als er noch versuchte, sich herumzuwerfen. Kinnor klappte unter dem Hieb mit einem harten Gegenstand ins Genick zusammen, während er eine 180-Grad-Drehung vollführte. Schwindel und Schmerz lähmten seine Sinne und Reaktionen. Er sah nur noch einen verschwommenen Schatten, der ausholte.
    Dann traf es ihn zum zweitenmal, jetzt direkt gegen die Stirn.
    Marfin Kinnor brach bewußtlos zusammen
     
    7.
     
    Gorniun warf das schwere eiserne Werkzeugstück fort und lief zu den anderen beiden zurück.
    Mehr als einen Blick hatte er für den verhaßten Ertruser nicht übrig. Ob er tot war oder noch lebte, interessierte ihn nicht.
    Wichtig war nur, daß er außer Gefecht war und den Hauri nicht weiter in die Quere kam. „Los!" rief er Duuson und Ferenan zu, die vor der Luftschleuse warteten, hinter der es zu den Landungsbooten im Äquatorialeinschnitt des Schiffes ging. „Sollte er irgendwann wieder zu sich kommen, sind wir längst von hier fort. Ich glaube nicht, daß wir je zurückkehren werden."
    „Nein", sagte Duuson. „Bestimmt nicht."
    „Wir wissen, wo wir willkommen sind", kam es von Ferenan.
    Die drei betraten die Schleuse und schlossen die Helme ihrer Anzüge. Kaum mehr als eine Minute später verließen sie sie auf der gegenüberliegenden Seite und eilten zu dem bereits vorbereiteten Raumgleiter, der zwischen den Ein-Mann-Landungsbooten verankert war. Dreißig Meter weiter klaffte eine Lücke. Dort war der Platz des Bootes, mit dem Roi Danton zum Weltraumfort aufgebrochen war.
    Sie stiegen ein und legten ab. Mit minimalem Schub glitten sie aus der Aussparung in den freien Raum. Von da an waren erst einmal sämtliche Energie verbrauchenden Systeme ausgeschaltet, die für eine Ortung sorgen konnten. Der Startschub mußte ausreichen, um das Boot so weit von der MONTEGO BAY fortzutragen, daß keine Gefahr mehr bestand.
    Daß sie von dem Freibeuterschiff fort waren, hieß noch lange nicht, daß sie sich sicher fühlen durften. Eine Entdeckung ihrer Flucht und ihres Zieles würde ihnen Paylaczer sehr verübeln. Noch durfte niemand erfahren, was sich über den Freibeutern zusammenbraute.
    Die drei Hauri kannten keine Skrupel. Die Sechserbande, der sie angehört hatten, war selbst auf Lepso gemieden und gefürchtet worden. Niemand wollte freiwillig etwas mit ihnen zu tun haben.
    Deshalb war es für Duuson, Ferenan und Gorniun auch keine neue Erfahrung gewesen, auf der MONTEGO BAY auf Ablehnung zu stoßen, sobald sie ihre Quartiere verließen. Ihre Leute in den Enterkommandos liebten sie ebenfalls nicht. Nur ihre Furcht vor Strafe oder einem „Unglück", das sich schnell inszenieren ließ, brachte sie zum Schweigen und zum Gehorchen. Wer sich aufgelehnt hatte, bekam die Quittung. Der Ertruser Talrob Salter, der es auf eine Machtprobe hatte ankommen lassen, war für die anderen ein abschreckendes Beispiel gewesen.
    Das war alles vorbei.
    Gorniun holte ein halb handtellergroßes Schächtelchen aus einer Tasche und öffnete es. Einen

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