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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Rest des Tages hier im Bistro sitzen. Das wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, es gefiel ihm trotzdem nicht. Er würde in seine Wohnung zurückgehen.
    Stellte sich die Frage, ob die beiden Kerle ihn noch mal besuchen kamen. Es konnte auch sein, dass sie seine Wohnung beobachteten, damit rechnete er sogar, und so begannen seine grauen Gehirnzellen zu arbeiten. Er musste schlauer sein als die Typen, die auf ihn lauerten.
    Dabei sah er einen Vorteil. Er kannte sich in der Gegend aus, und er wusste auch, dass hinter dem Haus ein kleiner Garten lag. Die umliegenden Häuser bildeten ein Viereck. Zu jedem Haus in diesem Rechteck gehörte ein kleiner Garten, die von den Bewohnern Handtücher genannt wurden, aber es gab immerhin noch genügend Platz, um einen Tisch, Stühle oder eine Liege aufzustellen, und das im Schatten der Bäume. Er zahlte.
    »Na, werden Sie noch feiern?«, fragte der Wirt. »Mit wem?«
    »Haben Sie keine Freundin oder Freunde?«
    »Nein. Ich komme allein ganz gut zurecht.«
    »Damit hätte ich Probleme. Ich brauche die Weiber, und sie brauchen mich.« Der Mann fügte ein lautes, fast bellendes Lachen hinzu, während Maurice nur die Lippen verzog.
    Wenig später stand er auf und ging zur Tür, wobei er ein Kribbeln in den Knien spürte. Er trat zwar fest auf, kam sich dabei aber wacklig vor, und das änderte sich auch nicht, als er ins Freie trat.
    Die Sonne blendete ihn, sodass er den Kopf zur Seite drehte. Genau in die Richtung, in der sein Haus lag.
    Auf dem ersten Blick stellte er fest, dass sich dort nichts tat. Wie immer war die Straße an beiden Seiten zugeparkt, aber die Wagen konnten den Verfolgern auch als Deckung dienen.
    Benimm dich so normal wie möglich, schärfte er sich ein, als er langsam die ersten Schritte in Richtung seines Hauses ging. Lass dir nur nichts anmerken.
    Es kostete Maurice Vidal schon eine große Beherrschung, normal zu wirken. Er wollte auf keinen Fall auffallen und ließ seine heimlichen Blicke vor allen Dingen über die abgestellten Autos wandern, um sofort zu erkennen, wenn sich jemand in einem der Wagen aufhielt.
    Er sah niemanden. Oft waren die Scheiben auch abgedunkelt, ansonsten sah er nur in leere Wagen.
    Trotzdem ließ ihn der Gedanke nicht los, dass sein Haus nur aus einem der abgestellten Autos hervor beobachtet werden konnte.
    Auch die Sonne bereitete ihm einige Probleme. Sie stand bereits so tief, dass sie ihn blendete.
    Maurice Vidal atmete auf, als er die Haustür erreicht hatte. Er zögerte nicht lange, schob den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um.
    Dann huschte er in den Flur, der sofort wieder dunkel wurde, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
    Vidal atmete tief ein und aus. Dabei lehnte er sich gegen die Wand. Die Kühle des Flurs tat ihm gut. Ebenso wie die Stille des Hauses. Irgendwo im Flur hatte ein Mieter für einen frischen Anstrich gesorgt. Es roch penetrant nach Ölfarbe. Und das bereits seit Tagen. Vidal hatte sich über den Geruch immer geärgert. Jetzt war er froh, ihn riechen zu können. Es zeigte ihm, dass er noch lebte.
    Was tun?
    Gut, er konnte die Treppe hoch und in seine Wohnung gehen, die im ersten Stock lag. Sollte er verfolgt werden, würden die Typen dort zuerst nachschauen. Und wenn er sich in seinen vier Wänden aufhielt, dann würden sie ihm wie eine Falle vorkommen. In die wollte er auf keinen Fall hineinlaufen.
    Er sah eine andere Möglichkeit. Wenn er den Hausflur durchging, endete dieser vor einer zweiten Tür. Sie lag an der Rückseite des Hauses, und dahinter befand sich der kleine Garten.
    Zu dieser Zeit hielt sich dort kaum jemand auf. Die Mieter in diesem Haus waren allesamt berufstätig und unterwegs.
    Er wartete nicht länger und ging schnell über den alten Fliesenboden auf die hintere Tür zu, die nicht abgeschlossen war und die er sofort aufzog.
    Der Blick in den Garten ließ ihn aufatmen, denn dort war nichts zu sehen. Zwar schien die goldene Oktobersonne dort hinein, nur saß kein Mensch auf einem der Stühle oder der Bank dicht an der Hauswand. Der Sonnenschirm war ebenfalls zusammengeklappt, und der Wind hatte das schon leicht gefärbte Laub zu einem Haufen zusammengeweht und gegen die Haus wand gedrückt.
    Auch in den anderen Gärten hielt sich niemand auf. Nur gegenüber hing Wäsche an der Leine, die sich im leichten Wind bewegte.
    Maurice beruhigte sich allmählich. Ganz sicher fühlte er sich immer noch nicht. Wenn es tatsächlich Verfolger geben sollte und diese in seiner Wohnung nicht

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