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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau ausstieg und sich in die Büsche schlug. Danach überlegte er es sich anders und verließ den Wagen ebenfalls.
    Er atmete die kühle Luft ein. Eine natürliche Stille hielt ihn umfangen. Er vernahm das Summen der Insekten und das Zwitschern der Vögel, und es tat ihm gut, dies alles zu hören. Das beruhigte seine Nerven.
    Ich werde nicht aufgeben!, dachte er. Dieser schlimme Fall muss aufgeklärt werden. Ich bin auch davon überzeugt, dass Dolny mehr weiß. Der hat es nur nicht zugegeben. Man sollte ihm die Polizei auf den Hals hetzen. Die deutsche und die polnische.
    Roman wunderte sich sowieso darüber, wie wenig Aufruhr es nach den Taten gegeben hatte. Es hatte die Morde gegeben, aber das war auch alles gewesen. Natürlich war die Polizei tätig gewesen, aber man hatte ein großes Stillschweigen bewahrt. Niemand sollte etwas über das grauenvolle Wesen erfahren, das die Morde begangen hatte.
    Das musste seine Gründe haben, und Roman dachte, dass es durchaus möglich war, dass man im Geheimen ermittelte, sodass die normale Welt nichts davon mitbekam. Zudem war sein Vater als einziger Zeuge praktisch von der Außenwelt abgeschirmt.
    Da lief was. Davon war er überzeugt.
    Die Stille wurde unterbrochen, als seine Frau zurückkehrte. Er hörte hinter sich das Rascheln im Unterholz, und als er sich umdrehte, schaute er in Katjas lächelndes Gesicht.
    »Jetzt geht es mir besser«, sagte sie.
    »Dann können wir ja wieder einsteigen.«
    Das wollte Katja auch tun. Sie war bereits einen Schritt auf die Beifahrertür zugegangen, als sie stoppte und eine Hand auf das Autodach legte. Dabei umwölkte sich ihr Blick, auch die Stirn zog sie kraus, sodass ihr Mann aufmerksam wurde.
    »He, was ist los mit dir?«
    »Irgendwas stimmt hier nicht.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung…«
    »Wieso sagst du dann so etwas?«
    Sie räusperte sich, bevor sie sich umschaute. Ihr Gesicht behielt den angespannten Ausdruck, und nach einer Weile sagte sie: »Jetzt weiß ich es, Roman. Da hat sich in unserer Umgebung etwas verändert. Es ist stiller geworden. Hörst du das nicht?«
    »Nein.«
    Katja deutete zum Himmel, der grauer geworden war. »Hörst du noch die Vögel?«
    Roman wollte lachen. Als er seine Frau jedoch ansah, blieb er ernst. Dafür dachte er nach. Er lauschte auch äußerst konzentriert.
    »Und?«
    Roman nickte. »Du hast recht, glaube ich. Es ist stiller geworden. Als hätten sich die Vögel zurückgezogen.«
    »Nicht hätten, Roman. Sie haben sich zurückgezogen. So als hätten sie Angst.«
    »Wovor denn?«
    Katja hob die Schultern, obwohl sie aussah, als wüsste sie eine Erklärung. Die teilte sie ihm auch mit, als Roman auffordernd nickte.
    »Angst vor der Bestie!«
    Roman schluckte. Er wollte eine schnelle Antwort geben, was er nicht schaffte. Stattdessen drehte er sich auf der Stelle um und suchte so die Umgebung ab, in der sich nichts verändert hatte. Sie war nach wie vor geblieben, wie sie es immer war, bis eben auf die ungewöhnliche Stille. Auch Roman empfand sie nun als unangenehm.
    »Glaubst du, dass sie unterwegs ist?«, fragte er leise.
    »Ja, das denke ich.«
    »Am Tage?« Er suchte nach Argumenten, um sich selbst zu beruhigen.
    »Auch das, Roman. Der Wald ist dicht genug. Da kann sie sich verstecken. Diese Bestie kennt sich hier aus, im Gegensatz zu uns. Ich schlage vor, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden. Mir ist es unheimlich.«
    »Okay, steig ein. Aber fliegen können wir nicht. Die Straße ist nicht ideal.«
    »Das weiß ich selbst.«
    Beide stiegen ein. Sie schlugen die Türen zu. Keiner sprach mehr. Es war nur ihr scharfes Atmen zu hören.
    Roman Donkow startete. Der Passat schoss voran. Die Reifen kratzten über den hellgrauen Belag, auf dem zahlreiche kleine Steine lagen.
    Das Gefühl der Erleichterung war von ihnen abgefallen. Beide saßen angespannt in ihren Sitzen, und ihre Blicke waren starr nach vorn gerichtet.
    Sie wussten, welche Strecke vor ihnen lag. Da gab es keine Ansiedlung, ja nicht mal ein Haus in der Nähe. Nur eben den Wald und ab und zu die weitläufigen Brachflächen und Wiesen, deren Gras vom sanften Wind gekämmt wurde.
    Roman fuhr so schnell wie möglich. Er wollte unbedingt weg aus dieser Gegend, die zwar ein Naturparadies war, ihm aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr geheuer vorkam.
    Die Dämmerung war noch nicht hereingebrochen, und trotzdem fühlte er sich in eine andere Welt versetzt. Sie fuhren durch einen grünen Tunnel, wobei Roman immer öfter einen

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