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1587 - Midnight-Lady

1587 - Midnight-Lady

Titel: 1587 - Midnight-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»nur möchte ich mit keinem teilen. Das ist der eine Grund, und es gibt noch einen zweiten.«
    »He, da bin ich aber gespannt.«
    »Darfst du auch. Ich will nicht, dass wir zu auffällig werden. Es ist besser, wenn man im Geheimen arbeitet. Ach ja, und bedanken möchte ich mich auch. Bei Eve und Bianca hast du noch genügend Blut zurückgelassen, damit auch ich noch satt werden konnte.«
    »Ach, hör auf. Das war noch gar nichts.«
    Die Cavallo verstand.
    »Das hört sich an, als würdest du dich mit größeren Aufgaben beschäftigen.«
    »Genau das tue ich.«
    »Darf ich fragen, welche das sind?«
    Wieder erklang die Antwort aus dem Dunkel. Es war auch keine Bewegung zu sehen. Selbst die Fledermäuse waren verschwunden.
    »Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die Aufgaben liegen vor dir. Sie sind nur durch eine Mauer von dir getrennt.«
    »Die Schülerinnen also?«
    »Ja, und nicht nur die. Auch die Lehrpersonen. Es ist weiterhin gut, wenn man eine Verbündete unter den Menschen hat. Siehst du meine fliegenden Freunde? Nein, du siehst sie nicht mehr. Du kannst sie nicht mehr sehen, weil sie nicht mehr hier sind. Sie sind dabei, die Schule zu übernehmen. Jemand hat ihnen einen Zugang verschafft, und jetzt bereiten sie für mich alles vor. Sie werden die Schülerinnen überfallen, sie werden sie beißen, sie werden Blut schlecken, und sie werden Panik verbreiten. Erst dann werde ich in Erscheinung treten und mich mehr als satt trinken können.«
    »Du kannst es versuchen…«
    »Ach, willst du mich stoppen?«
    »Das muss ich sogar.«
    Ein wütender Laut war zu hören. »Verflucht, hast du vergessen, zu wem du gehörst?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe mich nur entschlossen, einen anderen Weg zu gehen, und den werde ich einhalten. Daran kannst auch du nichts ändern.«
    »Das werden wir sehen!«, lautete die Antwort.
    Die einzelnen Worte erreichten die Ohren der blonden Vampirin nicht mehr in der normalen Lautstärke. So musste Justine davon ausgehen, dass sich die MidnightLady zurückgezogen hatte.
    Zu hören war jedenfalls nichts mehr von ihr. Die eingetretene Ruhe empfand Justine Cavallo als trügerisch…
    ***
    Es war ein Bild, das mich zurückweichen ließ. Ich erinnerte mich an meine erst kurz zurückliegende erste Begegnung mit den Fledermäusen.
    Da war ich in einer besseren Position gewesen.
    Das traf nun nicht mehr zu.
    Der Rover hatte mir vor den Angriffen Schutz geboten. Die wenigen Tiere, die ins Auto eingedrungen waren, hatte ich zerquetschen können.
    Hier erfolgte ein Frontalangriff, und gegen ihn musste ich mich hier im Büro wehren, denn ich wollte auf keinen Fall die Tür öffnen, um den Eindringlingen einen Weg in die anderen Räume der Schule zu ebnen.
    Wenn sie sich innerhalb der Schule verteilten, konnte das ein böses Ende nehmen mit den ahnungslosen Schülerinnen, die in ihren Betten lagen und schliefen.
    Ich hielt mich ja nicht allein im Büro auf. Die Frau, die den Fledermäusen überhaupt erst das Eindringen in das Gebäude ermöglicht hatte, war ebenfalls noch da. Sie stand der Masse der kleinen Flattertiere sogar noch näher als ich, und mit ihren halb angehobenen Armen sah sie aus, als wollte sie die Besucher herzlich empfangen, was jedoch ein Irrtum war.
    Die Tiere stürzten sich auf sie.
    Ich sah es nur einen Augenblick lang, denn anschließend hatte ich genug mit mir selbst zu tun, denn auch ich wurde nicht verschont.
    Sensible Gemüter hätten sich an dem heftigen Geflatter sicherlich gestört, auch mir gefiel es nicht, aber ich nahm es hin, und ich musste mich blitzschnell entscheiden, wie ich mich verteidigen sollte.
    Der Angriff war sehr schnell erfolgt. Und ebenso rasch waren mir Gedanken und Überlegungen durch den Kopf gehuscht. Ich konnte nicht meine Beretta ziehen und in den Pulk hineinschießen. Ich hätte einige von ihnen erwischt, aber letztendlich wäre es eine Verschwendung von Munition gewesen.
    Zum Glück hatte sich der Pulk geteilt. Die eine Hälfte kümmerte sich um Elenor Nelson, die andere hatte mich im Visier. Die Tiere blieben so dicht beisammen, dass der Eindruck entstand, sie würden mit den Schwingen aneinander kleben. Sie berührten sich beim Fliegen auch gegenseitig, aber sie gerieten nicht aus ihrer ursprünglichen Richtung.
    Ich fand einen Weg, um mich zu verteidigen. Der Stuhl stand griffbereit neben mir. Rasch fasste ich zu und hob ihn an der Lehne an. Von nun an war er meine Schlagwaffe.
    Nicht die Fledermäuse griffen mich an, sondern

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