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1587 - Rebellion der Sterblichen

Titel: 1587 - Rebellion der Sterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Fehlen jeder Nachricht ließ sie zusätzlich nervös werden.
    Das große Gebäude vor ihnen beherbergte den Regierungsapparat. Bald mußten sie kommen, die Mitglieder des Triumvirats. Alaresa hatte herausgefunden, daß sie diesen Weg jeden Morgen gingen - zumindest dann, wenn alle drei auf Lingora weilten. Lediglich Nonari Vojerina war nicht bei ihnen. Ihre unbedingte Wahrheitsliebe hätte sie bei dem Doppelspiel, das Hagea und Alaresa planten, nur in Schwierigkeiten gebracht. Deshalb fiel ihr der ausführende Teil des Planes zu.
    Aber sie war eine Friedensstifterin. Sie würde es schaffen. „Da kommen sie", wisperte Alaresa Anceott.
    Hagea folgte mit den Augen ihrem ausgestrecktem Arm. Am Rand des Platzes war gemeinsam mit ein paar anderen Gleitern das Gefährt gelandet, dem die drei entstiegen. Allerdings war Dorina Vaccer nicht dabei. Dafür begleitete Onida Cartis Shaenor und Imkord. Aus den übrigen Gleitern strömten zwei Dutzend weitere Linguiden. Eine Leibwache? Und das bei ihrem Volk? Hatte der Speicherkristall über angebliche Verschwörungen soviel Aufregung verursacht?
    Aramus Shaenor und Balasar Imkord waren mit Dorina Vaccer die wichtigsten Persönlichkeiten einer ganzen Galaxis.
    So jedenfalls sahen sie es selbst. Sie bildeten das Triumvirat der Friedensstifter, die Spitze des linguidischen Volkes. Aus den Reihen der vierzehn unsterblichen Aktivatorträger ragten sie noch hinaus. Daß die eigentlichen, rechtmäßigen Aktivatorträger nun auf den sicheren Tod warten mußten, kümmerte diese drei nicht. Sie hatten ihre Bestimmung erkannt. Es war ihre Aufgabe, die Milchstraße in ein neues Zeitalter des Glücks zu führen, in eine Zukunft ohne Krieg und ohne Leiden.
    Doch Hagea sah ganz klar, wie sehr dieses Ziel in unerreichbare Ferne gerückt war.
    Denn die neuen Herren gründeten ihre Ordnung ebenso auf Macht, wie es früher der Fall gewesen war. Aus einem schlechten Keim konnte nur Schlechtes erwachsen. Und die ersten Opfer stammten aus dem eigenen Volk. Die Linguiden schwebten in höchster Gefahr; sie würden ihre Identität verlieren, sollten sie den gewählten Weg nur ein paar Wochen länger gehen.
    Hagea Scoffy und Alaresa Anceott winkten und liefen auf die drei anderen zu.
    Die Wächter machten respektvoll Platz. Sie wußten nichts über die Fehde der Friedensstifter; sie kannten nur Respekt, ja geradezu Verehrung. „Seid ihr fertig?" fragte Aramus Shaenor anstatt einer Begrüßung. „Das besprechen wir gleich."
    Shaenor und die anderen erfaßten sofort den tieferen Sinn in Hageas Worten. Was sie zu sagen hatte, war nur für Mitglieder des Triumvirats und die Kommissarin bestimmt. Im Inneren des Gebäudes blieben die Wächter zurück. Die fünf Linguiden suchten einen geschlossenen Raum auf. „Wo ist Dorina?" wollte Hagea wissen.
    Solange die wichtigste aus dem Triumvirat der Friedensstifter nicht anwesend war, hatte der Plan eine Lücke. „Darüber werden wir dir keine Auskunft geben", antwortete Aramus Shaenor. „Das bedeutet, ihr wißt es selbst nicht", sagte Hagea dem anderen auf den Kopf zu. „Kein Kommentar. Reden wir lieber über euch. Wie sieht es aus?"
    „Nein, wir sind nicht fertig", erklärte Alaresa Anceott. „Der Sendetermin ist erst heute abend, nicht wahr? Aber unsere Schüler arbeiten mit Nonari daran, wir halten den Termin."
    „Also seid ihr aus einem anderen Grund gekommen", stellte Balasar Imkord fest. „Es kann sich nur um die angekündigten Rädelsführer handeln."
    „Du hast recht, Balasar", sagte Hagea. Sie achtete peinlich genau darauf, daß ihre Körpersprache keinen Hinweis auf die Lügen gab, die sie vorbereitet hatten. „In genau einer halben Stunde treffen sich achtzig Linguiden, die eure Herrschaft beenden wollen. Und zwar notfalls mit Gewalt."
    „Sehr gut..." Auf Balasar Imkords strengem Gesicht erschien ein triumphierendes Lächeln, das er sich früher niemals erlaubt hätte. Früher hätte er betroffen reagiert - oder mit Trauer. Und heute? „Beschreibt uns den Weg. Wir werden einen Trupp von Überschweren kommen lassen und sie allesamt festnehmen."
    „Nein! Das erlauben wir nicht!" Alaresa Anceott hatte eine Haltung eingenommen, die ihre Überzeugung kompromißlos zum Ausdruck brachte. Es gab keine Diskussion über diesen Punkt, und man konnte es sehen. „In dem Fall werdet ihr den Treffpunkt nicht erfahren. Ihr drei habt die Möglichkeit, Hagea und mich zu begleiten. Ja, Onari, auch du. Dann könnt ihr zu den Führern sprechen. Wenn euer

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