Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zugeben. Aber er dachte einen Schritt weiter. »Kann es sein, dass Dolny etwas über das Monster weiß? Dass er nur nichts zugibt?«
    »Dem traue ich alles zu. Es wäre allerdings eine Schweinerei, wenn er nicht sagen würde, was er weiß.«
    »Er kommt«, sagte Roman plötzlich.
    »Zu uns?«
    »Ja.«
    »Dann bin ich mal gespannt.«
    »Ja, ich auch…«
    Lange mussten die beiden nicht warten. Schon bald hörten sie die Geräusche des sich im Schloss drehenden Schlüssels.
    Einen Moment später zog Dolny die Tür auf…
    ***
    Er war der Star. Er war der Sieger. Sein widerliches Grinsen breitete sich über das gesamte Gesicht aus. In seinen Augen war keine Freundlichkeit zu erkennen, als er nickte und mit rauer Stimme sagte: »Ihr könnt rauskommen.«
    Nichts, was das Ehepaar lieber getan hätte!
    Roman machte den Anfang. Danach schob sich seine Frau ins Freie. Beide waren froh, wieder die normale Luft einatmen und den anderen Geruch hinter sich lassen zu können.
    »Und jetzt?«, fragte Roman. »Wie soll es weitergehen?«
    Dolny schaute sie an. »Ihr könnt verschwinden. Aber fahrt in Richtung Westen und verlasst unser Land. Ab über den Fluss. Ihr habt hier nichts mehr zu suchen.«
    »Okay, wir fahren.« Roman nickte. »Aber ich sage Ihnen gleich, Meister, dieser Käse ist noch nicht gegessen. Da kommt was nach, und zwar mehr, als Sie sich vorstellen können. Das schwöre ich Ihnen. Sechs tote Menschen. Das kann niemand unter den Teppich kehren. Wer immer der Killer war, man wird ihn fangen.«
    Dolny grinste raubtierartig. »Bist du davon überzeugt?«
    »Ja, das bin ich. Und das bleibe ich auch. Eine solche Tat darf nicht ungesühnt bleiben.«
    »Wie ihr meint.« Dolny sagte nichts mehr. Nur seine Blicke sprachen Bände, und Katja spürte den kalten Schauer, der sich auf ihrem Körper ausbreitete.
    Es war komisch. Sie hatten diesen primitiven Bau verlassen können, doch das Gefühl, in Sicherheit zu sein, wollte sich nicht einstellen. Sie stieß ihren Mann an, der das Zeichen verstand und auf den Passat zuging.
    Roman blickte sich nicht um. Auch seine Frau schaute geradeaus. Ihr Gesicht verlor erst den gespannten Ausdruck, als sie den Wagen erreicht hatten.
    »Jetzt bin ich froh.«
    Roman nickte. »Ich auch.«
    Sie stiegen ein, um sich auf den Rückweg zu machen.
    Beide sprachen nicht mehr. Katja wischte über ihr Gesicht, auf dem der Schweiß Spuren hinterlassen hatte. Sie ließ ihre Blicke auch kreisen und sah, dass sie nicht mehr allein auf dem Platz waren.
    Es hatten sich einige Dorfbewohner versammelt, die ihnen zuschauten.
    Zu weit weg waren sie nicht, und so konnten sie in die Gesichter der Leute schauen. Sie alle machten keinen fröhlichen oder normalen Eindruck. Sie sahen aus, als würden sie unter einer inneren Anspannung stehen und darauf warten, dass die Fremden das Dorf wieder verließen.
    »Fahr schon!«, flüsterte Katja. »Endlich diesen Dolny nicht mehr sehen müssen.«
    »Sei dir da nicht zu sicher.«
    »Wieso?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen«, erklärte Roman. »Ich habe einfach das Gefühl, dass es nicht unsere letzte Begegnung gewesen ist.«
    »Du meinst, dass wir noch mal zurückkommen?«
    Roman fuhr einen leichten Bogen, um die Straße zu erreichen. »So meine ich das nicht.«
    »Was meinst du dann?«
    »Frag mich nicht. Ich weiß nur, dass ich ein blödes Gefühl habe.«
    Jetzt war Katja optimistisch. »Ach, das geht vorbei.«
    »Ich hoffe es.«
    Es gab nichts, was sie aufgehalten hätte. Sie rollten der einsamen Natur entgegen und damit wieder hinein in den Wald, der erst später vom Brachland unterbrochen wurde.
    Sie hatten ein unangenehmes Erlebnis hinter sich, aber sie konnten nicht behaupten, dass es ihnen jetzt viel besser ging. Es war ihnen, als stünden sie noch immer unter Druck.
    »Warum sagst du nichts?«, fragte Roman.
    »Ich weiß nicht.«
    »Es geht dir nicht gut, wie?«
    Katja lachte. »Woher weißt du das?«
    »Das sehe ich dir an.«
    Sie nickte. »Das stimmt auch, Roman. Ich fühle mich auch nicht wohl, obwohl ich aus dem Dorf raus bin. Ich habe nur das Gefühl, dass für uns noch längst nicht alles vorbei ist. Ich werde froh sein, wenn wir den Fluss überquert haben.«
    »Das geht mir genauso.«
    »Aber vorher sieh mal zu, dass du irgendwo anhältst. Ich muss mal kurz aussteigen.«
    »Ach ja, du musst ja mal.«
    »Genau.«
    Egal, wo sie anhielten. Es war weit und breit kein Mensch zu sehen.
    Roman stoppte den Passat am Wegrand und blieb im Fahrzeug sitzen, als seine

Weitere Kostenlose Bücher